~15~

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Auch Avery sprang auf die Mauer. Oder eher gesagt, Rian half ihr dabei, obwohl das gar nicht einmal nötig war.

Ich grinste bei dem Geschehen leicht vor mir hin. Dann zog ich mein Handy aus der Jackentasche, um ein wenig auf Instagram Leute zu stalken.

,,Oh, wann seit ihr denn gekommen?", hörte ich plötzlich eine Stimme. Ich sah von meinem Handy auf und konnte Brayden vor mir ausmachen. Falls meine Erinnerungen recht hatten und er wirklich Brayden hieß natürlich.

,,Wir sind seit knappe 10 Minuten hier", beantwortete ich ihm seine vorherige Frage.
,,Achso." Mit einem Ruck saß er schon neben mir.
,,Und warum genau? Gehen wen wirst du diesmal antreten", fragte er teils ernst teils scherzhaft.

Ich lachte leise. ,,Gegen niemanden. Ich bin hier einfach nur..."
,,Zum zuschauen", unterbrach mich Ave.
Wahrscheinlich dachte sie, dass ich den wahren Grund nennen würde.

Brayden fuhr sich kurz durch seine blonden Haare.

Er sah auch gut aus. Aber noch lange nicht so gut wie ich Ayden beim letzten Aufeinandertreffen gefunden hatte.

Warte, was denke ich überhaupt?!

Ich meinte natürlich, dass Ayden nicht gut aussieht.

Innerlich schlug ich mir wegen meinen Gedanken auf die Stirn.
,,Und wie geht's dir Chloe?", wurde ich aus meinen unnützen Gedanken rausgeholt.

Ich drehte mein Kopf leicht zu ihm.
,,Danke, gut. Und dir?"

Wenn ich ehrlich bin, hasste ich es mit fremden Menschen zu kommunizieren. Klar, ein Hallo und tschüss war immer da. Aber kein Smalltalk. Aber irgendwie war es bei den drei Jungs hier gerade ganz anders. Obwohl ich sie erst vor einer Woche zum ersten mal getroffen hatte, waren sie mir echt sympathisch geworden.
Und das sollte etwas heißen. Denn normalerweise brauchte ich sehr lange, um über Menschen eine Schlussfolgerung zu ziehen.

,,Mir geht's auch gut", beantwortete der Blondschopf meine vorherige Frage.
,,Ich hoffe du weißt noch wie ich heiße.", fügte er noch hinzu.
Ich nickte leicht. ,,Brayden."

Er fing an zu grinsen. ,,Mich kann man ja auch nicht so leicht vergessen."
,,Bist du dir da sicher, Kumpel?", ertönte Rians Stimme, der anscheinend mitbekommen hatte, was Brayden gesagt hatte.
Er sah Brayden amüsiert an und Braydens Blick wirkte jetzt nicht mehr so fröhlich. Im Gegenteil, er sah sei Freund feindselig an. ,,Natürlich bin ich mir sicher!"

Rian zuckte mit den Schultern und grinste. ,,Ich mein ja nur."
,,Ich mein ja nur", äffte Brayden ihn nach.

Ich versuchte mit ein Lache zu verkneifen. ,,Um was geht es denn?, fragte Ave.
Brayden seufzte auf. ,,Um meine Ex.", beichtete er schließlich.
Ich zog meine Aigenbrauen nach oben.
,,Sie hatte sozusagen vergessen, dass sie einen Freund hat.", dabei zeigte er auf sich. ,,Und hat mit jemand anderem rumgemacht."

,,Oh", machte ich, obwohl ich irgendwie grinsen musste. Ave erging es nicht anders.
,,Nein, nicht schlimm. Ich glaube, ich hab sie sowieso nicht wirklich geliebt.", erklärte er schulterzuckend.
,,Aha", kam es von mir.

Brayden schüttelte den Kopf. ,,Warum reden wir gerade darüber?"
Ich zuckte mit den Schultern. Dann fiel mir bei den Thema aber was ein.
,,Apropos Freundin und so. Seid ihr in einer Beziehung?"

Die Frage sollte nur an Rian gewandt sein, aber ich konnte ihn ja schlecht so danach fragen. Deswegen warf ich die Frage einfach in die Mitte.

Ave blickte Rian erwartungsvoll an. Und ich flehte innerlich auch, dass er nein sagen würde, denn sonst hätte ich eine Menge mit Avery zu tun.

,,Nein", kam es von beiden gleichzeitig.
Verstehend nickte ich. Und meine beste Freundin schien auch sichtlich erleichtert.

Ich stieß sie an. Sobald sie zu mir sah zeigte ich mit meinen Augen unauffällig zu Rian. Dann dreht sich mich diesmal komplett zu Brayden, um die zwei in Ruhe zu lassen.

Ich überlegte kurz, was ich ihn fragen konnte.
,,Wie alt bist du?", hörte ich mich schließlich fragen.
,,23. Du?"
,,19."
,,Studierst du oder was machst du grad?", fragte ich weiter.
,,Ich arbeite in einer Firma."
Ich hob meine Augenrauen. ,,Interessant."
Er benetzte seine Lippen.

Kurz war Stille zwischen uns. Leise hörte ich, wie Rian und Ave miteinander sprachen. Hoffentlich wurde da etwas.
,,Kann ich dich was fragen?", kam es von Brayden.
,,Klar", meinte ich.
,,Also letztes mal, da war ja Matthew da gewesen."

Ich seufzte kaum merklich auf. Dann nickte ich. ,,Ja, was ist mit ihm?"
,,Ähm ihr habt so vertraut miteinander gewirkt. Also jetzt nicht positiv, das hat man gemerkt. Ihr konntet euch nicht ausstehen, glaub ich. Aber ich habt euch gekannt. Kann das sein?"

,,Hmm", beantwortete ich seine Frage.
,,Und von wo kennt ihr euch genau?"
Ich wollte gerade zum Reden ansetzten, als die Menge lauter wurde.

,,Ich glaube sie kommen", schlussfolgerte Brayden. Er sprang von der Mauer und hielt mir die Hand hin. Ich aber lehnte dankend ab. So hoch war es ja nicht. Meine Beine schwebten nur einen halben Meter über dem Boden.

Auch die zwei Turteltäubchen gesellten sich zu uns. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge um nach vorne zu gelangen, was gar nicht so schwer war.

Von weitem sah ich die Autos kommen.
Gespannt wartete ich auf die Gewinner.

Und schon fuhren beide Autos fast gleichzeitig über die Ziellinie. Gewonnen hatte jedoch das Mc Laren, in dem Ayden saß, was ich ja von Rian mitbekommen hatte.

Beeindruckt schüttelte ich den Kopf. Nicht weil Ayden gewonnen hatte, sondern weil das Auto echt gut aussah.

Okay, vielleicht konnte es sein, dass ich ein kleines bisschen wegen Ayden beeindruckt war, der jetzt von seinem Wagen ausstieg.

Er war zwar schon einige Meter von uns entfernt. Aber in seiner schwarzen Jeans uns seiner Lederjacke sah er auch von weitem gut aus.

...Nicht!

Was dachte ich denn bitteschön.
Ich konnte ein grinsen auf seinem Gesicht ausmachen.

Langsam ließ er seinen Blick durch die kleine Menge gleiten. Bis er bei uns ankam
Verwundert stoppte sein Blick. Er blieb noch kurz da stehen. Dann kam er auf uns zu.

Keinen Augenblick später stand er vor uns. Er fuhr mit seiner Hand durch seine vollen Haare.
Brayden hielt ihn die Hand hin. Er schlug ein und zog ihn an seine Schulter. Auch Rian tat es ihm gleich.

Er nickte Ave kurz zu und begrüßte sie mit einem Hi.
Dann bleib sein Blick bei mir stehen. Er stellte sich vor mich hin. Der Geruch von seinem Parfüm stieg mir in die Nase.

Und zugegeben, es roch mehr als nur gut.

Nein, stopp!

Ich blickte in seine blau-grauen Augen.
Er legte seine Kopf leicht schief. ,,Chloe?"

Strange life - until i met youWhere stories live. Discover now