Kapitel 18

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"Hazza, wir müssen jagen gehen!" Harry stöhnte genervt auf. Schon seit Stunden ging das so. Und jede Sekunde kam etwas anderes. "Ich hab Hunger!" Okay, ganz ruhig Harry! Ganz ruhig, dachte sich der Lockenkopf und presste die Augen zusammen. "Okay Lou! Aber nerv mich dann nicht mehr, ja?" Er sah erleichtert aus, aber kann er denn nicht selbst gehen? "Komm mit!" Jetzt konnte er nicht erwarten, dass er ihn zärtlich behandeln würde, nach diesem Auftritt. "Okay, du gehtst dahin und ich bleibe hier!" Lou nickte und rannte auch schon in die Richtung, die Harry gesagt hatte. "Kätzchen, wo seid ihr denn?" Harry spürte das Ziehen in seinem Magen jetzt auch deutlich und leckte sich über die Lippen, als er ein leises Tapsen vernahm. Still schlich er sich zu der Raubkatze und hörte auf zu atmen. Die Katze konzentrierte sich auf einen kleinen Hasen vor ihr, Harry sprang auf das Tier, das darauf nicht vorbereitet war, und stieß seine Eckzähne in den Hals seines Opfers. Als er das Blut schmeckte und gierig daran saugte, seufzte er erleichtert und trank, bis das Tier komplett leer war. Zur gleichen Zeit hatte Lou schon drei Rehe, einen Hirsch und ein Wildschwein erlegt und ausgetrunken. Er bekam nicht viel genug und konnte dem Drang nicht widerstehen, bis er zwei Arme um seine Hüften spürte. "Lou?" Dieser wand sich unter dem starken Griff. "LOU! Es reicht!" Der harrsche Ton von Harry ließ ihn zusammenzucken und er drehte sich um, da die Arme verschwunden waren. Lou sah, dass Harry auf dem Boden lag und sich krümmte, seinen Bauch fest umschlungen. "Haz, was ist -" "Ahh ... " Lou kniete sich besorgt zu seinem Freund und strich ihm eine Haarstähne aus der Stirn. Als Harry sich einigermaßen beruhigt hatte, keuchte er atemlos: "Wenn du wieder Hunger hast, schlag bitte jemanden anders, okay?" Es ratterte in Lou´s Kopf und er verstand. Ich habe das getan?!, dachte er sich und riss seine Augen auf. "Es tut mir so leid Harry!" Dieser lächelte, jetzt wieder entspannt, und stützte sich vom Boden ab. "Ist schon okay. Aber pass bitte in nächster Zeit auf, ja? Du bist immer noch stärker als ich." Lou nickte beschämt, Harry zog sein Kinn nach oben und blickte in diese strahlend blauen Augen. Er versank wieder einmal in ihnen und näherte sich dem Gesicht seines Freundes. Als ihre Lippen aufeinander trafen, fing in beiden alles zu kribbeln an und sie dachten, sie standen unter Feuer. Harry war glücklich, weil Lou glücklich war, und Lou war glücklich, da Harry glücklich war. "Ich liebe dich Hazza." Ein sanftes Hauchen prallte an Lou´s Gesicht. "Ich dich auch, Lou. So sehr." Und damit verschloss Harry wieder Lou´s Mund und mit ihm sein Herz.

Flying high to vampire LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt