Forever!

407 21 0
                                    

CHELSEA

Als ich aufwachte, war es schon später Morgen. Um genau zu sein 11:30 Uhr. Ich war erleichtert. Ich hatte endlich mal wieder durchgeschlafen. Gähnend streckte ich mich und stieg aus dem Bett. Noch immer ein bisschen müde lief ich zum kleinen Spiegel, der gegenüber von meinem Bett hing. Ich sah fürchterlich aus. Von Alice Schlägen, hatte ich ein blaues Auge. Zum Glück war es wenigstens nicht geschwollen. Am Waschbecken, das sich gleich unter dem Spiegel befand, wusch ich mir ausgiebig das Gesicht, fühlte mich aber trotzdem noch total schmutzig. Verdammt ich wollte doch endlich duschen gehen. Meine Haare standen in alle Richtungen und waren wirklich nicht mehr schön anzusehen. Seufzend versuchte ich mit einem kleinen Kamm, sie wenigstens etwas in Ordnung zu bringen, ließ es aber Minuten darauf, den Kamm schon wieder frustriert ins Waschbecken fallen und band mir einfach einen Zopf. Komisch, dass sie mir den Haargummi nicht weggenommen hatten. Schließlich könnte ich mich damit ja erwürgen, wenn ich wollte. Aber natürlich war das auch nicht der Fall. Naja, wie auch immer. Ich trampelte zurück zum Bett und ließ mich darauf fallen. Gelangweilt starrte ich gegen die Decke, und seufzte aber mal an diesem Tag. Meinen Haargummi hatten sie mir gelassen, aber mein Tagebuch und den anderen Kramm, den sie mir nicht abgenommen hatten, als ich hier rein kam, wollten sie mir für diesen Tag wohl nicht geben. Mit der rechten Hand fuhr ich erst durch mein Gesicht und dann durch die Haare. Plötzlich ging die Stahltür aus. Verwundert hob ich meinen Kopf und entdeckte eine Wache. „Hier Essen.“ Sagte er und schob das Tablett lieblos mit dem Fuß zu mir rüber, dann verließ er ohne jedes weitere Wort die Zelle und schloss sie wieder ab. Ich starrte das Essen vom Bett aus an. Es dampfte und war dementsprechend wohl warm. Und eigentlich roch es gar nicht so schlecht. Und nach dem versäumten Essen gestern Abend, würde es mir sicher gut tun. Lustlos rappelte ich mich vom Bett auf, lief zum Tablett und hob es hoch. Es war Suppe. Nicht ganz das, was ich gern gegessen hätte, aber definitiv besser als Maisbrei. Zaghaft aß ich ein paar Löffel der übersalzten Suppe, um wenigstens etwas im Magen zu haben. Dann stellte ich das Tablett an seinen vorherigen Platz zurück und legte mich ebenfalls zurück an meinen vorigen Platz. Plötzlich klopfte es an der Tür, wieder hob ich den Kopf. Doch dieses Mal öffnete sich nur das kleine Fenster. Ein Gesicht tauchte auf. Es war Mike. Sofort stand ich auf und lief zum Fenster. „Hey“ grüßte ich ihn und hoffte insgeheim, dass er sagen würde ich dürfte aus dieser blöden Zelle raus. „Hey“ grüßte er mich ebenfalls und lächelte leicht. „Danke, das du eh, gestern mitgespielt hast..“ sagte er und kratzte sich am Kopf. Ich kicherte über seine Schüchternheit. Kaum zu glauben, dass dieser Junge, tatsächlich als Wache in einem Gefängnis arbeitete. „Naja, dann em zu meinem eigentlichen Erscheinen..ich hab eigentlich gar nichts hier zu suchen..ich bin ja nur Nachtwache..“ bemerkte er und ich nickte, „wie dem auch sei, ich habe ein bisschen meine Kontakte spielen lassen und, naja..du kannst raus aus der Zelle und zurück zu Sam.“ 
Meine Augen weiteten sich begeistert. Danke Gott! Endlich! Glücklich bedankte ich mich bei Mike, er winkte nur ab und schloss meine Tür auf. Während er das tat, plagte mich eine Frage und es brannte mir auf der Zunge sie zu stellen. „Eine Frage..was hast du denn für Kontakte hier drin?“ fragte ich skeptisch. Mike runzelte die Stirn und lachte. „Du würdest dich wundern..“ bemerkte er und zog endlich die Tür auf, so dass ich heraus treten konnte und nun direkt vor ihm stand. „Ich warte..“ sagte ich und verkreutzte die Arme vor der Brust. Ich war immer noch verwirrt, wieso ich mich mit Mike so gut verstand. Schließlich dürfte das eigentlich gar nicht sein. Mike kratzte sich am Kopf und wich meinem Blick aus. Wieder diese Schüchternheit. „Also um ehrlich zu sein..gehört dieses Gefängnis in irgendeiner Art mir..“ gab er zu. Mit großen Augen sah ich ihn an. „Wie das Gefängnis gehört dir?“ hakte ich schockiert nach. „Also eigentlich, gehört es meinem Dad..aber sobald er aufhört, bin ich der Chef.“ Erklärte er. Seine Worte ließen meine Gedanken wie wild wirbeln. Und ein ganz besonderer Gedanke wurde immer dicker und fetter. Vielleicht konnte er mich hier raus holen.
Mein Unterbewusstsein schüttelte aber gleich darauf heftig den Kopf. Niemals, würde er das tun. Doch bei meinem zweiten Gedanken, nickte mein Unterbewusstsein hastig und klopfte mir anerkennend auf die Schulter. „Dann nehme ich an, du kennst dieses Gefängnis wie deine Westentasche?“ hakte ich nach und grinste innerlich so breit wie noch nie. Verwirrt verengte Mike die Augen, nickte dann aber. Ein Hoffnungsschimmer. Zwar war ich mir noch immer unsicher ob es wirklich so gut war, was ich vorhatte, aber..nichts aber. Es war nicht richtig, kein bisschen. Nichts desto trotz, wollte ich aus diesem Knast raus!
„Chelsea, ich habe das blöde Gefühl, dass ich weiß was du vor hast..und ich kann dir gleich sagen, dass du das komplett vergessen kannst..du bist immer noch eine Straff Täterin und sitzt hier drin mir gutem Recht.“ 
Und da ist sie hin die Hoffnung. Oder doch nicht?
Ich seufzte und sah ihn traurig an. „Aber du könntest mir helfen meinen Freund hier unbemerkt einzuschleusen!“ flehte ich. Es war absurd so etwas von ihm zu verlangen. Es passte sowieso alles nicht zusammen. Ich kannte diesen Mann nicht, er war ein flüchtiger Bekannter. Er war Polizist und ich ein Heftling. Es passte kein bisschen. Aber trotzdem, war er in diesem Moment die einzige Hoffnung die ich hatte. Mike sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Chelsea, das ist vollkommen a-.“ ich unterbrach ihn, „Absurd? Ja ich weiß. Aber ich..“ ich schüttelte den Kopf. Er hatte Recht, es war einfach nur absurd und am Besten sollte ich das sofort wieder vergessen. „Vergiss es..“ seufzte ich, „bring mich zurück zu Sam..“ fügte ich noch hinzu, drehte mich von ihm weg und hielt ihm hinter dem Rücken die Hände hin, damit er mich zurück bringen konnte. Mike seufzte, erwiderte aber nichts, sondern ergriff meine Handgelenke und brachte mich zurück in meine richtige Zelle. Ich bekam sofort Blicke von allen Seiten. Doch zum ersten Mal interessierten sie mich nicht. Ich war in Gedanken bei meinem gescheiterten Plan. 

Everythings gonna be alright?- No!Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon