3. Gebrochenes Handgelenk dank mir?

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Damit ihr so eine vorstellung von dem Gefangnis Anzug ding da habt. ↑↑↑

Weil ich unbedingt diese Diamanten Ohrringe aus dem Schaufenster haben wollte, war Lea im Knast. Ich war Nachts im Juwelier drinne, und wollte grade abhauen, als wir eine Sirene vernahmen. Lea hielt vor der Tür wache, weshalb sie hätte abhauen können. Ich rief ihr zu, dass sie verschwinden solle. Ihre Antwort kam dann immer gleich. "Wieso soll ich meine allerbeste Freundin im Stich, und alleine im Knast kauern lassen?"

Mit Tränen in den Augen lief ich zu dem Tisch und umarmte Lea hektisch. Sofort wurden wir aber auseinander gerissen. "Kein Korperkontakt." Rief Felix sauer in mein Ohr. Lea lächelte mich an. "Es tut mir so Leid Lea. Ich wollte dich nicht alleine lassen, ich wollte dich nicht im Stich lassen." Sie schüttelte nur ihren Kopf und lachte leicht. "Alles Schnee von gestern. Bevor du fragst, ich bin kein Insasse mehr. Das Gefängnis hat mich freigelassen, da ich meine drei Monate für Mittäterschaft schon abgesessen habe." Ich quitschte glücklich auf. "Jaaaaawww." Grinste ich. Wir hatten NUR eine halbe Stunde Zeit uns zu Unterhalten. Lea hatte mir aber versprochen Morgen wieder zukommen.

Glücklicher als zuvor, ging ich Felix in den Essens Saal hinterher. Es war schon Zeit für's Essen. Erfüllt nahm ich mir eine kleine Salat Schüssel und ein bisschen von Chile Con Carne und passte auf, kein Fleisch mit auf den Teller zu bekommen.

"Luisa?" Entnervt schaute ich zu dem Mann mit der zugehörigen tiefen Stimme. Ich war grade dabei mich an den Tisch von den letzten Essen setzten. "Hm?" Machte ich und setzte mich dabei. "Kann ich vielleicht jetzt wissen, was genau deine Eltern denn gemacht haben?" Ich seufzte an den Gedanken von meinen Eltern. Ich schaute umher, als eine Gruppe von Insassen auf mich blickten und zu mir kamen. Nach genauerem hinsehen, waren es drei Männer. Einer von ihnen sah mich gierig an. "He kleine." Die Männer setzten sich neben Taddl und mir. "Ich hasse es wenn man mich kleine nennt." Zischte ich wütend. Der Mann mit dem gierigen Blick lachte. "Weswegen bist du im Knast?" Erst jetzt fiel mir auf, das sein rechtes Auge viel heller, schon fast Weiß, war. "Weiß nicht was euch das angeht." Sagte ich extra zickig und stand auf. Taddl blieb sitzen und schaute mir zu. Der dritte Mann, der sich bis eben noch nicht bemerkbar gemacht hatte, zoh mich zu sich und riss an meinem Orangenen Anzug. Erschrocken schrie ich auf. Keine Sekunde später hatte mein Anzug nur noch einen Henkel. Die anderen beiden Männer strützten mit drauf. Der eine zog an meinem Hosenbein, während der andere meinen Arm abknutschte. Dann, fühlte ich niemanden mehr an meinem Hosenbein ziehen, kurze Zeit später auch niemanden mehr an meinen Oberteil und dann auch kein abgeknutsche mehr. Das einzige was ich sah, war Taddl, wie er die drei Typen wegzerrte und sich mit denen prügelte. Zum Glück kamen dann endlich Felix und ein anderer Wärter. Die Wärter ketteten die drei Männer fest, während ich zu Taddl lief. "Alles in Ordnung?" Fragte ich besorgt und tastete seinen Körper ab. Als ich sein linkes Handgelenk strich, schrie er Schmerzhaft auf. "Du bist doch hoffentlich rechts Händer oder?" Fragte ich Unschuldig. Er nickte mit Schmerzverzertem Gesichtsausdruck.

Nachdem Taddls Handgelenk für das erste verarztet war, brachte ein Polizist ins Krankenhaus. Als er wieder kam, hatte er einen roten Gips um sein Handgelenk. "Gebrochen." Sagte er direkt als er mich sah. Stumm nickte ich und setzte mich im Schneidersitz auf mein Zellenbett. Nervös fummelte ich an dem Saum des neuen Gefängnis Anzug. "Taddl?" Fragte ich mit einem schüchternem Unterton. "Hm?" "Danke." Flüsterte ich, grade noch so laut, dass er es hören konnte. Er schaute mich mit schief gelegenem Kopf an. "Ja, einfach Danke. Danke das du mir geholfen hast. Du hast ja jetzt schließlich ein Gebrochenes Handgelenk wegen mir." Redete ich weiter und schaute dabei auf meine verschränkten Füße. Taddl ließ sich auf sein Bett erschöpft fallen und schaute mich an. Ohne ein Wort zu sagen lehnte er sich dabei an die Wand, und ließ einfach nicht seinen Blick von mir. Sein Gesichtsausdruck war Gleichgültigkeit. Es beängstigte mich, wie Taddl mich so lang ohne Wort und Gesichtsausdruck ansah.

Mein Blick wanderte von seinem Mund zu seinen Augen. Wir hatten uns lange angestarrt bis er endlich was sagte. "Ich wusste nicht das du auch mal nett sein kannst." Flüsterte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Erleichtert das er nicht sauer oder der artiges war, seufzte ich auf und ließ auch ein Lächeln auf meinen Lippen. "Dachtest du wirklich ich wäre sauer auf dich?" Ich nickte Stumm. "Dann kennen wir uns wohl nicht genug." Mit dem Satz stand er auf und setzte sich zu mich auf mein Bett. "Also." Fing er mit seiner tiefen super angenehmen Stimme an zu reden. "Was war nochmal mit deinen Eltern?" Ich grinste und konnte es ihm diesesmal auch ungestört erzählen.

"Sie haben mir nie Aufmerksamkeit geschenkt. Sie haben jedes Jahr meinen Geburtstag vergessen. Sie haben fast nur gearbeitet, und wenn sie mal nicht gearbeitet hatten, dann hatten sie was zu zweit gemacht und mich immer in mein Zimmer oder irgendwo anders hingeschickt." Beim reden schaute ich auf den Zellenboden. "Deshalb, habe ich angefangen zu Stehlen, damit sie wengistens ein bisschen aufmerksam auf mich wurden. Irgendwann wurde das Stehlen zu meiner Sucht. Alles was ich wollte, stahl ich mir. Dann wurde ich erwischt. Meine Eltern wurden abfällig und besuchten mich nie im Gefängnis. Die Wut ließ ich auf meinen Zimmergegenstäden aus. Irgendwann hatte mich meine damalige Zimmergenossin ausgefragt wegen meinen Eltern und mir Vorwürfe gemacht. Ich wurde wütend und ließ den rest Wut an ihr aus. Bildlich hatte ich mir Vorgestellt sie wäre meine Mutter und mein Vater. Später lag sie reglos am Boden. Ich hatte eine Unschuldige wegen meinen Eltern umgebracht."

Bei meinen letzten Sätzen liefen bei mir Tränen. Weinend saß ich da. Mit einem entsetzten fremden Straftäter neben mir.

Wow. Hat echt Überwindung gekostet, das alles zu schreiben ohne selber zuweinen. Das Schlimmste: Dabei hatte ich 'Read all about it' gehört. Das hatte die Szene noch trauriger gemacht... Meh. o-o

Taddl hinter Gitter!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt