*Traum*

120 7 0
                                    

Pov Manu

Heute war wirklich ein Tag der lebensfrohen Sorte, trotz des viel zu guten Wetters und der Beobachtung.
Er ist ja wohl klar, dass es so Palle liegt.
Er schien irgendwie so verständnisvoll, als ich ihn von der Maske erzählt habe, so hat noch niemand vorher reagiert.
Andererseits habe ich mich ich nur Taddl geöffnet, also kann ich nicht so viel sagen.

Müde verkrieche ich mich unter meiner Bettdecke und will am liebsten sofort einschlafen, aber ich muss immer wieder an Palle denken.
Wie er auf der Decke liegt und in den Himmel schaut.
Er sieht so glücklich aus.
Ich sehe schon vor meinem inneren Auge, wie er sich zu mir dreht und seine wundervollen Lippen auf meine drückt, seine Hand in meinem Haar.Langsam spüre ich, wie meine Vorstellungen außer Kontrolle geraten und plötzlich sehe ich einen oberkörperfreien, unverschämt gutaussehenden Paluten vor mir, wie er sich zu mir vorbeugt und...
Stop Stop stop, der arme Patrick, wird hier von mir sexualisiert, aus einem  unerklärlichen Grund fühlt es sich falsch an solche Fantasien zu haben.
Aber zu meinem Unglück spüre ich schon, wie meine Sauerstofftransporten sich zu einem Kaffekränzchen in Lendengegend treffen.
Bitte nicht jetzt.
Och nö.
Ich versuche schnell, an Schleimaale und Seewölfe zu denken und zum Glück klappt es.
Seewölfe sind aber auch echt wiederwärtig.

Palle und ich sitzen auf unserem Stein im Feld.
Seine braunen Augen glitzern Golden im Sonnenlicht.
Er jongliert mit drei Bällen, ohne das einer runterfällt.
Jetzt bin ich dran.
Als ich grade den 3. Ball in die Luft werfe, muss ich den 1. schon wieder fangen.
Natürlich verfehle ich ihn und er landet auf dem frisch gesähten Feld.

Als ich aufwache scheint die Sonne schon und Fenster und T scheint im Bad zu sein.
Das war ein seltsamer Traum.
Und Palle sah schon wieder so umwerfend aus, aber das liegt bestimmt an dem Schönheitsfilter, welcher immer in Träumen existiert.
War jemals jemand in irgendeinem Traum so richtig natürlich hässlich?
Bei mir kann ich mich an meinen Traum erinnern.
Aber er sah heute Nacht besonders wundervoll aus.

Eigentlich will ich einfach nur an diesem Traum festhalten, aber ich spüre schon, wie die Zauberhafte Atmosphäre des Traumes mir durch die Finger gleitet, bis sie kaum noch zu fassen ist.
Die Sonne scheint jetzt auch nicht mehr ganz so wundervoll.
Ich will im Bett bleiben.

Andererseits kann ich Palle heute wiedersehen, auch wenn er eigentlich kaum mit mir redet.
Leider.
Aber sehen ist immerhin besser als nichts, oder?

"Hey, Manu!"
Ich sitze alleine mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden und muss einen ziemlich opferhaften  Eindruck abgeben, aber dennoch werde ich angesprochen.
Ein schneller Blick zur Seite verrät mir, dass sich niemand geringeres als Palle gerade zu mir auf den Boden setzt.
"Hi, Palle"
"Hast du Bock, mit mir, T, Zom, Dado und ein paar anderen bei 'Freunden zu Besuch gehen'?"
Er hält mit den Fingern Gänsefüßchen in die Luft und ich kann mir gut denken, was er damit meint.
Party.
Ich hasse Partys.
"Klar, ist das heute Abend?"
Wieso sage ich Sachen die ich nicht denke?
" Nee, erst in ein paar Tagen"
Also, wenn ich nicht mehr unter Beobachtung stehe.
Wundervoll.

Er steht auf und setzt den Rucksack auf, offensichtlich will er gehen, sein auffordernd Blick hingegen macht mir klar, dass ich mitkommen soll.
Mein Herz macht einen ungesunden Satz.
Irgendwann sterbe ich mal daran.
Als ich nicht aufstehe, greift er mich an Arm und zieht mich mit einem Ruck hoch.
Der hat eine Kraft.
Jetzt prickelt die Stelle, an der er mich berührte angenehm.
"Kommst du essen?"
Mit ihnen?
Mit Palle und den anderen essen?
Ich?
Ich bin ziemlich verwirrt, was will er denn von mir?
Schüchtern nicke ich mit dem Kopf und Folge ihm in Richtung Speisesaal.
Das Essen ist wie immer öde.

Am Tisch begegnen mir immerwieder missbilligende Blicke, die deutlich machen : Ich bin hier nicht gewünscht.
Auch als ich mich hinsetzte rückten Stühle ganz unauffällig zur Seite.
Ich kann es niemanden verübeln, sie erinnern mich nur an die Wahrheit.
Ich bin ein seltsamer, magerer Verrückter.
Nichts anderes.
Dabei war ich doch gerade dabei es zu vergessen.
Weird steht ja auch förmlich auf meiner Stirn geschrieben, sie reiben mir nur schmerzhaft unter die Nase was ich lange schon weiß.
Ich Bin Abschaum.

"Manu?
Alles okay"
Er legt seine Hand auf meine Schulter.
"Ja, alles gut"
Ich richte mich auf und sogar unter der Maske setze ich ein falsches Lächeln auf.
Die hat ihren Sinn, genau dieses Verhalten vorzubeugen, komplett verfehlt.
Aber sie verdeckt immerhin mein furchtbar hässliches Gesicht.
Ein Angriffspunkt weniger.
Und gleichzeitig einer mehr.
Ach man.

Das Kapitel ist weird, aber ich wollte diese eine Formulierung nur einmal im Leben benutzen also was solls.
Jedenfalls habe ich letztens mal versucht gute Psychopaten Geschichten zu lesen.
Ich habe keine Gefunden in der mir:

a) der Psychopat
b) der Schreibstil
Und
c)die Storyline gefiel.

Hat irgendwer, der sich hier aufhält gute Vorschläge und Tipps?
(Können auch echte Buchtipps sein)

PsychoWhere stories live. Discover now