Kapitel 4

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[POV Sakusa]

"Sakusa!", rief mich Komori zu sich. "Wir haben noch ein bisschen Zeit bis zum Gig. Ich wollte dir sagen, dass ich nicht mehr lange für dein Einzelzimmer brauch.
Aber da fällt mir ein: Du hast mir gar nichts über deinen Mitbewohner erzählt! Du hast dich auch gar nicht beschwert! Insgesamt haben wir uns kaum gesehen! Was ist los?"

"Er ist okay. Ich fühle mich erstaunlich wohl bei ihm.", gab ich leise zu.
"Woah! Wer bist du und was hast du mit Sakusa gemacht?", übertrieb es Komori mal wieder.

Ich verdrehte nur die Augen.
"Muss ich dir vielleicht gar kein Einzelzimmer mehr holen?", fragte er komisch lächelnd und wackelte mit den Augenbrauen.
"Was soll das denn jetzt heißen?", sprach ich meine Gedanken aus und erhielt aber nur ein geheimnissvolles Grinsen.

Wenig später stand ich auf der Bühne. Ich hasste es wenn mich die Leute ansahen.
Ich hasste diese dreckige Luft, von der ich nur durch meine dünne Maske geschützt war. Und ich hasste das gekreische der Menge.

Dennoch ertappte ich mich, wie ich meine Augen über die Massen schweifen lief und bei einem bekannten Gesicht hängen blieb.
Atsumu. Er war gekommen. Unsere Blicke kreuzten sich und ich sah, wie er mich anlächelte.
Leicht spürte ich Hitze in mir aufsteigen.

Atsumu.. Was machst du nur mit mir?

Doch ich konzentrierte mich wieder auf die Musik. Die Nächste Stunde legten wir einen echt guten Auftritt hin.
Die Menge schien es zu lieben und auch ich merkte, dass wir alle drei in Top Form waren.

Es gab viele Leute die mich ansahen, aber ich selbst sah meist zu Atsumu. Immer wieder und wieder stellte ich mir die Frage, was dieser Junge bloß tat, dass ich mich so fühlte.

Nach dem Auftritt schwitzte ich leicht und ekelte mich vor mir selbst. Bis zum Wohnheim würde ich auch noch so bleiben müssen, wie bescheuert. Aber es war dennoch besser als Volleyball. Ich hatte den vielen Schweiß nicht mehr ausgehalten.

Dass die selben dreckigen Finger den selben Ball berührten, die Körper, die beim blocken aufeinander trafen. Dies hier war weitaus besser.
Dennoch war meine Krankheit schlimmer als sonst. Ich wusch mich meist über drei Mal am Tag. Teilweise bluteten mir die Hände oder meine Haut pellte sich durch die vielen Verfahren.

Ich konnte niemanden berühren und es war außerdem komliziert, wenn-

Wusch! Auf einmal spürte ich eine angenehme Wärme an meinem Körper.
"Sakusa! Das war der Hammer!", hörte ich seine Stimme. Er umarmte mich fest.

Er war auf mich zu gesprungen und fast wäre ich gefallen. Was tat er da? Wieso umarmte er mich? Doch...ich wollte irgendwie nicht, dass er los ließ... Doch das Tat er.

Mit einem Ruck ließ er von mir ab und schrie: "Entschuldige! Ich hab nicht drüber nach gedacht!" Wieso entschuldigte er sich? Wieso ließ er los? "Es ist okay.", sagte ich und hörte ein erschrockenes Einatmen hinter mir.

"Ist echt alles okay Sakusa?", sprach da mein Cousin. Besorgt sah er mich an doch es war tatsächlich okay. Also nickte ich. Währenddessen hatte sich auch Atsumu wieder aufgerichtet.

"Das ist seltsam, aber gut...ja das ist dogar super!", freute sich Komori!
"Seid ihr zusammen?", fragte er abrupt.
"NEIN!", antworteten Atsumu und ich gleichzeitig. Enttäuscht brummte Komori.

Da nichts weiter gesagt wurde, stellte sich Atsumu schnell vor und die beiden verbeugten sich voreinander.
"Ich bin Komori, Sakusas Cousin."
Schnell fügte ich noch hinzu, dass Atsumu und ich Zimmerpartner waren und da sagte Komori nur: "Warte kurz Sakusa!", zog Atsumu mit sich und verschwand.

Einige Minuten später kam er dann zurück, meinte, dass Atsumu nun gegangen sei, und stellte die eine Frage: "Bist du in ihn verliebt?"

"Was?"
"Ob du verliebt bist? Ich meine, ich denke dass du es bist, aber ist das so?", wiederholte mein Cousin.

Liebte ich ihn? Ja, ich glaube schon. Ich fand ihn wirklich schön und irgendwie auch heiß...ich mochte seine Art und fühlte mich wohl bei ihm.
Allein, dass mein Körper ihn nicht abstieß, war ein Zeichen, oder nicht?

Zögerlich nickte ich also.

"Wahhh!", Komori freute sich wie ein kleines Kind. Wieso machte ihn das so glücklich?
"Wann sagst du es ihm?", fragte er mich.

Doch ich meinte, dass ich es ihm nie sagen würde. Ich wusste, dass ich meist nicht besonders nett war, und ich glaubte, dass er jemand besseren verdient hatte.
Außerdem, wer wusste schon, ob er das selbe fühlte?

"Ich finde du solltest gestehen. Wenn du Hilfe brauchst, bist du bei mir genau richtig. Aber fürs erste, werde ich dir auf keinen Fall ein neues Zimmer beschaffen!", damit beendete er das Gespräch.

I hate your touchWhere stories live. Discover now