VIPs in Hell

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"Wie der will uns was vom Preis erlassen?" Svea sah mich überrascht an. Kat nickte zustimmend: "Es scheint ihm echt sehr leid zu tun, dass er uns hat warten lassen." "Wow." Auch die Jungs stimmten zu, dass das sehr großzügig war, als auch schon Jomi in den Raum kam: "Essen wäre angerichtet." "Na dann ab zum Buffet", rief Ande freudenstrahlend und sprang sofort auf. "Oha geil kriegen wir da auch was?", fragte nun Svea und stand ebenfalls auf. "Na klar, was denkt ihr denn? Wir lassen euch doch nicht verhungern", meinte Hannes und lief los in den Nebenraum. Wir folgten und saßen ein paar Minuten später mit vollen Tellern am Tisch. 
"Sag mal Svea du warst doch schon früher in London, wie wars denn?", wollte nun Andi wissen. "Geil. Habe einige alte Freunde getroffen und waren in unserem Stammpub", antwortete diese breit grinsend zwischen zwei Bissen. "Da scheint ja jemand richtig glücklich zu sein", stellte Jim fest und die Lilahaarige nickte mit vollem Mund. "Wir sind in London, haben euch live gesehen und können endlich etwas entspannen, natürlich sind wir glücklich", antwortete ich für meine Freundin und die Jungs nickten verstehend. 

"Was gibt es denn bei euch generell so Neues?", wollte nun Steffen wissen. "Ich habe gestern die Nachricht bekommen, das ich für meinen Master angenommen wurde", erzählte Kat grinsend. "Das ist ja cool", meinte Hannes, "Machst du das wieder in Tübingen?" Die Blonde nickte: "Ich wollte nirgends anders hin. Hier habe ich ja meine Freunde und meine Familie." "Dich zieht es wohl nie in die Ferne, oder?", fragte nun Hansi, der sich ebenfalls an den Tisch gesetzt hatte.  "Nicht länger als zwei Wochen. Ich bin eher heimatverbunden und gerne zuhause", antwortete ihm Kat  und lächelte dabei. "Verstehe ich. Ich bin zwar super gerne unterwegs, aber freue mich dann doch auch immer wieder wenn ich zuhause bin", pflichtete ich ihr bei und auch der Rest am Tisch nickte zustimmend.
"Und bei euch? Gibt es da auch was Neues?", griff Steffen seine Frage von vorhin erneut auf und blickte Svea, Emu und mich an. "Nicht wirklich", meinte Emu, "Bald fängt auch mein letztes Bachelorsemester an, aber ich will danach auch auf jeden Fall meinen Master machen. Balu geht es super, der ist gerade auf Urlaub bei meinem Bruder...Oh und über Silvester kommt mich Laura, eine Freundin aus meinem Semester in Polen besuchen." "Ohhh wow, das freut mich für dich", meinte Steffen. Die Rothaarige lächelte: "Nach eurer Tour, musst du unbedingt mal wieder zum Gassi gehen vorbeikommen." Der Bassist nickte begeistert.
"Wir haben unsere Bachelorarbeiten abgegeben, uns für den Master beworben und soweit alles wieder organsiert", erklärte ich. "Und wir würden euch gerne zu einer Einweihungshalloweenparty einladen", fuhr Svea fort. "Irgendwie hab ich ein Déjá-vu", murmelte Andi lachend. Emu und Kat sahen uns grinsend an: "Heißt das...?" "Ja wir haben eine neue Wohnung", bestätigte ich glücklich. "Wow." Das ist fantastisch!" "Glückwunsch!" Alle unsere Freunde standen auf um uns zu unserer neuen Wohnung zu gratulieren. "Ich finde darauf müssen wir anstoßen." Jim hob seine Flasche Bitburger, welches er wohl extra aus Deutschland mitgebracht hatte, und wir anderen taten es ihm gleich. Nachdem wir angestoßen hatten, erzählten Svea und ich von unserer Wohnungssuche und unserer gemeinsamen Wohnung, die dieses Mal nicht in Tübingen direkt lag, sondern in Pliezhausen, welches circa fünfzehn Minuten Fahrtzeit von Tübingen entfernt war, jedoch eine gute Anbindung an die Stadt hatte. "Die Wohnung hat sogar einen kleinen Garten", erzählte ich. "Und vor allem keinen Gasherd", lachte Svea, da der Hausbrand tatsächlich durch eine undichte Gasleitung entstanden war. "Ich bin schon gespannt die neue Wohnung mal zu sehen", meinte Steffen. "Erstmal müssen wir alles einrichten und das wird etwas länger dauern, als letztes Mal, immerhin brauchen wir komplett neue Möbel. Bei der Halloweenparty zeigen wir euch dann alles", antwortete ich. "Und da bin ich dieses Mal auch auf jeden Fall dabei. Nochmal lass ich mir das nicht entgehen", sagte Hannes sofort. "Na hoffentlich. Ich habe extra alles für Bubblegin gekauft und ich will nicht wieder mit Jim die Flasche Sirup alleine leeren", entgegnete nun Svea. "Geil Bubblegin!" Dem schwarzhaarigen Gitarristen schien schon bei dem Gedanken daran, das Wasser im Mund zusammen zu laufen, was uns alle zum Lachen brachte. "Naja vorher sehen wir uns aber erstmal noch im Kabuff", fiel es Emu ein. "Ohhh ja. Ich freue mich schon sehr darauf", bestätigte Kat und auch der Rest nickte. "Also ich bin vor allem gespannt auf die Location, im Gegensatz zu allen anderen, habe ich die nämlich noch nicht gesehen und irgendwie schwärmt ihr alle davon", brachte sich nun Jomi wieder mit ein. "Es wird dir sicher gefallen", meinte ich zuversichtlich und Jomi zuckte lächelnd mit den Schultern: "Ich sehe es ja bald."
"Aber jetzt erzählt mal, was bei euch noch so passiert ist. Wie war eure freie Zeit, die ihr hattet und wie war das Konzert in Paris?", fragte ich nun neugierig in die Runde. "Ach, wir hatten nichts zu kacken", meinte Andi, zuckte mit den Schultern und brachte uns damit zum Lachen. "Was Schnitze damit sagen will ist, dass wir die freie Zeit genossen haben", erklärte Jim den Drummer. Dann erzählte Steffen noch ein paar Storys vom Baltic Open Air in Schleswig, wo die Jungs Ende August noch aufgetreten waren, sowie vom Full Metal Holiday auf Mallorca und dem Konzert in Paris. Bei der Hälfte der Storys meinte Andi, dass er sich da nicht mehr dran erinnern könne, bei den anderen Hälfte, dass er da nicht dran erinnert werden wollte. Auch die restlichen Bandmitglieder und die Roadies trugen die ein oder andere Geschichte bei, sodass wir viel zu Lachen hatten. 

Als wir schließlich wieder gemütlich auf den Couchen saßen, erzählten Jim und Ande, dass sie tatsächlich auch zu zweit zum Adidas Rockstars gegangen waren. "Und?" Ich sah die beiden Gitarristen neugierig an. "War mega. Du hast nicht zu viel versprochen. Die Vorträge waren genau so spannend wie der Wettbewerb selbst", grinste Jim. "Und habt ihr euch an welchen von den Stationen probiert?", wollte ich wissen. "Ja schon, aber selbst zum Abhängen ist Jim einfach zu fett", antwortete Ande, was ihm lachen von allen einbrachte. "Das sagt ausgerechnet, der größte Fresssack im Raum", meinte dieser und zog einen Schmollmund. "Sicher, dass er der größte Fresssack ist?", wollte nun Andi amüsiert wissen und sah zu Svea. "Pfff Ande, komm wir gehen zum Buffet, da sagt uns wenigstens niemand, wir seien verfressen" sagte diese, stand auf und hielt dem Gitarrist die Hand hin. Der Braunhaarige nahm sie und lief mit der Lilahaarigen zurück in den Nebenraum. "Sollte ich eifersüchtig sein, dass mein Freund eine so tiefe Beziehung zu Svea hat?", fragte Jim mit einem Grinsen auf den Lippen. "Ich denke du solltest eher eifersüchtig sein, dass er eine so tiefe Beziehung zu Essen hat", lachte Emu. "Weißt du was Jim? Wenn die beiden uns alleine lassen, dann unterstützen wir uns einfach gegenseitig", grinste ich den Schwarzhaarigen an. "Finde ich gut. Komm her", grinste er zurück und klopfte auf seinen Schoß. Ich stand auf und setzte mich auf ihn, als auch schon Svea und Ande mit ihren vollen Tellern wiederkamen. "Ey, was wird das denn jetzt?", wollte Ande wissen und blickte Jim und mich an, wie wir miteinander kuschelten. "Wir haben beschlossen, wenn du und Svea eine Nebenbeziehung führt, können Lia und ich das auch", erklärte Jim seinem Freund. "Ahja", meinte der Braunhaarige, der etwas irritiert schien. Da brachen alle, inklusive Svea, in Gelächter aus und ich stand wieder auf. "Keine Sorge Ande, er gehört ganz dir." Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Außer du brennst wirklich mit Svea durch, dann werd' ich sauer." Das brachte uns wieder alle zum Lachen, Svea meinte: "Dich könnte er doch eh nicht ersetzen" und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Jim zog nun Ande auf seinen Schoß, stahl ihm eine Kleinigkeit von seinem Teller und drückte seinem Freund dann einen Kuss auf die Lippen: "Ich würde dich gegen nichts und niemanden eintauschen, du Stiefelriemen."  Das brachte Ande zum Grinsen, während Andi seinen Kopf schief legte und zu Svea und mir sah, da ich ihr gerade etwas von ihrem Teller klaute und sie es noch nicht einmal zu bemerken schien. Ich wollte sie gerade fragen, wo sie mit ihren Gedanken war, ich kannte diesen Blick von ihr, als Andi zu reden ansetzte: "Lia, Svea, was ich euch schon lange mal fragen wollte: Seid ihr eigentlich ein Paar?" "Leute wisst ihr was mir gerade auffällt?" Svea schien Andis Frage gar nicht bemerkt zu haben und hüpfte aufgrund ihrer Idee auf und ab. "Ne, sag mal." Auch Kat konnte sich wohl vorstellen, dass da gleich ein dummer Spruch von Svea kommen würde. "Wir sind VIPs in Hell", grinste die Lilahaarige. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn: "Es war ja klar, dass bei dem Namen irgendetwas in die Art noch kommen musste."

Ende

VIPs in Hell (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt