Kapitel 31

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Ich war im Raum und rannte regelrecht zu ihm
"Ahmed" gab ich bei und ging respektvoll in einen Klicks über.
Ahmed, der bis vorhin noch an seinem Arbeitstisch saß stand auf doch in seiner Stimme konnte ich die Verwirrtheit heraushören als er meinen Namen sagte. Mit mir hatte er anscheinend um diese Uhrzeit nicht mehr gerechnet.
Dudu die so schnell es ging ebenfalls das Zimmer betrat versuchte sich zu erklären. An ihrer Stimme zu urteilen war sie anscheinend überrumpelt mit der gesamten Situation.
"Mein Sultan bitte vergebt mir. Sie stürmte plötzlich ins Zimmer ich konnte sie nicht mehr aufhalten" sie hatte Mühe die richtigen Worte zu suchen. Ahmed ging mit langsamen Schritten auf uns zu und hielt vor mir an.
Ich wusste nicht was jetzt auf mich zukommen würde, denn ich wusste ich habe eines der Regeln wieder gebrochen.
Ich schob diese Gedanken an das was kommen würde beiseite, denn ich war wegen was anderem hier. Vor ihm konnte ich einfach ich sein und musste mich in keinem Fall verstellen. Die Tränen die bis vorhin noch aus meinen Augen flossen füllten sich erneut. Vor ihm brauchte ich keine Stärke zu beweisen, denn innerlich wusste ich dass er mir beistehen würde und mir helfen wird.

Ich spürte seine eindringende Blicke auf mir und hoffte inständig einfach nur dass er endlich was sagte.
An Dudu gewandt gab er lediglich bei, dass sie sich nun verziehen kann. Sie folgte seinem Befehl und verließ das Zimmer.
Die Türen schlossen sich und wir waren nun alleine unter uns.
Er legte beruhigend seine Hände auf meine Arme und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

"Anastasia"kam seine tiefe Stimme zu mir herüber.
Ich hatte mit Empörung gerechnet aber nicht mit so einer Reaktion.
"Meine wundervolle"kam es sanft von ihm.
Er hob mein Gesicht an meinem Kinn, betrachtete mich eine weile und näherte sich danach mit seinem Gesicht dem meinen. Sanft drücke er seine Lippen auf dem meinen.
Als er sich von mir löste und mit seinen Fingern meine Wange streichelte, schien nun auch er besorgt zu schauen
"Was ist los?"
Als ich ihn immernoch nicht antworten konnte, führte er fort.
"Was sind diese Blätter hier?" Mit seinem Blick deutete er auf die Briefe die ich mit meinen Armen an meinem Körper hielt.
Er führte mich mit einer Hand an meinem Rücken zu seinem Bett und wir beide setzten uns hin. Er schaute mich die ganze Zeit über mit seinen grünen Augen an und zwang mich nicht, wartete geduldig darauf dass ich von alleine alles erzählte.
Ich holte tief Luft um mich zu beruhigen und tat es dann auch.
"Seit dem Tag an als ich zum ersten mal hier war, schrieb ich meiner Familie Briefe, damit sie nicht in Ungewissheit lebten. Ich habe diese dann Cennet gegeben, damit sie diese abschicken könnte. Sie hatte mir versichert dass sie es getan hatte,  doch erst heute habe ich erfahren dass das alles eine Lüge war. Nicht einen einzigen hatte sie versendet. Wenn sie nur wüssten dass ich wohlauf und am Leben bin, dann hätten sie für mich gebetet wieder zurückzukehren"
Ahmed der mich die ganze Zeit ruhig  beobachtet hatte, senkte seinen Blick auf die Briefe in meinen Händen.
"Aber jetzt gibt es keine Hoffnung mehr, es ist viel zu viel Zeit vergangen. Sie denken wahrscheinlich dass ich verstorben, oder dass ich sie vergessen habe"Tränen rannten wieder meine Wangen herunter.

Er war sich eindeutig bewusst in was für einer Lage ich mich befand.
"Und du willst immernoch zurück?" kam es zögernd von ihm
"Aus tiefstem Herzen. Das ist das einzige was ich will"
Auch wenn ich Gefühle für ihn hegte, so überwiegte für mich die Sehnsucht und die Liebe die ich meiner kleinen Schwester, meiner Mutter und meinem Vater empfand eindeutig.
Ich wollte einfach nur noch zurück.

Das Leben hier im Palast war einfach nicht für mich bestimmt.

Ich nahm seine Hand in meine.
"Ahmed ich bitte dich, bitte erlaube mir wieder zu meiner Familie zurückzukehren" kam es flehend von mir.
Er ist mein einziger Ausweg.
Er entzog seine Hand aus meinem und platzierte ihn wieder auf seinem Knie.

Ich wusste dass ihm meine Worte das Herz brachen, doch ich konnte nichts dafür.
"Ich würde deine Bitte die Briefe an deine Familie zu schicken genehmigen doch du fragst nach viel mehr Anastasia. Du willst dass ich dich gehen lasse..."
"Du willst mich loswerden. Wenn du all das hier nicht wolltest, warum... warum hast du mich dann geküsst Nasya?" er klang verletzt
"Ich hatte dich nicht dazu gezwungen, du warst frei in deinen Handlungen. Nun sag mir Warum?"

Seine Frage war berechtigt. Wenn ich trotz all dem was zwischen uns passiert ist, immernoch nicht bereit bin bei ihn zu bleiben... kann man das dann noch wahre Liebe nennen? Habe ich mir das alles nur eingebildet? Meine Gefühle?

"Ich.. Ich weiß es nicht" gab ich verwirrt und unsicher von mir
Er stand auf und drehte sich mir den Rücken zu.
"Du kannst gehen"

Ich stand mit schweren Beinen auf und zwang mich zur Tür. Ich klopfte an und die Türen würden eröffnet.

Was mache ich nur?

Ich drehte mich weg von der Tür und rannte an Ahmed vorbei zu der Terasse, die den Blick auf das Meer freigab. Ich stieg mit den Briefen in den Händen auf die Terasse auf. Die Abendbrise strich mir durch die Haare.
Ahmed der mit geeilten Schritten zu mir kam, schaute mich besorgt an
"Anastasia, tu es nicht"kam es schon panisch von ihm
Ich blickte zu ihm und wieder auf die weite Stadt unter mir, bevor ich mit einem Schwung die Briefe in die Luft warf.

Mama, Papa ihr hattet mir immer gesagt, dass nach jeder dunklen Nacht ein heller morgen erwacht. Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mich an eure Ratschläge erinnere und an unsere schönen Erinnerungen denke. Diese endlose Nacht, die kein Ende zu haben vermag, wird ein Ende haben und ein heller Sonnenaufgang wird diesen begrüßen und wir werden uns sicherlich eines Tages wieder sehen. Was auch immer geschehen mag bitte vergesst mich nicht, erlöscht eure Hoffnung nicht an mich.

Ich schaute den zu Boden fliegenden Briefen nach und stieg von der Terasse herab. Ich warf einen letzten Blick nach Ahmed bevor ich ohne Worte an ihn vorbei ging, das Zimmer verließ und auf den Flur hinaustrat.

"Anastasia, du bist ja immernoch hier" kam es amüsiert von einer mir bekannten Stimme.
Es war der Mann der mich von meiner Familie entrissen hatte.
Mich hierher verschleppt hatte.

Der Grund an all dem hier.

Da wir Osterferien haben und ich genügend Zeit hatte an einem neuen Kapitel zu schreiben dachte ich mir, mache ich euch hiermit eine Überraschung^^
Vielen lieben Dank an alle die dieses Buch bis hierher gelesen haben.
Nicht mehr weit und wir erreichen 70k!!!! Das ist der Wahnsinn und ich möchte mich wirklich an alle einzelne Leser hiermit bedanken.
Habt schöne Ferien und bis zum nächsten Kapitel.
-HD

Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt