„Kannst du den Knacken?", hakte Kaan nach.

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht auf Anhieb. Aber wenn du mir dasselbe Modell besorgst, könnte ich üben, dann schaffe ich es sicher"

„Mhm" Kaan wirkte nicht überzeugt.

„Außer wir finden den Code raus", warf Karim nach kurzer Zeit nachdenklich ein, sah dabei ebenso auf den Plan wie Kann und ich. „Wir schleusen zwei, drei Leute beim Sicherheitsdienst ein und ein weiterer hängt sich an Kai, freundet sich mit ihm an oder so... In ein paar Wochen ist doch diese Gala in seiner Villa. Da sind zwar deutlich mehr Sicherheitskräfte anwesend, aber genau das ist unsere Chance, da jemanden von uns einzuschleusen. Die andere Person kommt Kai schon vorher näher, versucht den Code rauszufinden, bekommt Zugang zu den Kameras und Abläufen und kann Kai dann an dem Abend in Schacht halten. Und falls es so nicht klappt, kann immer noch Ace ankommen und den Tresor knacken. Plan B wäre ein Überfall oder eine Pseudogeiselnahme am Galaabend. Da sind nur Leute da, die vor Geld so stinken. Es wäre also plausibel"

„Das gefällt mir" Kaan nickte, wirkte aber weiterhin überlegend. Dann, nach kurzer Zeit, legte der blind seine Hand auf meine Schulter, meinte „Ich besorge dir den Safe" und schaute dann Karim an. „Übernimmst du Kai?"

„Ich?" Karim wirkte perplex. „Wieso ich?"

„Wieso nicht?", erwiderte Kaan ahnungslos. „Du bist eindeutig die charmanteste Person in diesem Raum, wenn nicht sogar auf diesem Kontinent. Auf dem richtigen Weg bekommst du sicher alles von Kai"

Karim brummte. Es schien ihm nicht zu gefallen. Trotzdem stimmte er zu, da er meinte „Irgendwer muss es ja machen"

Kaan lächelte ihn daraufhin an „Guter Junge" und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, den Karim ohne jegliche Reaktion hinnahm.

„Den Rest besprechen wir die Tage" Somit erklärte Kaan das Treffen für beendet und die anderen verschwanden relativ schnell aus seinem Wohnzimmer.

Gerade, als ich gehen wollte, hielt Kaans Stimme, die fragend meinen Namen aussprach, mich auf. „Ace?"

Ich drehte mich zu ihm, schaute auffordernd, damit er weitersprach.

„Wollt du und Anda wieder hier essen?"

Beinahe hätte ich gelacht. Es wirkte nicht nur wie ein Friedensangebot, sondern fast schon wie eine Entschuldigung. Er strahlte ein bisschen Unsicherheit aus und ich bin mir sicher, er hätte es verstanden, wenn ich abgelehnt hätte. Doch ich stimmte zu, da ich gelernt hatte, mich mit Kaan gut zu stellen. Außerdem war das Essen bei ihm immer echt gut.

Er freute sich darüber, lächelte und meinte, er würde mir Bescheid geben, wann es essen gab. Dass Karim ihn vorwurfsvoll anschaute, weil er das Ganze wohl über seinen Kopf hinweg entschieden hatte, ignorierte er geflissentlich.

Ich war mir ziemlich sicher, dass es da gleich Stress geben würde, also haute ich schnell ab, hörte aber kurz bevor ich die Haustür schloss noch, wie Kaan Karim genervt fragte, was denn jetzt schon wieder los sei.

Karims Schnauben und sein Geschrei hätte man wahrscheinlich auch noch durch eine geschlossene Tür mit Schalldämpfung vernommen. „Das fragst du ernsthaft?! Erst machst du mich schon wieder zum Hauptverantwortlichen für deine Scheiße, obwohl du genau weißt, dass ich sowas nicht machen will, und dann setzt du diesen verzogenen Rotbengel an unseren Tisch, obwohl du genau weißt, dass ich ihn nicht abkann"

„Newsflash, Karim, es dreht sich nicht immer alles nur um dich"

Was er darauf erwiderte, hörte ich nicht mehr. Ich stellte mir jedoch vor, wie Karim Kaan daraufhin wie Augen auskratzte und ihm sonstige Dinge antat und musste leicht grinsen.

Ace - guns, drugs and loveWhere stories live. Discover now