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Jake POV

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch undklappte meinen Laptop auf, um den OP Bericht zu schreiben. Es war einewillkommene Abwechslung, ab und zu im OP zu stehen. Eigentlich behandle ichkaum noch Patienten seit ich Chefarzt bin, jetzt darf ich mich mitorganisatorischem, dem Personal, der Wirtschaft usw. befassen. Um Patientenkümmere ich mich nur noch, wenn wir unterbesetzt sind. An Feiertagen wie heutesind wir eigentlich immer sehr gut besetzt, aber es gibt zunehmendmehr Unfälle beim Kochen oder beim Feiern und wenn dann noch was Größeres,wie die Explosion heute dazukommt, dann ist es schon gut voll beiuns.
„Dr. Baker" riss mich meine Sekretärin aus meinen Gedanken „hier istjemand vom FBI, der Kopien von Patientenakten braucht". „Ja danke, siekönnen ihn herschicken", antwortete ich, woraufhin sie wieder aus meinemBüro verschwand.
Ich sah auf die Uhr, es war schon 10 pm. Eigentlich war esnicht schlimm, wenn ich ab und zu an Feiertagenarbeiten musste, aber heute war das erste Thanksgiving ohne unseremom und wir wollten eigentlich alle zusammen feiern, damit es für Mila und dieZwillinge nicht so schwer ist. Stattdessen sind Cole, Mike, Alex und ich allearbeiten. Mason ist auch noch in der Entzugsklinik. Hoffentlich lenktunserer grandma die drei ein wenig ab. Es war sehr schlimm für sie,als unsere mom gestorben ist. Liam hat es ganz gut verarbeitet. DieZwillinge befinden sich auf einem guten Weg, aber es ist noch immernicht einfach für sie. Mason und Mila haben noch immer Probleme damit. Masonhat sich zwar auffällig verhalten, aber wir hätten nicht gedacht,dass er so abrutscht. Mila hat sich komplett zurückgezogen nach moms tod.Es war das erste Mal, das sie seit ihrem Tod wieder zu ihrem normalen Lebenzurückfindet und beginnt zu rebellieren. Auch wenn die letzten Tage nichtoptimal verlaufen sind, zeit es uns, dass es Mila langsam wieder besser gehtund sie das macht, was auch andere in ihrem Alter machen.
Mein vibrierendes Handy holte mich aus meinen Gedanken zurück. Gerade als ichdarauf sehen wollte, kam Mike, durch die offene Türe, in mein Büro. „Ichdachte, du hast heute frei?", fragte er mich verwundert. „Du docheigentlich auch", antwortete ich. „Stimmt auch wieder", sagte er„aber wenn du eh schon hier bist, kannst du mir einen Gefallentun". „Welche Patientenakten brauchst du denn?", fragte ich ihn undöffnete die Aktenübersicht an meinem Bildschirm. „Eigentlich brauche ich keinePatientenakten" meinte er verdutzt. „Aber ich" hörte ich ColesStimme. Er kam ebenfalls in mein Büro und setzte sich auf einen der Stühle, dievor meinem Schreibtisch standen. „Eigentlich könnten wir jetzt noch Mila, dieZwillinge, Liam und Alex herholen und dann hier feiern" meinte Mikegrinsend. „Mila wird sich freuen", sagte ich lachend. „Ja, sie wirdrichtig begeistert sein" meinte Cole ebenfalls grinsend. Ach ja, unserekleine Prinzessin. Seit ein paar Jahren hat sie schon panische Angst vorSpritzen und allem was dazugehört, weshalb Krankenhausaufenthaltesehr stressig und angsteinflößend für sie waren.
„Oder du gibst mir jetzt die Patientenakte, die ich brauche und dannkann ich heim gehen" meinte Cole an mich gerichtet. „Welche brauchst dudenn?" wollte ich wissen. Nachdem ich gewünschte Akte ausgedruckt und Colegegeben hatte, sagte ich zu Mike „wenn du mir jetztnoch sagst, was du willst, kann ich auch gehen". „Undwenn du mir jetzt das Einzelzimmer gibst, das ich möchte, kann ichauch Feierabend machen" meinte er grinsend. „Wofür brauchst du denn einEinzelzimmer?" hakte ich nach. „16-jähriges Mädchen, war 1 Jahr langverschwunden und wir haben sie heute bei ihrem Entführer, der schon wegenKindesmissbrauch verurteilt wurde, gefunden. Du kannst sicherlichverstehen, dass sie sich mit einer fremden Person, in ihrem Zimmer,nicht gerade wohlfühlt", antwortete Mike ernst, „ihre Eltern haben schoneinen Arzt nach einem Einzelzimmer gefragt, aber der meinte, dass es nichtmöglich ist". „Es ist auch sehr voll heute"nuschelte ich, während ich mir die Zimmerbelegung ansah. Es dauertekurz einen Moment, aber es gab noch ein paar leere Zimmer, dieeigentlich für Notfälle gedacht sind. Ich fragte Mike nach dem Namen von demMädchen und ließ sie auf eines der Zimmer verlegen, als Mikes Handy zu klingelnbegann. „Das war es dann wohl mit Feierabend", sagte er, nachdem er auf dasDisplay gesehen hatte „danke für das Zimmer, wir sehen uns später". Mit diesenWorten verließ er wieder mein Büro, während er den Anruf entgegennahm. Cole undich unterhielten uns noch kurz über unsere Geschwister, während ich zusammenpackte und wir aus dem Krankenhaus liefen. Gerade als wir durch die Eingangstürlaufen wollten, kam eine Krankenschwester auf mich zu „Dr. Baker, hier einjunger Mann der Liam heißt und behauptet ihr Bruder zu sein". „Ist erverletzt?", fragte ich sofort. „Nein, er ist allerdings sehr aufgebrachtund möchte mit ihnen sprechen" meinte sie leicht genervt „er ist in derNotaufnahme, Behandlungsraum 12". Cole und ich drehten um und liefen indie Notaufnahme. Er stand vor einem Behandlungszimmer und diskutierte mit eineranderen Krankenschwester. „Was machst du hier?", fragte ich Liamgerichtet. „Da bist du ja endlich", sagte er erleichtert. „Es tut mirleid, dass sie unnötig herkommen mussten. Dr. Millerübernimmt den Fall" sagte die Krankenschwester zu mir. Liam verdrehte dieAugen. „Was ist denn los?", fragte ich ihn. „Mila ist da drin, aberdie wollten dich einfach nicht holen", sagte mein kleiner Bruder und sahdie Krankenschwester vorwurfsvoll an. „Wo ist Mila?", fragte ich Liam. Erzeigte auf einen der Behandlungsräume. „Sie brauchen sich nicht drum kümmern,Dr. Miller ist bereits bei der Patientin" hörte ich dieKrankenschwester sagen, während ich zu dem Zimmer lief und die Türeöffnete... 

Big Brothers 1Where stories live. Discover now