*Jeon Jungkook FF* (Deutsch) Teil 2

-Kapitel 5-

„Ich habe mit der Schulleitung telefoniert. Nächste Woche findet ein Einführungskurs für Neulinge statt. Wenn du möchtest, kann ich dich dort einschreiben." Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und wir stiegen ein. Sejin drückte den Knopf des obersten Stockwerkes, dann schlossen sich die Türen wieder und wir fuhren nach oben. „Macht dir die extra Arbeit, die du für mich leistest, keine Umstände? Wenn ja, dann kann ich auch selbst für die Anmeldung sorgen." Ich schaute ihn mit einem ernsten Blick an. Er schüttelte nur den Kopf und antwortete: „Nein, mir macht es nichts aus. Ich tue das gerne für dich. Außerdem sollst du die Zeit nutzen, um dich hier einzuleben und einzuarbeiten. Mach dir keine Sorgen." Ich bedankte mich mehrmals bei ihm, dann gingen die Fahrstuhltüren auf und wir traten in den Flur hinaus. Ich folgte Sejin den Gang entlang und fragte ihn, wohin wir eigentlich gingen. „Hat dir das noch keiner gesagt?" Ich blieb stehen und guckte ihn mit einem großen Fragezeichen im Gesicht an. „Bang PD möchte mit dir sprechen. Er wartet in seinem Büro auf dich." Meine Augen wurden groß. Entsetzt sagte ich mit lauter Stimme: „Jetzt?! Aber Jungkook ist nicht hier!" Er ging auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, er kommt gleich." Dann schob er mich vor die Tür am Ende des Ganges, an der sich ein großes Schild befand, auf dem stand:  CEO Bang Si-hyuk, BigHit Entertainment. Nervös blieb ich wie angewurzelt vor ihr stehen und rührte keinen Zentimeter meines Körpers. Sejin flüsterte mir leise zu: „D/N, du musst klopfen", jedoch reagierte ich nicht und starrte weiterhin auf das Schild an der Tür. Nach wenigen Sekunden wurde Sejin ungeduldig, hob seine Hand und klopfte selbst an. Ich erschrak und drehte mich ängstlich zu ihm um. „Ich kann da nicht alleine reingehen. Was soll ich ihm sagen?" fragte ich mit einer etwas heiseren Stimme. Er schaute mich mit Bedauern in den Augen an und sagte: „Es tut mir Leid, aber du musst da jetzt alleine hineingehen. Stell dich einfach vor und antworte nur dann, wenn er dir Fragen stellt. Ich mache mich solange auf die Suche nach Jungkook." Er zeigte mir einen Daumen nach oben, dann verschwand er und ließ mich und meine Nervosität alleine zurück. Ich atmete wiederholt tief ein, anschließend fasste ich meinen ganzen Mut zusammen, berührte mit der rechten Hand die Türklinke und drückte sie nach unten.

Das Erste, was mir beim Betreten des Zimmers in die Augen sprang, war das riesengroße Fenster, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite der Tür befand. Es bot einen wunderschönen Ausblick auf die belebten Straßen der Stadt und ließ den Raum viel größer erscheinen, als er eigentlich war. Ich schaute mich kurz in dem Büro um, dann räusperte sich Bang PD und ich lenkte meinen Blick zu ihm. Er saß hinter einem großen, dunkelbraunen Schreibtisch, auf dem ein Computer stand und haufenweise Zettel und Akten lagen. Ich verbeugte mich hastig, dann ging ich einen Schritt nach vorne und blieb wenige Meter vor dem Tisch stehen. Er musterte mich mit desinteressierten Augen, dann zeigte er auf den Stuhl vor seinem Tisch und bat mich, mich zu setzten. Nachdem ich dies getan hatte, schaute er mich an und fragte nach meinem Namen. Ich blickte in seine Augen, wandte jedoch schnell wieder meinen Blick woanders hin, als ich ihm eine Antwort gab. Er nickte nur, dann schwiegen wir uns an und es stellte sich eine bedrückende Stille im Raum ein. Mein Blick fiel hinunter auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen und aus Nervosität miteinander spielten. Als ich wieder hinaufschaute, ruhte der Blick des CEOs immer noch auf mir, jedoch interessierter und wachsamer. „Du bist also die Freundin meines Künstlers." Er begutachtete mich mit einem scharfen Augenausdruck, der mich einschüchterte und ganz klein werden ließ. Langsam bewegte ich meinen Kopf als Zeichen der Zusage. „Dann sage ich herzlich Willkommen in der BigHit-Familie!" Er lächelte mich an und hielt mir die Hand entgegen. Überrascht und gleichzeitig verwirrt schüttelte ich sie. Dann sagte er: „Du brauchst nicht so nervös in meiner Gegenwart zu sein. Wir gehören doch jetzt dem selben Team an." Seine Worte beruhigten mich etwas, trotzdem machte mich sein plötzlicher Wandel sprachlos. Er fing an, über das Entertainment zu sprechen und fragte mich, ob ich mich schon zurechtgefunden hatte. Danach erzählte er mir einige Kleinigkeiten über die Gruppen, die unter seinem Vertrag standen. Besonders viel sprach er über BTS und man merkte ihm sofort an, dass er sehr stolz auf sie war. Nach wenigen Minuten wurde sein Blick wieder ernster und er sagte: „Du weißt, dass Bangtan momentan sehr beliebt ist, oder?" Ich erklärte ihm, dass ich es bereits wusste und es selbst bemerkt hatte, als wir am Flughafen ankamen. Daraufhin meinte er: „Sie ziehen die Aufmerksamkeit regelrecht auf sich, egal wo sie auch sind." Dies entgegnete ich erneut mit einem Nicken, jedoch wusste ich nicht, worauf er damit hinaus wollte. „Viele Fans werden nicht sehr begeistert sein, wenn sie erfahren, dass ihr Liebling vergeben ist. Wir wollen doch nicht, dass eine Beziehung den Stand der Dinge ändert, hab ich Recht?" Ich schaute ihn fragend an. Er fuhr fort: „D/N, ich bitte dich hiermit, die Beziehung mit meinem Künstler geheim zu halten. Versuche außerdem, dich nicht von der Öffentlichkeit erwischen zu lassen. Den Fans fällt vieles auf und überall lauern Kameras, die darauf warten, die Geheimnisse der Idols an das Licht zu bringen." Er schaute mich erwartungsvoll an und wartete auf eine Reaktion von mir. Natürlich war mir bewusst, dass unsere Beziehung nicht sofort an die Öffentlichkeit geraten sollte, denn die Jungs erlebten soeben ihren weltweiten Durchbruch, dem nichts im Weg stehen sollte. Trotzdem fühlte ich, wie mein Herz schwerer wurde bei dem Gedanken, dass Jungkook und ich als Paar unsere Beziehung nicht genauso ausleben konnten und durften wie alle anderen verliebten Pärchen. Ich hatte mir bereits durch den Kopf gehen lassen, was es bedeuten könnte, mit einem Idol zusammen zu sein. Die Konsequenzen, welche Auswirkungen auf die Beziehung haben könnten, waren mir bewusst. Jedoch hatte ich mich dazu entschieden, so viel wie Möglich in diese Beziehung zu stecken, auch wenn dies bedeutete, sich von der Öffentlichkeit fernzuhalten und Rücksicht auf die Popularität der Gruppe zu nehmen. Ich gab Bang PD zu verstehen, dass ich mein Bestes geben würde, um niemanden zu schaden und nichts mit meiner Beziehung zu dem Golden Maknae von BTS aufzuhalten. Meine Antwort schien den CEO zufriedenzustellen, denn er lehnte sich glücklich mit seinem Stuhl zurück. In dem Moment klopfte es an der Tür und ich drehte mich gespannt zu ihr um. Sie wurde geöffnet und ich erblickte das Gesicht von Jungkook. Er trat herein und verbeugte sich vor seinem Boss. Ich betrachtete ihn, dabei fiel mir auf, dass er schwer atmete, so, als wäre er vor seiner Ankunft zum Büro gerannt. Während er sich für die Verspätung entschuldigte, trafen sich unsere Blicke und ich sah in seinen Augen, dass seine Entschuldigung an mich gerichtet war. „Jungkook! Schön dich zu sehen. Unser Gespräch ging gerade zu Ende, aber nett, dass du es noch rechtzeitig zu der Verabschiedung geschafft hast!" Bang PD stand auf und wartete, bis ich es ihm nachtat. Dann schüttelte er mir die Hand und ging um den Tisch herum auf Jungkook zu. „Für dich gilt das Gleiche wie für D/N", sagte er, als er bei Kookie ankam. „Die Beziehung von euch beiden muss zunächst verborgen bleiben. Das heißt, dass ich keine Bilder von euch beiden zusammen im Internet finden möchte. Verstanden?" Jungkook nickte nur, woraufhin Bang PD entgegnete: „Dann ist ja alles geklärt!" und sich von uns verabschiedete.

Nachdem wir das Büro verlassen hatten, machten wir uns wieder auf dem Weg nach unten. „Bin ich jetzt ehrlich den gesamten Weg hierher gesprintet, nur um wieder zu gehen?" fragte mich Jungkook, als wir auf den Fahrstuhl warteten. Ich blickte ihn wütend an. Er entgegnete meinen Blick mit einem verwirrten, dabei schien er ein wenig verängstigt zu sein. „Wo warst du Jungkook? Du hast mich einfach alleine dort hereingehen lassen. Weißt du eigentlich, wie nervös ich war?" Ein leises Klingeln kündigte an, dass der Fahrstuhl angekommen war. Ohne auf Jungkook zu warten, ging ich hinein und drückte auf den Knopf des Erdgeschosses. Kookie reagierte schnell und sprang kurz vor dem Schließen der Türen herein. Dann guckte er mich mit großen Augen und einem Schmollmund an. „Es tut mir Leid... Ich war zu sehr in meinem Training vertieft, sodass ich das Gespräch total vergessen habe." Ruckartig drehte ich mich zu ihm um und sagte überrascht und noch wütender als davor: „Du wusstest also, dass heute das Gespräch mit Bang PD stattfinden sollte, und hast mir nichts davon gesagt?!" Er senkte seinen Kopf und antwortete leise: „Ich wollte es dir sagen, hab es heute morgen jedoch vergessen." Ich kündigte meine Fassungslosigkeit mit einem Schnaufen an. Jungkook richtete seinen Blick wieder zu mir, allerdings ignorierte ich ihn und ließ ihn damit meine Verärgerung spüren. Er trat einen Schritt näher an mich heran und zog mich zu sich. Dann schaute Kookie mir direkt in die Augen, dabei drückte er meinen Körper mit seinem Arm von hinten näher an seinen eigenen. „D/N, bitte sei nicht böse auf mich. Ich verspreche dir, dass ich es wieder gut machen werde." Seine Nähe ließ mich abreagieren, danach fragte ich ihn, was er im Sinn hatte. Erleichtert sagte er: „Wir gehen auf ein Date. Es gibt da einen Ort, den ich dir unbedingt zeigen möchte. Wir können einen schönen Spaziergang zusammen machen und anschließend irgendwo etwas leckeres essen gehen. Was hältst du davon?" Ich lächelte und bejahte seinen Vorschlag, indem ich ihm mitteilte, dass ich mich schon darauf freute. Dies entgegnete Jungkook mit einem freudigen Laut und einer herzlichen Umarmung. Nachdem er mich wieder losgelassen hatte, nahm er meine Hand und hielt sie fest.

Im Erdgeschoss angekommen trafen wir auf die anderen sechs Jungs, die im Forum auf uns warteten. Jimin entdeckte uns als Erster und rief: „Da seid ihr ja! Wir wollen uns die neue Wohnung anschauen, wollt ihr mitkommen?" Wir gingen auf die Gruppe zu und stellten uns zu ihnen. Ich wollte auf seine Frage antworten, jedoch kam mir Jungkook zuvor und sagte: „Eigentlich wollten D/N und ich woanders hinfahren. Geht ruhig ohne uns." Jimin nickte nur, dann drehte er sich zu den anderen und fragte, ob sie aufbruchbereit waren. Anschließend gingen wir aus dem Gebäude hinaus und steuerten auf den Parkplatz zu, welcher sich vor dem Hintereingang befand. Während sich die Jungs in den bekannten Van setzten und losfuhren, organisierte Jungkook telefonisch einen weiteren für uns beide. Nach einer kurzen Zeit saßen wir auf der Rückbank eines neuen Fahrzeuges, welches uns auf das von Jungkook versprochene Date bringen sollte.