Ein wenig verwundert beobachtete der Spanier ihn nun ja schon und er sah lieber zu, dass er wirklich endlich fertig wurde. Kämpfte erneut mit den Hosenbeinen und schnappte sich einen Augenblick später seine Schlüsselkarte.

„Fertig."

„Sicher? Willst du echt so los? Du siehst aus, wie ein gerupftes Huhn", hielt der Ältere ihn allerdings auf, weshalb er noch einen Abstecher ins Bad machen musste, um nach der Bürste zu greifen.

„Besser?"

„Viel besser, so kann ich mich mit dir sehen lassen", zwinkerte Carlos und dirigierte ihn im Anschluss zur Tür raus.

Zehn Minuten zu spät trafen sie im Hotelrestaurant ein. Charles erspähte sie auch sofort und hob seine Hand, was er sicherlich mitbekommen hätte, wenn er mit seinen Gedanken nicht noch immer im Fahrstuhl stecken würde.

Auf der kurzen Fahrt nach unten hatte Carlos nämlich sein Telefon herausgezogen und er durch Zufall einen Blick auf dessen Chatverlauf erhascht. Sein Name stand ganz oben in der Liste. Die Indizien, dass es wirklich Carlos war verhärteten sich zunehmend, allerdings konnte er nicht auf sein Handy gucken, weil das ja bei George war.

Überrascht zuckte er nun auch mal wieder zusammen, als sich Carlos' Finger um sein Handgelenk schlossen und er hinter diesem hergezogen wurde.

„Ich möchte zu gerne wissen, wo du die ganze Zeit mit deinen Gedanken bist", tat der Spanier seine eigene kund und drückte ihn auf einen freien Stuhl, bevor er direkt neben ihm Platz nahm.

Charles grinste auf jeden Fall, während dessen Bruder, Arthur war es, ihm ein fast, als schüchtern durchgehendes Nicken zur Begrüßung zu warf.

„Mi scusi", seufzte Carlos nun leidend, „Fragt nicht. Ein Sack Flöhe ist leichter unter Kontrolle zu halten, als mein kleiner Lieblingsbrite. Erst war er nicht auf seinem Zimmer, dann musste ich ihm beim Umziehen helfen und ständig lässt er sich von diesem Traumkörper ablenken."

Prustend verschluckte er sich an seinem Wasser, von welchem er gerade einen Schluck hatte trinken wollen.

„Von welchem Traumkörper sprichst du?", brachte er röchelnd hervor, was dazu führte, dass der Spanier eine beleidigte Schnute zog und die beiden Leclerc Brüder ziemlich amüsiert wirkten, also zumindest Charles, bei Arthur war er sich nicht ganz so sicher.

„Na von meinem", entgegnete sein einstiger Teamkollege und dieses Mal sah er den Schalk in dessen Augen aufblitzen, was es aber auch nicht besser machte.

„Du bist so scheiße", informierte er ihn also klagend, „Das geht schon den ganzen Tag so. Ich weiß überhaupt nicht mehr, woran ich bei dir bin. Seit wann flirten wir miteinander? Das verwirrt mich total..."

Weiter kam er nicht, denn George tauchte mit seinem Handy in der Hand neben ihm auf, strahlte übers ganze Gesicht und drückte ihm einen Kuss mitten auf den Mund.

„Was zur Hölle?", entfuhr es Carlos und Charles gleichzeitig, während Arthur einfach nur der Mund offenstand und auch zwei Tische weiter war klappernd Besteck auf Teller gestürzt.

„Lando, ich liebe dich", ließ sich George allerdings gar nicht aus der Ruhe bringen, „Danke, du bist der beste Freund überhaupt. Keine Ahnung, wie ich das jemals wieder gutmachen kann. Danke, Danke, Danke!"

Komplett überrumpelt nahm er sein Telefon wieder entgegen, welches George ihm nun hinhielt.

„Ich hätte es dir schon eher gebracht, aber es war so unglücklich unter mein Kopfkissen gerutscht, dass ich es nicht sofort gefunden habe."

Arthur stand kopfschüttelnd vom Tisch auf und entschuldigte sich zur Toilette. Dahin wäre er auch gerne geflüchtet, denn es kam ihm so vor, als wären alle Augen auf ihn gerichtet. Etwas, das er nicht sonderlich mochte.

Unknown ??? (Formel 1)Where stories live. Discover now