30 - Bester-Freund-Ersatz

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Hello there, long time no see. Ich habe diese Geschichte nach einer Ewigkeit wieder in Angriff genommen und hoffe, mich nicht wieder krass unter Druck zu setzen und das Schreiben gleich wieder sein zu lassen. Wenn ihr noch oder wieder dabei seid, freue ich mich über eure Kommentare und Gedanken zur Geschichte! Lasst Denny, Shivan und dem hässlichsten Lama ein bisschen Liebe da. Und wundert euch nicht über dem plötzlichen Tempuswechsel, ich werde diese Geschichte in Zukunft im Präsens fortführen.

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Das Kino sah exakt so aus wie das Kino in meiner Stadt. Dieselben Schalter, dieselben Filmvorschauen, die von der Decke und an den Wänden hingen, derselbe Geruch nach Popcorn und klebrigen Getränken.

Ich löste meine Hand nicht aus Shivans, als wir in das Gebäude traten und uns in der Schlange ganz links anstellten.

„Hast du dir schon einen Film ausgesucht?", fragte er und ich nickte. In diesem Moment kam in dem kleinen Fernseher der Trailer des Superheldenfilms auf, den ich mit ihm ansehen wollte.

„Den", sagte ich und zeigte darauf.

Shivan wandte seine Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu und verfolgte die Vorschau.

„Sieht cool aus", stimmte er zu.

Vor uns standen noch drei Grüppchen. Eine Mutter mit ihren drei Kindern und zwei Pärchen. Mann und Frau, beide Male. Die direkt vor uns schauten gelangweilt auf ihre Handys, während die beiden davor ihre Hände wie Shivan und ich ineinander verschlungen hatten.

Für einen Augenblick horchte ich in mich hinein. Dachte daran zurück, wie ich es als normal empfunden hatte, dass Mann und Frau einander küssten.

Wie war das jetzt? Kamen mir die beiden da vorne normaler vor als Shivan und ich?

Ich blickte auf ihre Hände, dann auf unsere. Sah Shivans sanftes Lächeln, als er meinen Blick bemerkte, und fragte mich, ob das Pärchen vor uns sich auch so ansehen würde, hätten sie nicht nur Augen für ihre Handys.

Eigentlich machte es nicht nur keinen Unterschied, sondern war auch vollkommen egal. Es fühlte sich gut an Shivans Hand zu halten, das war das einzige, was zählte.

Als Shivan an der Kasse seinen Geldbeutel zückte, schüttelte ich mit einem leichten Lächeln den Kopf.

„Ich zahl", sagte ich und spürte mein Herz gegen meine Rippen pochen. Mit zitternden Fingern öffnete ich das Scheinfach meines Portemonnaies und reichte der Frau hinter der Sicherheitsscheibe einen Zwanzig Euro Schein.

„Das ist nicht nötig", wehrte Shivan halbherzig ab, lächelte mich aber dankbar an.

„Doch, ist es."

Auch ich lächelte und nahm dann mein Wechselgeld und die Kinokarten aus dem kleinen Teller. Shivan bedankte sich und wir gingen zur Essenstheke hinüber.

„Dann zahl ich aber das Popcorn", sagte er aber ich schüttelte den Kopf.

„Nee, nichts da!"

Shivan grinste mich an und schüttelte den Kopf.

Fünf Minuten später standen wir mit zwei Sprite und einem großen Eimer Popcorn am Eingang zu den Sälen. Der Angestellte riss ein Stückchen unserer Karten ab, wünschte uns viel Spaß und schickte uns nach links in Kino 2.

Ich fühle mich verbunden mit Deadpool, dem Superhelden aus dem Film. Oder besser dem Anti-Helden? Anders als bei Superman oder Spiderman taucht er nicht auf und wendet den Tag zum Besseren – die meisten Probleme verursacht er erst. Bei mir ist es doch nicht anders. Dass ich niemandes Tag besser mache, habe ich schon festgestellt. Aber den Tag versauen, darin bin ich gut. Menschen vor den Kopf stoßen, wie Wade Wilson es auch gut kann.

Im Internet gibt es keine FrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt