Kapitel 8

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--- howdy Leute!

ich hab es geschafft pünktlich hochzuladen -- Applaus an mich!
hoffe das Kapitel gefällt euch! c:
xx kat ---

Kristina Carter

Kapitel 8

In meinem miserablen Leben gab es selten Momente, in denen ich mich voll und ganz, ohne jegliche Zweifel, vor den Kopf gestoßen fühlte und nicht mehr wusste, wie ich mich verhalten sollte, doch heute begegnete mir ein solcher Moment und es gab keine Chance darauf, dass ich ihn hätte abwenden können.

Hätte ich doch bevor wir losfuhren auf meinen Urinstinkt gehört, der mich davon abhalten wollte, hinter Nikki diese bescheuerte Villa zu betreten, dann wäre mein Leben weitaus einfacher als jetzt grade in diesem Moment. Wäre ich doch nur geflohen, als sich mir die Chance bot – dann säße ich jetzt nicht in einem menschlichen Sandwich auf One Directions Couch.

Ich fühlte mich meiner Menschlichkeit und damit auch meiner gesamten Würde beraubt, als ich mir bewusst wurde, dass ich einen ganzen Abend lang, wie eine Scheibe Salat zwischen diesem Zayn und diesem Liam sitzen musste. Ich wollte gar nicht daran denken, wie viele junge Mädchen und Jungs mich töten würden, um grade an meinem Platz sitzen zu können und ich würde sie nicht davon abhalten. So traurig das auch klingen mochte, es war die Wahrheit in ihrer kalten, unbarmherzigen Urform.

Die Wahrheit; ein bitteres Schmunzeln zierte meine Lippen und es war mir egal, dass dies durchaus ulkig und unangebracht wirken konnte. Denn, was war die Wahrheit schon?

Meine Augen flogen zu Harry und mein Herz flatterte mit hektischen Schlägen. Was genau war die Wahrheit? War ich in Wahrheit nur wahnsinnig oder war die Wahrheit, dass Harry – ja genau dieser Harry Styles – ein Wahnsinniger war, der glaubte, dass es angebracht sei wildfremde Menschen sexuell zu belästigen? Das war einfach vollkommen abwegig und konnte nicht passiert sein. Nicht so.

Ich war überzeugt davon, dass Harry es nicht war, nach dessen Lippen ich mich sehnte, auch wenn seine Stimme es veranlasste, dass meine Muskeln sich erweichten und mein Herz wild zu schlagen begann. Trotzdem wusste etwas in mir – es glaubte zumindest zu wissen – dass es der Lockenkopf, der zwei knappe Meter weiter von mir entfernt saß, war, der mich turbulent aus der Bahn geschleudert hatte.

Ich wollte mich selbst ohrfeigen. In mir schlich das Gefühl auf, als wäre ich erster und schließlich auch einziger Verfechter einer gänzlich absurden Verschwörungstheorie. Anders konnte ich meine momentane Situation nicht deuten.

Ich riss meinen Blick wieder von dem Schönling los und heftete ihn auf den Mannsgroßen Bildschirm etwa drei Meter entfernt von mir, auf dem schon seit nunmehr einer Stunde Titanic spielte.

Auf einem Sessel schräg neben der Couch saßen Nikki und Louis ineinander verschlungen und von meiner Schwester kamen ab und anschmachtende Laute, als Leonardo DiCaprio auf dem Bildschirm auftauchte.

Ich rollte mit den Augen. Jack stirbt so oder so am Ende, es ist weltweit bekannt und jeder weiß es, ob er den Streifen nun gesehen hat oder nicht, wo war also der Sinn darin, sich diesen Film immer und immer wieder anzugucken?

Ich warf meinen Kopf in den Nacken und starrte mit vor der Brustverschränkten Armen, an die weiß getäfelte Decke über meinemKopf. Ein protziger Kronleuchter rahmte mein Blickfeld auf einer Seite und ich konnte nur schwer auf verächtliches Schnauben unterdrücken. Klotzen statt Kleckern schien in diesem Gebäude ein gängiges Motto zu sein. Vom Klingelschild über den Fernseher bis hin zu den Armaturen im Gäste-Bad: alles glänzte und hatte vermutlich jeweils einen höheren Wert als mein Kleiderschrank, der es insgesamt auf sechsstellige Beträge brachte. So viel dazu.

Love Rebel 2.0 (Harry Styles/One Direction)Where stories live. Discover now