Die Schwestern des Tyrannen

8 2 3
                                    

Verbiete mir nicht meine Stimme,

sie ist die Einzige, die für mich spricht.

Fessle nicht meine Hände,

Lass meine Taten geschehen.

Wenn du mir den Mund verbietest,

Sag, wer wird ihn aufmachen?

Sag, wer wird für dich sprechen?

Sag, wer kennt dich besser als mich?

Wer wird dir helfen,

Wenn die deine Taten selbst zu viel geworden sind.


Sieh dich an, du mit deiner mächtigen Gewalt,

Die doch nur auf Unterdrückten beruht.

Sag, was passiert bei einer Revolution?

Sag, Tyrann!

Sag, Kindermörder!

Die Stimmen, die unterjocht waren, werden aufstehen

Und gegen dich anschreien.

Stimme um Stimme –

Und du bist im Orkan.


Fessel sie, werf' sie den Löwen vor,

Ihre Stimmen werden bald verklungen sein.

Was kümmert dich das Gerede?

Du weißt doch so viel mehr als sie.

Sag, mein Bruder, dass ICH dir helfen werde.

Sag, mein Bruder, dass ICH an deiner Seite stehe.

Sag, mein Bruder, es unseren törichten Schwestern.

Blutsverrat! Das haben sie begangen!

Und MEINE Stimme wird auf ewig weiterklingen.

geschrieben Januar 2021; veröffentlicht 04.02.2021

claustra animaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt