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„Um 17 Uhr sollen wir bei grandma sein", sagte Jake nach einiger Zeit zu mir. Eigentlich hatte ich mich total auf den Tag gefreut, aber jetzt hab ich da auch kein Bock mehr drauf. Jedes Jahr an Thanksgiving gingen wir alle zu nana. Also nicht nur meine Brüder und ich, es kamen auch immer meine Tante, meine Onkels und meine Cousinen und Cousins.
Eigentlich war meine mom auch immer dabei, das wird das erste Thanksgiving ohne sie. Ich spürte, wie es mich traurig macht, sie wird bei so vielem nicht mehr dabei sein. Umso mehr sollten wir heute dankbar sein für alles, was wir haben.
„Was ist los? Du bist so still" riss Cole mich aus meinen Gedanken. Ich zuckte mit den Schultern. Was soll ich schon sagen? Ich will eigentlich nur in mein Bett und den ganzen Tag schlafen. „Kannst du bitte deine Kapuze absetzten", sagte Jake zu mir „wir sind nicht in Minnesota". Doch, gefühlt sind wir das. Widerwillig tat ich, was meinen Bruder wollte. Sofort wurde mir wieder kalt. „Du bist ja ganz blass, bist du krank?" hörte ich Coles besorgte Stimme. Ich schüttelte den Kopf. Jake stand auf und kam zu mir. Er legte seine Hand auf meine Stirn und meinte „du bist ganz schön warm". Er verschwand in der Küche und kam mit einem Fieberthermometer zurück. Nur weil mir ein wenig kalt ist, heißt das ja nicht, das ich krank bin. „38", murmelte Jake als er fertig war mit Fieber messen „Geht es dir sonst gut?". „Halsschmerzen" sagte ich leise. „Warum sagst du uns denn nichts, wenn es dir nicht gut geht", fragte Cole besorgt. „Hab ich doch jetzt", antwortete ich. „Komm, leg dich mal bitte auf die Couch" meinte Jake und lief die Treppen hoch. Ich stand auf und lief ins Wohnzimmer. Gerade als ich mich bequem hingelegt hatte, kam Jake und setzte sich neben mich. In der Hand hatte er ein komisches Holzstäbchen und eine Taschenlampe. „Mach mal bitte dein Mund auf", sagte mein Bruder. Er drückte mit dem Stäbchen meine Zunge runter und leuchtete mit der Taschenlampe in meinen Hals. Danach schaute er sich noch meine Ohren an und tastete meinen Hals, am Kiefer entlang ab. Manchmal ist es echt nervig, das Jake Arzt ist. „Versuch ein wenig zu schlafen und dann schauen wir später, ob es dir besser geht" meinte Jake und deckte mich zu. Schnell kuschelte ich mich ein. Es dauere nicht lange, da war ich schon im Land der Träume....

„Warum denn nicht? Liam ist doch auch weg" hörte ich Dylans aufgebrachte Stimme. Müde öffnete ich die Augen. Jake saß neben mir und blätterte durch einen Ordner. „Ihr kommt mit zu grandma zum Essen und geht nicht irgendwo mit euren Freunden hin" hörte ich Coles Stimme aus der Küche. „Liam ist doch auch weg", sagte Luke wütend. „Liam kommt später", sagte Cole ruhig. „Das ist so unfair" hörte ich Dylans wütende Stimme, bevor er bei uns im Wohnzimmer auftauchte. „Warum dürfen wir nicht weg?", fragte er Jake angepisst. Er sah zu mir und sagte dann zu Dylan „musstest du sie wecken". „Es ist mittag, die soll ruhig wach sein", antwortet mein Bruder wütend und grinste mich an. Jake stand auf und kniete sich vor mich. „Geht es dir besser", fragte er während er seine Hand auf meine Stirn legte. Ich nickte müde. Es ging mir tatsächlich besser, mein Halsschmerz war weg und mir war viel zu warm. Mit meinen Füßen strampelte ich die Decke weg. „Bist auch nicht mehr warm", sagte Jake zufrieden. Mein Blick fiel auf die Uhr, es war schon 3pm. Das war bis jetzt ja ein richtig toller Thanksgiving morgen. Eigentlich frühstückten wir immer alle zusammen und schauten dann Filme oder spielten was, bis wir zu grandma gingen.
Jakes klingelndes Handy riss mich aus meinen Gedanken. Er sah aufs Display und nahm ab. „Bin gleich da" meinte er nach kurzer Zeit und legte auf. „Musst du ins Krankenhaus", fragte ich neugierig. „Ja", erwiderte ich. Eigentlich war es klar. Seit Jake im Krankenhaus und Cole beim FBI arbeitet, gab es kein Fest, an dem einer der beiden nicht plötzlich arbeiten musste. „Gibt es keine anderen Ärzte außer dir?", fragte ich zu meinem Bruder. „Ich muss nicht hin, weil Ärzte fehlen", antwortete mein Bruder „es gab eine Explosion in Downtown, weshalb gleich viele Verletzte in die Notaufnahme eingeliefert werden. Ich muss schauen das alles läuft und genügend Platz vorhanden ist" sagte er während er aufstand. „Kann das nicht jemand anderes machen?", fragte ich ihn. „Wenn bei dir in der Schule etwas ist, kann doch auch nicht dein Direktor sagen das er nicht kommt und es jemand anders machen soll" meinte er schmunzelnd. Ja stimmt auch wieder. Seit Jake Chefarzt ist, muss er oft ins Krankenhaus, wenn er eigentlich frei hat. Gerade als er aus dem Wohnzimmer lief, kam Cole rein „Es gibt ein Notfall, ich muss los". „Ich auch", antwortete Jake und lief die Treppen hoch. Man hörte die beiden noch kurz reden, aber ich verstand leider nicht was. Jetzt müssen beide arbeiten, tolles Thanksgiving. Ich stand auf, legte die Decke wieder zusammen und räumte sie an ihren Platz. Als ich in die Küche ging, kam ein genervter Dylan die Treppen runter, gefolgt von Cole. „Ihr macht das, wie ich es dir gesagt hab" meinte er zu Dylan. „Du fährst später mit den Zwillingen zu grandma" meinte Cole zu mir und gab mir mein Handy „heute Abend bekomme ich es wieder! Ruf mich an wenn was ist" sagte er, bevor er zur Haustüre lief. Kaum war er verschwunden, kam auch schon Jake wieder runter und verließ ebenfalls das Haus. Endlich habe ich mein Handy wieder. „Mila" hörte ich Luke's Stimme neben mir. „Pass auf, grandma wohnt ja nicht weit weg, da kannst du ja auch hinlaufen oder", fragte er mich. „Ja, warum" wollte ich wissen. „Dylan und ich wollen uns noch mit ein paar Freuenden treffen und wenn Jake und Cole jetzt wegkönnen wir ja trotzdem hin. Wir kommen ja auch zu grandma, nur ein bisschen später" meinte er und verschwand, bevor ich etwas sagen konnte, wieder in seinem Zimmer. Na ja was soll ich auch sagen, ich hab gestern schließlich dasselbe gemacht. Aber eigentlich kann ich jetzt genau deswegen sagen das es eine dumme Idee ist. Cole und Jake sind glaub eh noch ein wenig wütend auf mich, wenn jetzt noch die Zwillinge machen, was sie wollen, bekommen die noch mehr Ärger. Ich setzte mich wieder auf die Couch und antwortete auf die gefühlt 1000 Nachrichten von Kathy, Luna und Kira. Anschließend ging ich in mein Zimmer und begann mich zu richten. Ich ging schön heiß duschen und zog anschließend eine schwarze Strumpfhose und einen schwarzen, knielangen Rock darüber. Dazu trug ich ein weißes, Spitzenshirt. Meine Haare flocht ich, an meinem Kopf entlang, zu zwei Zöpfen. Ich nahm eine kleine Handtasche, packte ein paar Sachen ein und lief runter. Es war komplett ruhig im Haus, die Zwillinge waren wohl schon weg. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich mich beeilen musste, in 15 Minuten sollte ich bei meiner grandma sein. Ich legte meine Sachen auf die Kommode an der Wand und zog schnell meine Schuhe an. Gerade als ich meine Sachen wieder nehmen wollte, klingelte es. Ich öffnete die Türe. Es war mein Dad ... 

Big Brothers 1Where stories live. Discover now