dreiunddreißig

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Ein riesen Dankeschön an alle Votes und Kommentare zum letzten Kapitel! ♥

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Als ich am nächsten Morgen seufzend aufwachte und mich in dem ungewohnten Bett umdrehte, war es noch dunkel draußen.

Kaffeegeruch stieg mir in die Nase und ich setzte mich verwirrt auf.

Unser Hotelzimmer sah definitiv anders aus.

Wo zur Hölle war ich?

Stirnrunzelnd schaute ich neben mich und sah Felix, der sich die Decke bis unter sein Kinn gezogen hatte und mit zusammen gezogenen Augenbrauen und schmalen Lippen leise Wörter vor sich hin murmelte.

Erinnerungen, wie Felix sich mit Shirin geprügelt hatte und wir ins Krankenhaus gefahren waren, kamen zurück in mein Gedächtnis und ich erschauderte, als ich daran dachte, wie traurig Felix aus dem Untersuchungsraum heraus gekommen war.

Vorsichtig strich ich einmal über seinen Oberarm und stand dann leise auf, um ihn nicht zu wecken.

Dem Geruch nach zu urteilen war noch jemand außer mir wach - und das, obwohl es Samstag und erst kurz nach sechs Uhr war.

Leise tapste ich barfuß aus dem Zimmer in die kleine Küche und sah Felix' Mom mit einer Kaffeetasse an der Arbeitsfläche lehnen.

Nervös zog ich das große T-Shirt von Felix ein Stück weiter nach unten, da ich keine Hose anhatte, und räusperte mich leise.

Erschrocken sah Felix' Mom  zu mir, lächelte aber dann und stellte ihre Tasse neben sich ab.

"Rose, ich wusste gar nicht, dass ihr wieder hier seid."

Verlegen kam ich in die Küche und blieb unschlüssig ein Stück weiter weg stehen.

"Wir sind gestern spät Heim gekommen und sind sofort schlafen gegangen", sagte ich und lächelte freundlich.

"Möchtest du Kaffee? Oder Tee? Felix wacht wahrscheinlich erst später auf", fragte sie mich und ich nickte. "Tee wäre nett."

Nickend drehte sich Felix' Mom dem Wasserkocher zu und bereitete alles vor, bis sie anfing zu reden: "Darf ich fragen wie es in Cosfeld war?"

Lächelnd lehnte ich mich an den Kühlschrank und dachte an die vergangenen fünf Tage. "Es war.. Schön. Etwas komisch, weil mit der Zeit wirklich ein paar alte Erinnerungen gekommen und auch nicht so tolle Dinge passiert sind, aber es hat trotzdem Spaß gemacht und mir mehr über die Wahrheit und meine Vergangenheit gezeigt."

"Also hat Felix es dir erzählt?", fragte mich seine Mutter und drehte sich lächelnd zu mir um.

"Ja, vorgestern. Ich war zuerst total überrumpelt, weil ich mit jedem außer ihm gerechnet hatte, aber im Endeffekt bin ich froh. Einfach, weil ich mir sicher sein kann, dass ich damals gute Menschen um mich herum hatte und ich.. Äh ja. Das war's eigentlich." In Gedanken verdrehte ich die Augen über mich selbst, weil ich ernsthaft sagen wollte, dass ich Felix sehr mochte, aber das war mir dann doch zu persönlich.

Nickend drehte sich Felix' Mom wieder um, nahm den Teebeutel aus der Tasse und drückte sie mir in die Hand.

"Felix hat viel von dir erzählt. In den ersten Tagen, nachdem du verschwunden warst, hat er gar nicht mehr aufgehört von dir zu reden, oder er hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen." Ohne zu Zögern ging sie einen Schritt auf mich zu und zog mich in eine feste Umarmung. "Wir sind alle froh, dass du wieder da bist, ganz besonders Felix", sagte sie leise und ich schlang meinen freien Arm um ihren Oberkörper.

90 days with undine ♥  DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt