Kapitel 12 oder: Gone Gone Gone

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Kapitel 12 oder: Gone Gone Gone

Zwei Wochen war die erste Aufgabe nun schon her. Harry und Ron redeten endlich wieder miteinander und die allgemeine Vorfreude auf die Ferien, und ganz besonders auf den Weihnachtsball, wuchs mit jedem Tag. Draco und ich weigerten uns immernoch, während des Tanztrainings bei Claire, mehr als unbedingt nötig miteinander zu sprechen, obwohl die Stille mit der Zeit einiges von ihrer anfänglichen Frostigkeit verloren hatte und zwischen Draco und mir ein unausgesprochener Waffenstillstand herrschte. Die wenige Zeit, die ich zwischen Hausaufgaben, Tanztraining und meinen Freunden in Gryffindor und Beauxbatons noch mit Blaise und Pansy verbrachte, wurde des Öfteren von einer absolut unangenehmen Stille beherrscht, wenn uns allen auffiel, dass es irgendwie merkwürdig war, dass wir nur noch zu dritt und nicht mehr zu viert waren. Irgendwann wurde es Pansy zu komisch und so blieben nur noch Blaise und ich übrig, während wir stumm in der Bibliothek saßen und unsere Zaubertrankhausaufgaben erledigten.

Alles in allem war ich äußerst glücklich als schließlich, 2 Wochen vor dem Ball, der Samstag kam, an dem Mione, Claudi, Ni und ich nach London fahren würden, um unsere Kleider zu kaufen und überhaupt alle möglichen Arten von Shopping zu erledigen. Ni und Claudi freuten sich besonders auf den Ausflug, weil sie, im sonnigen Miami lebend, logischerweise noch nie in London gewesen waren.

Es war ein außerordentlich schöner Dezembermorgen und als wir Minervas Büro betraten, von wo aus wir mit einem Portschlüssel aufbrechen sollten, offenbarte ein Blick aus dem Fenster die mit Frost überzogenen Ländereien. Minerva wünschte uns einen guten Morgen und viel Spaß, hielt uns dann aber doch noch die Gardinenpredigt über das Verhalten in der Gegenwart von Muggeln, von der wir gehofft hatten, dass sie sie vergaß. Dann reichte sie uns einen Kamm und nannte uns das Passwort zur Aktivierung des Spiegels für die Rückreise. Als wir schließlich in einer Seitengasse aufschlugen, waren wir bester Laune und bereit, unsere Geldbeutel erheblich zu erleichtern. Lachend und quatschend zogen wir durch die Straßen, entflohen der Kälte immer wieder in einen Laden, wo wir sämtliche Verkäufer auf Trab hielten. In einem Anflug von Erschöpfung ließen wir uns gegen halb 1 in einem kleinen Café nieder und zogen eine erste Bilanz. Wir hatten durch Zufall bereits Mione’s Kleid gefunden (es war schlichtweg atemberaubend), jede von uns hatte sich mit einem Paar neuer Winterstiefel eingedeckt, während Ni und ich, in unserem üblichen Schuhwahnsinn, gleich noch ein paar kniehohe Schnürstiefel erbeutet hatten. Claudi und Ni hatten mir letztendlich noch einen Schal und einen blauen Pulli mit Print aufgeschwatzt, während beide sich identische Shirts mit Streifen und einem Print-Vogel gekauft hatten. Mione hatte uns alle in eine Buchhandlung gezerrt und diese mehr oder weniger ausgeraubt, wobei sie wohl vergessen hatte, dass sie die Bücher auch würde tragen müssen. Ich hatte es auch geschafft, meine Weihnachtseinkäufe soweit zu erledigen. Für den Nachmittag hatten wir geplant, mehrere Läden speziell für Kleider anzusteuern, 4 hatten wir insgesamt ausgesucht.

Nr. 1 und 2 erwiesen sich als Flop, auch Nr. 3 hatte nichts, was den Twins oder mir gefiel. Auf dem Weg zu laden Nr. 4 schrie Ni plötzlich entzückt auf und rannte, quer über die Straße, auf einen Laden für… Brautkleider zu. Im Schaufenster hatte sie „IHR“ Kleid erspäht. „Na hoffen wir jetzt nur, dass sie es noch in ihrer Größe da haben“, meine Mione, als wir den Laden betraten, wo Ni schon wie eine Katze in einem Raum voller Schaukelstühle hin und her flitzte und alle in den Wahnsinn trieb. Doch sie hatte tatsächlich Glück und 20 Minuten später verließen wir und eine grinsende Ni, mit einem großen Kleidersack, das Geschäft. Im letzten Laden fand auch Claudi endlich etwas Passendes, was mich als Einzige ohne Kleid übrig ließ. Mittlerweile war ich leicht panisch und versetzte damit auch den Rest in Aufruhr, denn KEIN Kleid war je schließlich auch keine Alternative. Die Verkäuferin gab sich alle Mühe, aber an jedem Kleid, das sie brachte, fanden wir etwas anderes, das uns störte. 1 Stunde verging, 2, und wir fanden nichts. Niente. Ich musste mittlerweile jedes Kleid im Laden anprobiert haben, ohne mich für ein einziges von ihnen auch nur ansatzweise begeistern zu können. Sie waren zweifellos alle hübsch, aber „das Kleid“, wie Ni es formulierte, müsse einfach „Bumm“ machen, wenn man es sah. Die Verkäuferin schien nun mittlerweile ebenfalls kurz vorm Nervenzusammenbruch zu stehen, als eine Kollegin den Verkaufsraum betrat, den Arm voller Kleider. Sie legte sie auf dem Tresen ab und begann sie aufzuhängen. Und da war es. DAS Kleid. Und es machte tatsächlich „Bumm“, denn Mione fiel, bei meinem plötzlichen begeisterten Aufschrei erschrocken, vom Stuhl. „Ich nehm das Kleid, keine Diskussionen!“, waren meine ersten Worte, nachdem ich Mione wieder vom Boden aufgehoben hatte. „Zieh es trotzdem erstmal an“, riet mir Claudi. „Wenn es nicht perfekt passt, müssen wir es direkt ändern lassen“, fügte Ni hinzu. Ich gab mich geschlagen und probierte es an.

Sanna Aphrodite Pandima - Band 1 (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt