Der Pole

SCARAMOUCHE SCARAMOUCHE WILL YOU DO THAT FANDANGO

Ich werde vom lieblichen Gesang meiner Schwester geweckt, die grade unter der Dusche steht. Ich schaue auf mein Handy. Oh ok. ES IST FUCKING HALB FÜNF. Ist ja nicht so das ich noch locker zwei Stunden hätte schlafen können. Und wer zur Hölle duscht um 4:30 Uhr am Morgen?! "ALICE DU STÜCK SCHEISSE MUSSTE DAS JETZT SEIN?", schreie ich genervt. Da ich keine Antwort bekomme schließe ich einfach meine Augen wieder. Keine fünf Minuten später gehe ich vor Schreck fast an die Decke. Die screamt doch jetzt nicht ernsthaft 'Chandelier' unter der Dusche?! "ALICE", brülle ich. Ich hab ja schon immer vermutet dass sie irgendwie eine Art Wiedergeburt von Satan ist. Ich sollte diese Theorie meinem Vater mal näher bringen. Plötzlich geht das Licht in meinem Zimmer an, und ich werde kurzzeitig geblendet. "Einen wundervollen guten Morgen geliebtes Schwesterchen", Alice steht mit einem fetten Grinsen in meiner Tür. Ich stöhne genervt auf. Womit hab ich das verdient? "Warum um Gotteswillen duschst du um 4:30 Uhr Alice, warum?" Ihr Grinsen wird noch breiter, sofern das eigentlich noch möglich ist. "Dein Ernst Alice?", frage ich, "Ist das dein verdammter scheiß Ernst?" "Mein Wecker ging um 4:00 Uhr", grinst sie stolz. Manchmal frage mich mich ganz ehrlich wer von uns beiden 25 Jahre alt ist. Wie krank muss man sein, extra um vier Uhr morgens aufzustehen um seine kleine Schwester zu nerven. Trotz der Tatsache, dass diese Aktion so unglaublich bescheuert ist muss ich lachen, denn im Grunde sind es genau solche Sachen die meine große Schwester ausmachen, und der Grund weshalb ich sie liebe. "Dafür musst du mir jetzt Frühstück machen Alice", lache ich, ich kann ihr nicht mal wirklich böse sein. "Das war es mir Wert", lacht sie ebenfalls und macht sich dann auf den Weg runter in die Küche. Tja dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als um mittlerweile 4:43 Uhr aufzustehen. Ist mir auch noch nie passiert, 3 Stunden bevor die Schule anfängt aufzustehen. Schule. Ach du heilige Scheiße. Schule. Das hatte ich ja total verdrängt. Wie soll ich mich denn jetzt verhalten, nach dem was gestern passiert ist? Vor allem gegenüber Jojo. Jetzt bin ich froh, dass Alice mich so früh geweckt hat, dann hab ich noch Zeit mich mental auf den Scheiß vorbereiten. Oh Gott ich möchte wieder zurück ins Bett. "Amber das bringt dir auch nichts, irgendwann musst du dich deinen Problemen stellen.", denke ich mir und krieche wieder zurück unter meine warme Bettdecke. Scheiß drauf.
"AMBER FRÜHSTÜCK", kreischt Alice. Ich stöhne genervt auf. Das kann doch nicht war sein. Kann man sich denn hier nicht mal in Ruhe hinlegen und sterben? Ich rolle mich aus dem Bett und schleife mich mit letzter Kraft zum Kleiderschrank. Ich ziehe mir Kniestrümpfe über die Strumpfhose, meine schwarze Bluse mit der Spitze an den Schultern und den schwarzen Tellerrock an, dann schnappe ich mir schnell meine Schultasche, werfe wahllos irgendwelche Bücher rein, who cares, und gehe dann in die Küche."Du siehst aus als würdest du zu ner Beerdigung gehen", stellt Alice fest. "Passt doch", brumme ich. "Ich geh auf meine eigene", füge ich hinzu nachdem ich ihren fragenden Blick bemerkt hab. "Jetzt stell dich nicht so an", lacht meine Schwester und stellt mir einen Teller Pancakes und Nutella mit Banane hin, was mich fast zum Lächeln bringt, aber auch nur fast. Ok es zaubert mir ein fettes Grinsen aufs Gesicht, Pancakes sind geil. Wir essen schweigend unser Frühstück, dann gehe ich ins Bad, und schminke mich. Etwas Puder, weil ich finde dass meine Haut immer so fettig glänzt und ich deshalb total Komplexe habe, Eyeliner, Wimperntusche, fertig. Dann gehe ich zurück in die Küche und fülle Kaffee in meinen geliebten "Mathe ist ein Arschloch" Kaffeebecher. Von meiner Schwester kommt nur der geistreiche Kommentar "Jetzt siehst du aus wie der Typ von Tokyo Hotel" worauf ich nur mit "People who can't handle all black outfits are weak" antworte. "Lass mich raten, dein Kaffee ist auch schwarz", lacht Alice. "Schwarz wie meine Seele", bestätige ich grinsend und gehe dann in den Flur, ziehe meine geliebten Docs (schwarz) an, werfe mir meinen (schwarzen) Mantel über, schnappe mir meine Schultasche und die Hausschlüssel und spaziere aus dem Haus. Das heißt, ich stolpere über meinen Hund der mal wieder im Weg rumliegt, klemme meinen Finger in der Tür ein und werde noch ein letztes Mal von meiner Schwester ausgelacht. Als der Schmerz endlich abgeklungen ist und wieder aufrecht vor der Haustür stehe, habe ich Lust vor das nächste Auto zu rennen. DAS war doch mal ein toller Start in den Tag. Ich schaue auf mein Handy, es ist 5:23 Uhr, ich habe noch ca. 2 1/2 Stunden Zeit um zur Schule zu kommen. Kurz denke ich darüber nach einfach wieder rein zu gehen, mich vor den Fernseher zu setzten und den normalen Bus zu nehmen, aber dann beschließe ich einfach zu Fuß zu laufen. Wenn man mal die vergangenen paar Tage Revue passieren lässt, könnte man sich fragen wie zur Hölle ich es geschafft habe am Leben zu bleiben. Mal ernsthaft, zweimal umgerannt von so nem Vollspasten, eine genähte Platzwunde, ein Nervenzusammenbruch (naja, vielleicht mehr als einer), ein böse umgeknickter Fuß (der übrigens immer noch leicht geschwollen und irgendwie blau-lila ist) und jetzt auch noch gestolpert und ein pochender Finger. Wenn mein Vater das alles wüsste, würde er wahrscheinlich an meiner Überlebensfähigkeit zweifeln und jemanden anheuern der mich auf Schritt und Tritt begleitet. Und man könnte es ihm nicht mal verübeln. Feierlich schwöre ich mir, dass ich in Zukunft ein bisschen besser aufpassen werde, und rutsche gleich darauf auf einer vereisten Pfütze aus und lande unsanft auf meinem Hintern. Das gibt nen blauen Fleck würde ich mal sagen. Kurz denke ich darüber nach einfach liegen zu bleiben, doch dann rapple ich mich fluchend auf. Jetzt hab ich endgültig keinen Bock mehr. Mir stehts bis oben. Hab die Schnauze gestrichen voll. Ich wähle Ians Nummer. Es piept ganz schön oft bis er endlich rangeht und sich mit einem Grunzen meldet. "Ich mache heute blau.", verkünde ich ihm. "Dir auch einen wunderschönen Guten Morgen Schwesterherz, ich hab ja nicht geschlafen oder so.", brummt Ian mit seiner noch tieferen Morgenstimme. "Die Betonung liegt auf 'HAB geschlafen' ", grinse ich in den Hörer, "kommst du mich abholen?" Entnervtes Aufstöhnen am anderen Ende der Leitung. "Natürlich Schwesterchen, stehts zu deinen Diensten", trällert es dann gespielt fröhlich aus dem Hören, dann legt Ian auf. Grinsend mache ich mich auf den Weg zurück zum Haus, ich bin ja eh noch nicht so weit gelaufen. Eigentlich könnte ich ja mal anfangen die ganzen Nachrichten von gestern zu beantworten. Ich schaue auf mein Handy. 5 Facebookbenachrichtigungen und 87 Nachrichten in drei Chats auf WhatsApp. Welche drei Chats das sind muss ich wohl hier nicht näher erläutern. Ich lese mir zuerst Lous Nachrichten durch, die aber hauptsächlich nur aus Pedosmileys bestehen. Ich verdrehe grinsend die Augen. Was hab ich auch anderes erwartet. Als nächstes klicke ich auf Fabis Chat, der, welch eine Überraschung, genauso aussieht wie der von Lou. Ich antworte beiden mit Mittelfingersmiley, und ergänze dann, dass ich ihnen später alles erzählen werde. Mittlerweile stehe ich wieder vor unserer Haustür, doch Ian ist noch nicht da. Penner. Also widme ich mich wieder meinem Handy. Jetzt ist nur noch Johannas Chat ungeöffnet. Unwillkürlich muss ich zögern. Wahrscheinlich quetscht sie mich wegen gestern aus und will wissen was ich Lars über sie erzählt habe. Mir wird übel. Statt für meine beste Freundin ein gutes Wort bei dem Jungen einzulegen den sie mag hab ich ihn geküsst. Und der Oscar für die schlechteste Freundin des Jahres geht an *trommelwirbel* meine Wenigkeit, na herzlichen Glückwunsch. Gerade habe ich mich so halbwegs dazu überwunden Johanna zu antworten als es plötzlich hupt. Ich schaue auf und sehe Ians Schrottkarre auf mich zurasen. Entsetzt kreischend springe ich zur Seite und starre dem Auto hinterher das mich locker überfahren hätte und jetzt auf unsere Haustür zusteuert. "Du musst bremsen Ian!", schreie ich, aber selbst wenn er jetzt noch bremst, zu retten ist da nicht mehr viel. Hilflos sehe ich zu wie das Auto die Eingangstufen hoch und mit einem lauten Krachen in unsere Haustür fährt. Immerhin hat der Aufprall das Auto abgebremst. Erschrocken laufe ich zum Auto, aus dem plötzlich aus voller Lautstärke der Operapart aus Bohemian Rhapsody von Queen dröhnt. Jetzt bin nicht nur ich um 6 Uhr morgens wach, sondern auch die ganze Nachbarschaft. Moo gibt auch noch ihren Senf dazu, indem sie kläffend ums springt. Als sich die Fahrertür öffnet und Ian nur in Boxershorts und Birkenstock fluchend in den Schnee purzelt, löst sich meine Anspannung und ich breche in schallendes Gelächter aus. Durch die schief in den Angeln hängende Tür sehe ich meine Schwester, die leichenblass im Flur steht und abwechselnd Ian und dann das Auto, das halb in unserer Eingangshalle steht entgeistert anstarrt. Ian grinst verlegen und fährt sich durch die wüsten Locken, die er heute morgen anscheinend noch nicht gekämmt hat. "Ich glaub du brauchst ein neues Auto", pruste ich. Ian schaut mich besorgt an, "Meinst du?". Er steigt wieder ins Auto und startet den Motor, was natürlich ein Fehler war, denn der Wagen rollt rückwärts und poltert kurzerhand die Eingangstreppen wieder runter. Unten angekommen steckt Ian grinsend seinen Wuschelkopf aus dem Fenster und reckt seinen Daumen in die Höhe. "Hier ist alles in Ordnung", ruft er, "Aber ich glaub ihr braucht ne neue Haustür." Alice, die mittlerweile erkannt hat wer da unsere Haustür demoliert hat, steht grinsend und kopfschüttelnd neben mir. "Sowas kann auch nur dir passieren.", grinst sie. Vorsichtig nähern wir uns dem Auto, so als könnte es jeden Moment wieder losrasen. "Ich freu mich auch dich wiederzusehen, meine liebste Alice.", grinst Ian zurück, worauf meine Schwester kurz auflacht. "Was machst du hier?" "Naja Amber hat mich wachgeklingelt, und das hier ist meine Rache. Die zwar nicht geplant war, die Bremsen haben irgendwie nicht mehr so funktioniert wie sie sollten, aber was solls. Ich muss zugeben mein Auto ist nicht so ganz verkehrstauglich.", erwidert Ian. "Garnicht untertrieben", lache ich während ich Ians Schrottkarre mustere. Wie alt ist das Ding mittlerweile? Könnte locker aus der Eiszeit stammen. Das Auto hatte früher seinem Opa gehört, dann hat Ian es zum 18. bekommen und sein Opa hat sich nen Porsche gekauft. Alice verdreht ihre Augen: "Immer noch genauso chaotisch wie früher." Ian lacht und salutiert, dann fügt er hinzu: "Naja, tut mir leid wegen der Tür undso, aber ich komme natürlich für den Schaden auf." "Ach quatsch wir regeln das schon", grinst Alice, "Wir sagen Dad einfach es war ein Unfall mit Fahrerflucht." "Und es gab keine Zeugen!", rufe ich drohend Richtung unserer gaffenden Nachbarn, die plötzlich ganz schnell verschwinden. Lachend bedankt Ian sich, dann verkündet meine Schwester, dass sie wieder schlafen geht. Wir beobachten sie noch bei dem Versuch die Tür, oder eher gesagt das, was mal eine Tür war, zu schließen bis sie schließlich fluchend aufgibt und sich einfach verzieht. Ich kann nicht anders als den Kopf zu schütteln. Kaum ist Ian wieder bei uns, geht alles drunter und drüber. Aber es ist eine gute Art von Chaos und eine willkommene Ablenkung von dem anderem, wesentlich unangenehmeren Chaos in meinem Leben. Ich gebe Ian einen Kuss auf die Wange und lasse mich dann auf den Beifahrersitz plumsen. Auch Ian lässt sich auf den Sitz rutschen. "Was für ein Morgen.", seufzt er. "Allerdings.", entgegne ich grinsend, "Kaffee?" "Kaffee!" Der Enthusiasmus im seiner Stimme bringt mich zum Lachen. "Danke das du so schnell gekommen bist Ian.", ich lächle ihn an, "Wenn auch ein bisschen ZU schnell." "Für dich doch immer Baby-Sis.", lacht er und piekst mir in die Seite. "Ist dir nicht kalt?", frage ich entsetzt, als mir Ians nicht vorhandenes Outfit wieder auffällt, genau wie die Tatsache dass er damit im Schnee rumgerollt ist, doch grade will er antworten, da wird er von meinem Handy unterbrochen, das anfängt zu klingeln. Ich schaue auf den Bildschirm und sehe, dass es Johanna ist. Ich schlucke den dicken Kloß runter der sich sofort in meinem Hals gebildet hat und atme einmal tief durch. Dann nehme ich ab. Ich komme nichtmal dazu Hallo zu sagen.
"Lars und Marlena sind nicht mehr zusammen. Was zur Hölle ist gestern passiert?"

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SO

SORRY

Hey Leute, da bin ich mal wieder. Ist jetzt ein zwei Jährchen her. Also wenn das so weitergeht ist die Story fertig wenn ich 80 bin😂

Eigentlich wollte ich diese Story nicht mehr anrühren, da sie auf einem Abschnitt meines Lebens basiert, mit dem ich abgeschlossen und den ich mittlerweile hinter mir gelassen habe.
ABER. Es tut mir im Herzen weh eine Geschichte, die anscheinend auch noch gut angekommen ist, einfach unvollendet zu lassen. U know das fühlt sich schon nicht richtig an.
Wenn ich eine Story lesen würde die mir gefällt und jemand würde das selbe tun wie ich, ich würde diese Person finden und töten.
Deshalb versuche ich weiterzuschreiben, aber ihr kennt mich ja, das versuche ich seit ca. 2 Jahren und ich habe in der Zeit ganze zwei Kapitel zustande gebracht, was echt traurig ist, da schreiben eine lange Zeit lang zu meinen Hobbys gezählt hat, und ich jedes Mal wenn ich schreibe merke wie viel Spaß es mir macht. Aber wenn man kaum Zeit zum Atmen hat rücken die Dinge die man liebt ganz schön schnell in den Hintergrund. Jetzt fühle ich mich lächerlich weil ich hier so tiefgründige Reden schwinge lol. Naja, vielleicht stelle ich mir einfach mal nen Wecker, der so zweimal in der Woche klingelt und mich ans schreiben erinnert😁

Ach ja, falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ich habe auch eines der vorherigen Kapitel überarbeitet (die überarbeiteten Kapitel sind die die statt "Kapitel Max Mustermann" nen Namen haben), und bin zu dem Schluss gekommen das Jan und Luis nicht die passensden (wie zur Hölle schreibt man das?) Namen für Briten sind und habe sie in Ian und Louis geändert, da diese Namen nicht komplett anders sind, aber wesentlich britischer Klingen😁 Ich hoffe das macht euch nichts aus🙆

Ich danke euch wie immer für eure Unterstützung, denn obwohl ich keine Lebenszeichen von mir gegeben habe habt ihr weiter kommentiert und gevotet. Und ein ganz besonders herzliches Dankeschön an diejenigen die von Anfang an dabei waren. Einfach danke. Fühlt euch von mir geknuddelt❤️

Eure Ari