Perfect? Not really.

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Wir setzten uns alle zusammen mit Jensen auf eine Terrasse. Luxuriöse Gartenmöbel bereiteten mir das Gefühl im Wohnzimmer und nicht auf einer Terrasse zu sitzen. Wo man nur hinsah, war Meer. Vor uns, rechts von uns, links von uns, sogar ein kleines bisschen unter uns. Hinter uns war dann natürlich das Haus, aber sonst, einfach nur das offene Meer. Es sah unglaublich schön aus, doch trotzdem hatte es auch etwas Angsteinflößendes. Das große weite Meer, kein weg um zu entkommmen. Irritiert über meine Gedanken schüttelte ich den Kopf und folgte dann dem Gespräch der Jungs.

„Also dann erzählt mir eure, kleine Gesichte“ sagte Jensen und sah uns interessiert an. Gleich darauf fing Justin an zu erzählen. Von seinem Dad, von dem Jensen natürlich schon vorher wusste, von Swan, seinem Gefängnisaufenthalt, meinem und schließlich meiner Befreiung und nun von meiner Flucht. Bei dem Teil mit Jeremy sah Jensen, Justin anerkennend an. 

„Also habe ich jetzt einen Flüchtling und acht Kerle in meinem Haus, die in Kanada nun wahrscheinlich für tot gelten?“ hakte er belustigt nach. „Ziemlich genau, so ist es“ antworte Justin knapp. Im ersten Moment war alles ruhig, dann brach Jensen plötzlich in schallendes Gelächter aus. Mit großen Augen sah ich dem unheimlich attraktiven Mann dabei zu wie er sich vor Lachen bereits den Bauch hielt und schämte mich Sekunden darauf gleich dafür. Als er sich irgendwann wieder einkriegte, sah er uns nett lächelnd an. 

„Na dann..fühlt euch hier ganz wie Zuhause“ kurz darauf landete sein Blick auf mir. „Keine Sorge, Kleine, hier bist du definitiv sicher!“ versprach er und zwinkerte mir zu. Justin drückte meine Hand fester. Ich tat es ihm gleich und wollte ihn damit beruhigen. Ein Blick reichte aus um zu wissen, dass er vor Wut fast überkochte. Mein Justin, mein überbesorgter, eifersüchtiger Justin. „Naja..also, ich hab noch ein paar Dinge zu erledigen. Wir sehen uns heute Abend..geniest euren ruhigen Tag. Morgen geht’s weiter im Business.“ Sagte er und grinste vielsagend. Sofort wurde mir klar, warum er, die Jungs und Justin alte Freunde waren. Das Geschäft oder wie Sam es ausdrückte, die Szene. Innerlich seufzend verdrehte ich die Augen und war froh, dass es keiner bemerkt hatte.

„Ich glaube ich werde mich hier niemals Zuhause fühlen können“ murmelte ich und sah hinaus aufs Meer. Mein Kopf war auf Justins Brust gebettet, welche sich in einem stetigen Rytmus auf uns ab bewegte. Seine Hände spielten mit meinen Haaren. „Das ist alles viel zu groß, zu teuer..zu anders, es passt nicht zu mir..“ fügte ich hinzu. Justin lachte. „Glaub mir, du wirst dich schon noch dran gewöhnen.“ Sagte er belustigt. Ich drehte mich auf den Bauch um ihn ansehen zu können. Nun lag ich mit dem Kinn auf seiner Brust. Mit gehobener Braue, sah ich ihn fragend an. „Jap, denn so wie ich es dir ansehe, liebst du Miami Beach, also wirst du dich auch mit diesem Haus anfreunden können“ fügte er dann hinzu. Kurz darauf hob er mein Gesicht mit den Fingern an, beugte sich zu mir runter und küsste zärtlich meine Lippen. „Mhh“ machte ich nur, drehte mich wieder von ihm weg und sah weiter aufs Meer. Die Schönheit des Meeres war beeindruckend. Ich hätte nie erwartet, dass mich das mal so begeistern würde. Vermutlich hatte Justin ja Recht, ich würde mich bestimmt noch an all das hier gewöhnen und es wahrscheinlich lieben.

„Sag mal, was war das eigentlich für ein schwarzes Buch gestern in deinem Overrole?" Ich weitete die Augen. Mein Tagebuch, das hatte ich komplett vergessen. „Wo ist es?“ fragte ich alarmiert und saß kurzerhand aufrecht auf dem Gartensofa, so nannte ich es. Justin hob die rechte Augenbraun in die Höhe und sah mich teils verwirrt, teils interessiert an. „Keine Sorge, ich habe es in deine Nachttischschublade gelegt..“ beruhigte er mich, woraufhin ich mich sofort zurück in die weichen Kissen fallen ließ. „Gut, danke“ Justin nickte. „Na was ist es denn nun?“ fragte er nach kurzer Stille. „Mein Tagebuch“ antwortete ich seufzend. „Du schreibst Tagebuch?“ hakte Justin nach und ich hörte deutlich die Belustigung heraus, die er kläglich versucht hatte zu unterbinden. „Ja, etwas anderes hatte ich im Gefängnis ja nicht zu tun“ erklärte ich, woraufhin Justin nur verstehend nickte. „Und willst du mir sagen, was da so drin steht?“ bohrte er dann weiter. Einen Moment überlegte ich, dann schüttelte ich entschieden den Kopf. Wieder nickte Justin. „Nein“ fügte ich hinzu, „okay“ sagte Justin und lächelt mich an, „aber du kannst es lesen.“ Justins Brauen schossen in die Höhe und trafen sich in der Mitte. „Du willst mich dein Tagebuch lesen lassen?“ fragte er verwundert. Ich nickte. „Ja, ich habe keine Geheimnisse vor dir“ Ich zuckte die Schultern. Justin lächelte mich an und zog mich an der Hüfte näher an sich ran und küsste mich. „Einer, der vielen Gründe warum ich dich liebe“ flüsterte er gegen meine Lippen, bevor er diese dann noch einmal küsste. Ich lächelte in den Kuss hinein. Er ist so perfekt

Everythings gonna be alright?- No!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt