17 - Einfach rennen

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Deine Sehnsucht ist dein innerer Weckruf

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Deine Sehnsucht ist dein innerer Weckruf. Sie sagt dir, dass du einen Aspekt von dir noch nicht kennst.
- Finley Jayden Jao -

RENNEN, rennen, rennen

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RENNEN, rennen, rennen. Wohin?

Atmen, atmen, atmen. Wie?

Ich fühle nichts, höre nichts, spüre nichts.

Die Welt verschwindet, nimmt all ihre schillernden Farben und die klangvollen Geräusche mit sich. Oder bin ich es, die verschwindet?

Es ist, als wäre ich taub.

Ich will atmen, hole Luft, will sie notgedrungen in meine Lunge ziehen. Da ist nichts.

Nichts als gähnende Leere breitet sich vor mir aus, wie eine Schlucht, die ihre gierigen Klauen ausstrecken wird, um mich zu sich zu ziehen. Rennen, rennen, rennen. Aufhören. Weiterrennen. Wohin? Wohin tragen mich meine Füße, wenn mein Verstand ausschaltet, wenn ich sämtliche Kontrolle über mich selbst verliere?

Sie wollen mich zu einem Therapeuten schicken.

Weil ich kaputt bin.

Weil ich schweige.

Weil ich die Kunst der Worte nicht länger verstehe.

Weil ich zwar weiß, dass man mit ihnen entzückend spielen kann und hinter jeder Silbe eine neue Interpretation, eine neue Welt liegt.

Meine eigenen Worte gehorchen mir nicht mehr. Mir war zwar klar, dass es langsam so weit sein würde, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht.

Ich will atmen, gleichzeitig will ich nicht atmen. Ein stechender Schmerz an meiner Wange. Ich fühle etwas. Beruhigung. Atme. Ich höre etwas. Höre meine Schritte auf dem modrigen Asphalt, ein leichtes Rauschen, als würden einige Straßen entfernt Autos fahren. Kehrt die Welt zurück? Ich sehe etwas. Sehe eine Straße vor mir, große Bäume, deren Schatten das letzte bisschen Sonnenlicht vom Horizont verschlucken.

Und ich fühle etwas. Fühle etwas Vertrautes an diesem Ort. Ein kleiner Funke von Wiedererkennung flammt in mir auf. Mein Unterbewusstsein hat diesen Ort schon längst identifiziert, während mein Gehirn noch am Rätseln ist. Zwar ist mein Blick noch immer verschleiert, doch der Nebel lichtet sich allmählich. Ich verlangsame meinen Schritt, bis aus einem abgehackten Lauf ein entspannender Gang wird. Seitenstiche plagen mich, außerdem ist meine Kehle ausgedörrt. Ich war nie eine allzu sportliche Person. Es gab weit genug Sachen, die mich stattdessen atemlos machen konnten. Und dann erblicke ich es.

LOVE LETTERS TO A STRANGERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt