11 - Syl und die gemachten Hausaufgaben

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Syl und ich verbrachten den Tag zusammen und trafen uns Abends in COD. Shivan war wie immer sonntags nicht online.

„Schreib ihm doch. Frag, was er am Wochenende immer macht, wenn nicht zocken", drängte Syl.

„Was geht mich das an?", fragte ich.

„Sei doch mal ein bisschen neugierig, ey. Was'n los mit dir?", fragte Syl.

Wir waren zusammen in einer Lobby, das Game lud. Wie immer steckten wir in gegnerischen Teams.

„Was'n los mit dir?", gab ich zurück.

„Der Typ steht doch auf dich, als ob der sich nicht freut, wenn du dich für sein Leben interessierst", meinte Syl. „Schreib ihm einfach, wirst schon sehen, der freut sich."

Das Spiel startete, ich rannte los.

Ich hatte tatsächlich schon darüber nachgedacht, Shivan zu schreiben. Er hatte mich ja sogar mehr oder weniger sogar darum gebeten, oder?

„Gleich", sagte ich also und machte anschließend den ersten Kill der Runde.

„Gleich, gleich", meckerte Syl. „Immer gleich. Als wäre ich der einzige neugierige Mensch auf der Welt."

„Niemand ist nur halb so neugierig wie du", lachte ich, dann vertiefte ich mich ins Spiel und versuchte Syl aufzuspüren, damit ich ihn für seine Quengelei zur Strecke bringen konnte.

Nach dem Match schrieb ich Shivan tatsächlich eine Nachricht.

Mein bester kumpel will unbedingt wissen was du am wochenende immer tust weil du ja nie on bist :D

„Ich hab ihm jetzt geschrieben, dass du dich für ihn interessierst", ließ ich Syl lachend wissen.

„Perfekt, ich hoffe er antwortet schnell", erwiderte der, dann startete auch schon die nächste Runde.

Shivan antwortete erst eine Dreiviertelstunde später. Mit einer siebensekündigen Sprachmemo.

„Er hat geantwortet", sagte ich ins Headset.

„Gott, endlich ey. Der Typ hat vielleicht Nerven", seufzte Syl. „Was schreibt er, sag schon."

„Nichts, er hat mir eine Sprachnachricht geschickt. Warte, ich hör sie eben."

Ich mutete das Mikrofon und spielte die Nachricht dann ab. Da das Lautstärkevolumen meines Handys fast ganz unten war, stellte ich es höher und drückte ein zweites Mal auf Play.

So sage deinem Kameraden, er solle sich seine eigene Bekanntschaft aus dem magischen Netze suchen, um sie zu obersvieren", lachte Shivan. Im Hintergrund war das Gemurmel weiterer Menschen zu hören, scheinbar war er nicht alleine.

Was zum teufel? :'D, schrieb ich, während ich irritiert die Augenbrauen zusammenzog.

Eine weitere Memo ging ein.

Was ich hier vollbringe, verehrter Freund, ist Hexenwerk. Sollte ich dafür nicht gelyncht werden, dann sehr wohl für meine zukünftische Aussprache, sollte ich dieser verfallen."

„Ich glaube, er ist verrückt geworden", lachte ich ins Mikro, nachdem ich es wieder eingeschaltet hatte. „Jedenfalls sollen seine Worte glaube ich soviel bedeuten wie, dass du dir selbst eine Internetbekanntschaft zum Stalken suchen sollst."

„Soviel bedeuten wie?", fragte Syl nach.

„Er hat es etwas komplizierter formuliert", meinte ich und warf nochmal einen skeptischen Blick auf den noch offenen Chat.

Im Internet gibt es keine FrauenWhere stories live. Discover now