Kapitel 5

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[Pov Atsumu]

Nun waren drei Monate vergangen.
Wir waren uns nicht sehr viel näher gekommen und ich hatte ihn auch kaum noch berührt.

Tatsächlich war es mir aber gelungen, dass er die Regel mit den zwei Metern Abstand von der Liste strich. Ich durfte recht nah neben ihm sitzen, aber ich umarmte ihn nicht.
Ich glaube, dass wäre ihm dann doch unangenehm und ich will nichts tun, was er nicht mag.

Ich denke, man könnte unsere Beziehung als Freunde bezeichnen. Doch wie so oft lag ich nun wieder einmal strampelnd auf Osamus Bett. "Samuuuuu. Sunaaaa!"

"Halt mich da raus.", unterbrach mich Suna kurz. "Dann eben nur Samu! Ich halt es nicht mehr aus! Omi ist so süß wenn er schläft und so cool auf der Bühne und ich will ihn einfach knuddeln und küssen und-"

"Ew.", unterbrach mich Osamu.
"Keine Ahnung was du von diesem Arschloch willst. Als ich ihn letzten Monat getroffen hab, war er echt fies. Wobei, gleich und gleich gesellt sich gern...."
Als ich einen enttäuschten Ton von mir gegeben hatte, war Osamu aufgestanden.

"Du wirst es ihm sagen. Jetzt. Heute. Sofort. Ich halt das nicht mehr aus."

Was? Jetzt? Heute? Sofort?

Doch er gab mir keine Zeit zum antworten. Stattdessen schob er mich bis vor meine Zimmertür und ging.
Überfordert stand ich nun dort, als sich die Tür öffnete und Sakusa vor mir stand.

Schweigend blickten wir uns an und keiner von beiden sagte etwas.
Da lag etwas in seinem Blick, dass mich das Verlangen verspüren ließ, ihn einfach zu mir zu ziehen und zu küssen.
Ich wusste nicht weshalb, aber irgendwie dachte ich in diesem Moment einfach scheiß drauf.

Wie von selbst verließen die Worte "Ich liebe dich", meinen Mund und schnell zog ich seine Maske nach unten und presste meine Lippe auf seine.

Ich wusste, dass ihn das ekeln musste, aber wenn ich ihn schon verlieren musste, dann wollte ich dies nicht verpassen.
Schnell drehte ich mich dann jedoch weg und rannte davon.

Ich konnte mich einfach nicht dazu bringen, wieder zurück in mein Zimmer zu gehen und so suchte ich bei Osamu und Suna unterschlupf.
Tatsächlich ließen mich die beiden sogar dort übernachten.
Während ich in Osamus Bett schlief, hatten es sich die beiden zusammen in Sunas Bett gemütlich gemacht und ich hegte den Verdacht, dass dies auch ohne mein Beisein passiert wäre.

Am nächsten Tag war Wochenende und so konnte ich Sakusa geschickt entfliehen. Ich war noch nicht bereit für die Worte des endgültigen Abschluss.
Ich verbrachte den Tag in der Stadt an überfüllten Orten, an die er niemals kommen würde und lenkte mich mit Arcade Games ab.

Erst spät an diesem Abend kam ich zurück und ging wieder zu Osamu und Suna. Nur noch eine Nacht würden sie mich bei sich lassen hatten sie gesagt, doch als ich hinein kam, hielten die beiden mir bloß einen Zettel hin.

Um genau zu sein, versperrte Osamu die Tür, während Suna mit dem Zettel vor meiner Nase herum wedelte.
"Du wurdest soeben aus der WG geschmissen.", meinte Osamu grinsend und deutete auf den Zettel. "Da gehst du jetzt hin. Sofort."

Verwirrt sah ich auf den Zettel. Es war eine Karte. Eine Eintrittskarte für die Band, bei der Sakusa und Komori spielten.
"Komori kam gestern vorbei und meinte, dass du kommen sollst.", erklärte Osamu kurz.
"Und eins sollte dir klar sein: Wenn dieses Arschloch von Sakusa dir wehtut, dann bekommt er es mit mir zu tun."

Kurz bevor die beiden die Tür schlossen, drückte mir Suna noch ein Onigiri in die Hand.
Ein Glücksonigiri. Ich war mir sicher, dass Osamu das gemacht hatte und diese kleine Geste gab mir Kraft. So stopfte ich mir das Onigiri hinein und sah auf die Uhr.

Tatsächlich hatte die Show vor einer halben Stunde angefangen, ich sollte mich wohl also lieber beeilen.

I hate your touchWhere stories live. Discover now