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SEIN BLICK SCHWEIFTE VORSICHTIG zu dem Gebäude das vor ihnen in den Himmel ragte. „Ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl bei der Sache, Leute."

Jemand klopfte ihm feste auf den Rücken. „Oh komm schon Clifford, sei nicht so 'ne Pussy." Luke Hemmings, das wohl größte Arschloch, das Michael kannte. Natürlich fand er es oh-so-lustig, dass Michael diese gesamte Sache nicht gefiel. Und natürlich nutze er dies als Chance ihn dumm dastehen zu lasse und sinnfreie Sprüche zu klopfen. „Ist doch nichts dabei; wir steigen hier ein, schauen uns ein bisschen um und vielleicht-" Er hielt einen Moment inne und machte sich daran über den Gitterzaun zu klettern. Vorsichtig und darauf bedacht seine Hände nicht an dem Stacheldraht der den oberen Rand zierte aufzuschlitzen, ließ er sich auf der anderen Seite wieder herunterfallen. „Vielleicht sehe wir ja sogar einen Geist." Er wackelte affig mit den Fingern und riss den Mund weit auf in einem kläglichen Versuch einen Geist dazustellen. Michael verzog angewidert das Gesicht. Wie er Luke hasste.

„Hör auf Mike zu ärgern und mach einfach das verdammte Tor auf." Emmas Stimme hatte einen harten Ton an sich und Luke sah genervt zu ihr, während er sich mit seinem Dietrich daran machte, das Tor von innen aufzuschließen.

„Welcher Trottel auch immer auf die Idee kam dieses Ding innen abzuschließen - er musste ein wahres Genie gewesen sein.", murmelte er und stieß das Tor auf.

Just in diesem Moment, ging ein Windstoß und eine Gänsehaut bildete sich auf Michaels Rücken. Ihm wurde die Situation immer suspekter, doch wer war er jetzt abzuhauen?

„Gott verdammt nochmal endlich." Ashton, der bis jetzt auf dem Boden gesessen hatte und mit Jo rumgemacht hatte, sprang auf und klopfte sich die Erde von der Hose. „Kannst ja doch was, Lucas." Ashton huschte mit Jo im Schlepptau an Michael vorbei.

Michael sah fragend zu Calum, der noch immer zwei Meter weiter hinter ihm stand. Er zuckte nichtssagend mit den Schultern und schlenderte an Michael und Emma vorbei.

Emma verschränkte ihre Finger mit Michaels und zog an seinem Arm. „Komm schon," Sie sah mit großen Augen zu ihm hoch und drückte seine Hand feste. „Das wird sicher lustig."

Und wie, dachte Michael grimmig, jedoch ließ er sich nichts weiter anmerken und ging mit ihr zu den anderen.

Er wollte das hier nicht; es war ihm zu ruhig, der Jahreszeit entsprechend zu kalt hier und übermäßig dunkel - und das beunruhigte Michael am meisten. Er hasste die Dunkelheit mehr als alles andere. Er hatte Angst vor ihr, so unangenehm es auch war, es sich selbst einzugestehen.

Emma lehnte sich gegen ihr während sie den anderen hinterher die Auffahrt zu dem großen Gebäude entlangliefen.

„Du musst keine Angst haben. Hier ist nichts.", murmelte sie. Ein kläglicher Versuch seine Nerven zu beruhigen, der voll und ganz scheiterte.

„Warum sind wir dann hier, wenn hier doch nichts ist?" Seine Stimme war kühl; er wollte es nicht, aber er war angespannt und auf der Hut. Er rechnete mit nichts konkretem, sondern mit allem möglichem.

Emma brachte ein leises Seufzen über ihre zarten Lippen. „Du weißt, dass ich das nicht so meinte." Michael rollte mit den Augen. „Jedenfalls," setzte Emma an, geht jeder Teenager hier im Ort irgendwann mal eine Nacht hier. Und jetzt sind wir dran." Sie sah schräg zu ihm auf.

Mehr als ein verächtliches Schnauben hatte Michael dafür nicht übrig. Er verstand sie alle nicht; was war bitte so faszinierend daran mitten in der Nacht durch diese gottverdammte verlassene Nervenheilanstalt zu laufen? Er verstand nicht, warum es jedem frisch aus der Pubertät entschlüpftem fast-Erwachsenem einen solchen Kick gab hierhin zu gehen.

Angeblich sollte es in dem alten Bau spuken; die Geister der verstorbenen suchten angeblich die Lebenden, die sich in ihre Nähe trauten heim und trieben sie in den Wahnsinn. Doch für Michael war das alles nur Bullshit. Klar, gab es da diese Geschichten, dass viele Leute fragwürdige Dinge gesehen haben, jedoch hielt Michael das nur für Lügenmärchen, die der erzählenden Person Anerkennung bringen sollten. Außerdem ist noch niemals etwas komisches in der Gegend passiert. Das einzige, was ein wenig komisch war, war dass das Tor des Geländes immer wieder abgeschlossen war, doch vermutlich kümmerte die Stadt sich einfach gut darum, dass hier alles gesichert war um so Leute wie seine Freunde und leider auch ihn von dort fernzuhalten.

Sie erreichten die Eingangstüre. Ashton legte eine Hand auf den Griff der Türe und sah sie alle an; ein breites Grinsen auf den Lippen. „Na? Wer ist bereit ein paar Gespenster zu sehen?"

Sie alle lachten. Außer Michael.

Calum drehte sich schräg zu ihm herum. Einen spöttischen Ausdruck auf dem Gesicht. „Na, auch genug Windeln mit dabei?"

Michael lächelte Müde und schüttelte bloß den Kopf. „Wird das nicht langsam mal langweilig?"

Calum lachte herzhaft und schüttelte den Kopf. „Ich werde das noch lustig finden wenn wir alt und klapprig sind."

Michael hob zum ersten Mal an diesem Abend seine Stimme; „Hey Ash, glaubst du da drin sind noch irgendwelche Folterinstrumente," Er sah mit verengten Augen zu Calum. „Unser Freund hier brauch Hilfe."

Ashton lachte; quicklebendig und schrill hallte seine Lache in Michaels Ohren während sich Ashton mit Luke zusammen daran machte, die Türe zu öffnen.

Kaum hatte sich die Türe einen Spalt weit geöffnet, kam ein Windstoß und die Türe flog auf und in dem Moment spürte Michael den Horror in dem Gebäude vor ihnen auf seiner Haut.

Er hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.

Demonic (Michael Clifford AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt