Der Krankenhauscafeteriaritter

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Gedankenverloren laufe ich durch die vielen Gänge. Wenn dieses riesige Krankenhaus nicht ausgeschildert wäre, würde ich mich doch glatt verlaufen. Obwohl, das krieg ich auch so hin.
Servieren die in Krankenhäusern eigentlich immer so schlechtes Essen damit die Patienten sich noch zusätzlich ne Lebensmittelvergiftung zuziehen? Wäre keine so schlechte Marketingstrategie. Das Krankenhaus gibt wenig Geld aus (oder garkeins, weil es die Lebensmittel aus den Müllkontainern von Rewe besorgt), kriegt dann doppelt so viel Geld weil es das Zeug verkauft und kriegt dann nochmal Geld weil die Patienten zusätzlich noch wegen der Lebensmittelvergiftung behandelt werden müssen. Kluger Schachzug muss ich zugeben, ich bin sogar versucht jetzt zu klatschen, aber ich glaube das wäre etwas seltsam für Außenstehende. "Vorsicht!" Ich spüre seinen Körper mit meinem zusammenprallen. Nicht schon wieder! Wahrscheinlich breche ich mir diesmal die Nase. Doch dazu kommt es nicht, denn er schlingt seine starken Arme um meine Hüfte. "Junge, was ist bei die falsch gelaufen?! Such dir ein anderes Hobby!", zische ich ihn an. "Sorry Am, aber deine Anziehungskraft ist soooo stark dass die Geschwindigkeit meines Körpers automatisch in deine Richtung beschleunigt.", grinst Lars mich an. Piep piep piep, miese Anmache-Alarm, piep piep piep. "Was laberst du?", frage ich ihn, entsetzt von der Tatsache dass Lars grade die schlechteste Anmache die ich je gehört habe abgelassen hat. "Haaaaalt, warte mal. Was machst du eigentlich hier?! Woher weißt du dass ich in diesem Krankenhaus bin? Spionierst du mir etwa nach?!", frage ich ihn noch entsetzter, bevor er auf meine Frage antworten kann. "Ehm, also erstens, ich wusste nicht dass du hier liegst, und habe dich auch nicht auspioniert, obwohl das eigentlich gar keine so schlechte Idee gewesen wäre", grinst er immernoch, "und zweitens habe ich meine Oma hier besucht." "Oh Gott, gehts ihr gut?", frage ich sofort. Jetzt hab ich ihn so runtergemacht und seine Oma liegt wahrscheinlich im Sterben... "Meine Oma ist erst 70, keine Sorge, war bloß ne Blinddarmentzündung.", gibt er zurück. Gut, dann hat er es verdient. "Und was macht die junge Lady so spät Abends noch alleine draußen?", fragt er mich lächelnd. Verdammt, dieses Lächeln, es macht mich wahnsinnig! "Die "junge Lady" geht sich jetzt den Bauch mit ekelhaftem Krankenhausessen vollschlagen.", antworte ich. Dann drehe ich mich um, und fahre meinen Weg richtung Cafeteria fort. Hinter mir höre ich ein leises Glucksen, dann spüre ich plötzlich seine warme Hand an meinem Arm. "Ich werde dich begleiten, es könnte ja sein, dass irgend so ein Raudi vorbei kommt und in dich reinrennt. Das könnte deiner zarten Haut schaden, und das wollen wir ja nicht.", zwinkert er mir zu. "Du bist echt unglaublich!", lache ich. "Attraktiv.", beendet er grinsend meinen Satz. Haha, wir recht er hat. Inzwischen sind wir am Cafe angekommen. "Setz dich ruhig schonmal.", meint Lars, und verschwindet dann richtung Essensausgabe. Ich setze mich hin. Nach einer Weile kommt er wieder zurück. "Also, es gibt heute Abend zum Essen... Trommelwirbel... Entweder, als Empfehlung vom Koch persönlich, vergammeltes Mischfleisch in Fertigtomatensauce mit Nudeln, ooooder undefinierbare weiße Masse mit pampigem chemischgelbem Kartoffelpüree.", erklärt er mir, mit so einer Kellnerstimme. Ich pruste los, und er lacht mit. Irgendwann liegen wir vor lachen halb auf dem Boden, und alle Rentner, die mit ihren komischen Geräten in der Cafeteria sitzen, gucken uns böse an. "Lars, jetzt hab ich keinen Hunger mehr.", schmolle ich. Er stellt sich auf den Tisch, stemmt einen Arm in die Hüfte, den anderen streckt er aus, und verkündet mit gebieterischer Stimme:" Oh holde Maid, ich kann euch beruhigen! Es gibt noch einigermaßen essbar aussehende Brötchen!" Jetzt liege ich wirklich auf dem Boden, und halte mir den Bauch vor lachen. "Oh polnischer Ritter, ihr habt meinen Magen gerettet!", pruste ich. "Ich werde jetzt losreiten, ich werde viele Gefahren überstehen, hohe Berge überqueren müssen, doch ich werde es schaffen. Ich muss es um euer Magen Willen schaffen!", ruft er. Dann springt er von Tisch und galoppiert wortwörtlich zurück zur Theke. Auf dem Weg dorthin schnappt er sich eine Schüssel, die er sich auf den Kopf setzt, ein Tablett, und eine große Flasche Wasser. Er fängt an, mit der Flasche vor der Nase der Kassiererin, die auch schon so sehr lacht, dass sie sich an der Theke abstützen muss um nicht um zu fallen, rum zu fuchteln. "Räudiger Drache, rück die Brötchen raus!", ruft er. "Bedien dich!", lacht sie. Lars packt sich vier Brötchen und galoppiert zu mir zurück. Mittlerweile habe ich es geschafft, mich auf die Couch zu ziehen. Er kniet vor mir nieder, senkt den Kopf und sagt unterwürfig:"Oh holde Maid, ich habe es geschafft, hier sind eure Brötchen!" "Du bist gestört.", stelle ich grinsend fest und nehme den Teller entgegen. "Leberwurst!", rufe ich erfreut. "Yay!", grinst Lars. Ich beiße in mein Brot. "Uuuund?", fragt er gespannt. Ich zeige ihm Daumen hoch. "Du darfst auch eins haben.", nuschel ich mit vollem Mund. "Ja was meinst du warum ich die Brötchen geholt habe?", grinst er. Ich strecke ihm die Zunge raus. Mittlerweile sind wir alleine im Cafe, die Rentner sind alle abgehauen. Wahrscheinlich fanden sie es zu laut oder zu bescheuert. Kann ich gut nachvollziehen. Wir essen unsere Brötchen schweigend auf. "Oh, es ist schon 21:30!", meint Lars plötzlich. "Und?", frage ich erstaunt. Ich will nicht dass er geht. Er hat doch garnicht gesagt dass er geht oder? Trotzdem, ich will dass er geht. Neeeeein... Doch. Aaargh! "Aaaaaaaaaaaam?", unterbricht Lars meine Diskussion mit mir selbst. "Hmhm?" "Ich hätte eigentlich schon um 21:00 Uhr zu Hause sein müssen!" "Lauf, Schlampe, lauuuf!!!", ist meine Antwort. "Hahaha, dankeschön.", schmollt er. "Komm ich bring dich zum Ausgang du Riesenbaby.", lache ich. "Das wollt ich dich grad fragen. Ich hatte Angst mich zu verlaufen und so...", sagt Lars grinsend. Gemeinsam gehen wir zum Ausgang. "Dann bis bald.", verabschiede ich mich. Doch er guckt mich nur an. Wieso geht der nicht, ich dachte der muss gehen? Plötzlich spüre ich, wie er meine Hand nimmt. Meine kleine zierliche Hand passt perfekt in seine. Ich schaue hoch, in seine warmen Augen. Ich könnte jedes mal aufs neue in ihnen versinken. "Es war ein schöner Abend mit dir, holde Maid.", lächelt er verschmitzt. "Mit dir wars auch schön.", hauche ich. Was verdammt nochmal passiert hier?! Total unerwartet schlingt Lars seinen Arm um meine Hüfte. Mein ganzer Körper kribbelt von seiner Berührung. Er zieht mich näher an sich ran. Was tut er da? Er soll aufhören. Unserer Körper berühren sich und in mir explodiert ein Feuerwerk. Ich will ihn von mir weg drücken, doch ich bin wie versteinert. Sein Gesicht kommt meinem immer näher. Ich würde ihn jetzt so gern küssen. Aber ich kann nicht, es geht einfach nicht. Unsere Lippen sind nur Millimeter voneinander entfernt, und ich kann seinen heißen Atem spüren. Ich darf das nicht. In letzter Sekunde drehe ich meinen Kopf zur Seite, und seine weichen Lippen landen auf meiner Wange. Er zieht seinen Kopf zurück und guckt mich leicht verwundert an. Meine Wangen sind ganz heiß von seiner Berührung. Fuck, ich glaub ich hab mich verliebt. Ich schaue nochmal in seine warmen Schokoaugen, dann löse ich mich sanft aus seiner Umarmung. "Gute Nacht.", flüstere ich, immernoch in Berührung mit seinem Körper. Schließlich schaffe ich es, mich von ihm ab zu wenden. Ich drehe mich um, und gehe in die Richtung meines Zimmers. Nach ein paar Schritten, halte ich es nicht mehr aus, ich drehe mich um. Lars steht, an die Wand gelehnt und schaut ins Leere während er sich mit der Hand durch seine dunklen Haare fährt. Was passiert nur mit mir? Mit dieser Welt? Ich hätte es nicht soweit kommen lassen dürfen. Ich will meine Freundin nicht an einem Jungen verlieren. Ich hätte mich nicht von ihm berühren lassen dürfen... Ich hätte ihn abwimmeln sollen. Aber ich kann nicht immer nur an die anderen denken. Oder? Wo soll diese ganze Scheiße nur hinführen? Meine Freundin, oder der Junge? In meinem Zimmer angekommen, lasse ich mich ins Bett plumpsen. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier so liege. Das vibrieren meines Handys weckt mich aus meiner Trance. Wieder eine Benachrichtigung auf Facebook. "Lars Nowak ist in einer Beziehung mit Marlena Stein."

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Damdamdaaaaaaam :D

vas happnin' bitchachos? :*

das kapitel schreibe ich im Bett liegend, neben meiner oma. seltsamerweise inspiriert mich ihr schnarchen :D

ich hab zwar keinen plan wie viele reads und votes ich hab, aber ich bedanke mich trotzdem schonmal ganz herzlich bei euch *knuddel* ;) :*

wenn ihr dass lest bin ich wahrscheinlich grad über die deutsche grenze gefahren, oder habe wieder in ner italienischen apotheke freies WLAN gefunden :D

ach ja, und frohe ostern nachträglich, vorträglich oder was auch immer :) :*

eure ari :D

PS: für alle die es immer noch net kapiert haben, Lars Nowak ist Pole, genauso wie Fabienne und Dariuz :D

Der PoleWhere stories live. Discover now