Kapitel 22

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Kapitel 22


Geschockt sah Hermine, wie der Fluch Ron direkt in die Brust traf.

„NEIN!", schrie sie und wollte zu Ron rennen, der jetzt leblos zu Boden fiel aber sie wurde von Snape aufgehalten.

„Expelliarmus", Hermine bekam es gar nicht mit, so schnell war Parkinsons Zauberstab in Snapes Hand.

„Ha das hätten sie nicht gedacht was?", funkelte Parkinson Snape an.

Benommen schaute Hermine zu der jetzt verrückt lachenden Parkinson, die immer noch neben dem bewusstlosen Draco stand.

Sie hatte Ron getötet! Ihr anfängliches Entsetzen verwandelte sich jetzt in Zorn.

Wütend trat sie aus Snapes Schutz.

„Was fällt dir eigentlich ein du dämliche Schlampe!", schrie sie Parkinson an und schlug ihr ins Gesicht. Diese taumelte überrascht einige Schritte nach hinten.

„Glaub ja nicht dass du gewonnen hast Schlammblut. Draco gehört mir", zischte sie zurück und hielt sich ihre Wange.

„Er gehört dir nicht. Und du wirst ihn auch nie wieder sehen, da du den Rest deines Lebens in Askaban verbringen wirst!", schrie Hermine sie noch einmal an und drehte sich dann um, um sich neben Ron hinzuknien.

„So Miss Parkinson, sie kommen jetzt hier rüber und ich werde sie in die Gewalt der Auroren bringen", meinte Snape zu der sichtlich durcheinander seienden Pansy.

„Ich denke gar nicht daran", zischte drehte sich um und sprang über das Gitter des Turms.

Snape zischte leise und eilte ans Gitter.

„Wingardium Leviosa", schrie er den Zauberstab auf die fallende Parkinson haltend. Hermine wandte ihren Blick ab. Sie wusste, dass fallende Objekte schwer durch diesen Zauber auf haltbar waren.

Dann ertönte ein entsetzliches Geräusch von unten und Hermine wusste, dass sie Recht mit ihrer Vermutung hatte. Kalt lief es ihr den Rücken runter bei diesem Geräusch.

Betreten trat Snape neben Hermine und schwor eine Trage herauf. Dann legte er Ron mit den gleichen Zauber, mit dem er gerade noch versucht hatte, Pansy zu retten, auf die Trage.

„Bitte schauen sie nach Mr. Malfoy", sagte er leise zu Hermine und verschwand mit der Trage hinter sich vom Turm.

Hermine schaute ihm stirnrunzelnd hinterher, ehe sie zu Draco ging und ihn an der Schulter schüttelte. Da Hermine nicht einmal wusste, was für ein Zauber ihn getroffen hatte, hoffte sie, dass er einfach so wieder wach werden würde.

„Draco", schluchzte sie einmal mit einer schwachen Stimme und endlich öffnete der blonde seine Augen.

„Was?", murmelte der Slytherin benommen und schon warf sich Hermine schluchzend in seine Arme.

Verwirrt zog er Hermine etwas näher an sich und diese fing jetzt hemmungslos an zu weinen. Vorsichtig strich er ihr über den Rücken und schaute sich auf dem Turm um. Es gab keine Anzeichen für einen Kampf, also wo war Weasley?

„Hermine? Was ist passiert? Wo ist Weasley?", fragte er vorsichtig, doch bei dem Namen des Gryffindors fing sie nur noch mehr an zu weinen.

„Sch es wird alles wieder gut", murmelte er in ihr Haar und strich ihr weiter vorsichtig über den Rücken. Jetzt hob Hermine ihren Blick und schaute ihn aus verweinten Augen an. Wieder schluchzte sie einmal und versuchte sich anscheinend zusammenzureißen.

„Ron ist ... er ist", schluchzte sie und lehnte ihren Kopf nochmal an seine Brust. Sein Hemd war mittlerweile durchtränkt aber es störte ihn nicht. Geduldig wartete er darauf, das sie wieder versuchte etwas zu sagen.

„Ron ist tot", brachte sie schließlich raus und Draco starrte jetzt nur noch verwirrter zu ihr runter. Gut er mochte Weasley nicht wirklich aber deswegen wollte er ihn auch nicht tot sehen. Und er ist einer ihrer besten Freunde gewesen, deswegen würde er seinen Tod auf jeden Fall betrauern.

„Er ist ... tot? Aber wieso?", fragte er sie vorsichtig.

„Parkinson hat ihn umgebracht", murmelte Hermine in sein Hemd. Pansy sollte ihn umgebracht haben? Pansy ist doch noch nicht mal auf der Schule. Hermine schaute auf in sein verwirrtes Gesicht.

„Sie war hier, weil sie dich entführen wollte und ... und Ron wollte ihr helfen, damit er wieder Chancen bei mir hat. Aber dann haben sie mich entdeckt und dann kam Snape und dann ist Parkinson durchgedreht, hat ... hat Ron umgebracht und ... und als Snape sie mitnehmen wollte, ist sie von Turm gesprungen", schluchzte sie wieder und wischte sie über die Augen.

„Oh", war das Einzige, was er dazu sagen konnte. Hermine schaute sie aus großen Augen an. Vorsichtig zog er sie noch mal in die Arme.

„Komm lass uns hier verschwinden", murmelte er irgendwann sachte in ihr Haar.

„Ich will aber nicht allein sein, nicht ohne dich", sagte sie gefasst und wischte sich noch einmal über die Augen.

„Am besten wir gehen in den Krankenflügel, da können sie dir vielleicht etwas zur Beruhigung geben", sagte er sanft und strich eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr und lächelte sie sanft an.

„In ... in Ordnung", murmelte sie dann und versuchte aufzustehen. Schnell stand Draco auf und stützte sie.

Langsam machten sie sich auf den Weg zum Krankenflügel, wo Miss Pomfrey sie sofort besorgt untersuchte und das Ergebnis war, dass sie beide über Nacht hier bleiben sollen.

„Draco?", fragte Hermine vorsichtig. Mittlerweile lagen die beiden in ihren Betten, natürlich getrennte Betten. Hermine dreht sich in die Richtung von Dracos Bett, der auch auf der Seite lag und sie anschaute.

„Parkinson hat etwas gesagt, was mir einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.", sagte Hermine und kämpfte gegen den Schlaftrank von Miss Pomfrey an.

„Schlaf einfach, wir können Morgen darüber reden", lächelte Draco sie vorsichtig an. Hermine ignorierte seine Antwort einfach.

„Sie hat gesagt, dass ich eigentlich ein Reinblut bin", sagte sie einfach und schaute sich die Reaktion auf Dracos Gesicht an. Er verzog es.

„Du weißt es, das heißt sie hat Recht", murmelte sie angestrengt.

„Ja ... das war das, was mir Snape erzählt hat, du erinnerst dich?", fragte er. Sie nickt vorsichtig.

„Aber das heißt das wir gar nicht heiraten dürfen", war das Letzte was über ihre Lippen ging und sie schließlich in einen traumlosen Schlaf abdriftete.

„Es ist mir egal, ob wir heiraten dürfen oder nicht, jetzt will ich dich nämlich heiraten und nichts wird mich davon abhalten, auch nicht so ein doofes Gesetz", murmelte während er, seinen Blick auf seine Decke gerichtet hatte. Als sie nicht darauf antwortete, schaute er auf und merkte, dass sie wohl eingeschlafen war. Es war ihm eh schon ein Rätsel, wie sie so lange wach hatte bleiben können bei dem Schlaftrank.

Lächelnd legte Draco nun auch sein Kopf an sein Kissen und war wenig später auch im Reich der Träume.

Gezwungen... oder doch gewollt?Where stories live. Discover now