Chapter 29: Die VMA's (Part 2)

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Eleanor


„Du siehst toll aus“, sagte Danielle, als ich die Tür zu Louis‘ und meiner Suite öffnete. „Mit der Frisur hat sich Lou wieder einmal selbst übertroffen. Sie wartet übrigens unten in der Lobby mit Tom und Lux. Bist du soweit?“

Sie fuhr sich einmal durch ihre lockigen Haare, die sie wie meistens offen trug. Danielle hatte Lou freundlich darauf hingewiesen, dass sie sich selbst fertig machen würde, während sich die Stylistin von Louis und seinen Bandkollegen doch um mich kümmern sollte. Nun trug ich also eine von Lou kreierte Flechtfrisur, mein dunkelblaues Kleid und meine Pumps, obwohl ich Absatzschuhe eigentlich verabscheute, aber die Stylistin hatte ein Machtwort ausgesprochen, dem ich mich nach einigen Diskussionen gefügt hatte.* 
Und ich bereute es nicht, denn, ohne eingebildet zu klingen, ich sah einfach super aus.

„Ist alles okay?“ Ich schloss die Tür zu der Suite hinter mir und nickte auf Danielles Frage hin, was sie mit einem Stirnrunzeln kommentierte. Schweigend liefen wir den Flur entlang, auf dem Weg zu dem Aufzug und während ich meine Fingernägel in meine Clutch grub, schien Danielle mehr als gelassen. Dachte ich zumindest, denn als wir in den leeren Aufzug stiegen und die Türen sich hinter uns geschlossen hatten, hatte sie nichts besseres zu tun, als den roten Knopf mit der Beschriftung STOP zu drücken und mit einer ruckelnden Bewegung kam der Lift zum stehen.

„Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?“, fragte ich schockiert und versuchte an den Knopf zu kommen, damit der Aufzug sich wieder in Bewegung setzte, doch Danielle stellte sich demonstrativ vor mich und versperrte mir den Weg. „Danielle, geh dort sofort weg oder ich kann für nichts garantieren!“

„Und ich kann für nichts garantieren, wenn du mir nicht endlich die Wahrheit sagst, Fräulein Calder!“, zischte sie mich an und meine Augen wurden groß. Instinktiv wich ich einen Stück zurück, während Danielle ihre angespannte Haltung fallen ließ und ein erschöpftes Seufzen von sich gab. „Entschuldige. Ich hab einfach nur keine Lust darauf nicht zu wissen, warum du heute schon den ganzen Tag so still bist. So kenne ich dich nicht…ich meine, du hast ja heute nicht mal was gekauft, obwohl du Louis‘ Karte hattest.“

„Erstmal wollte ich nichts kaufen, weil ich nicht so wirken will, als würde ich nur hinter Louis‘ Geld her sein…ich kann mich gut selbst versorgen.“ Ich hob meine Hand, als Danielle etwas sagen wollte, um ihr klar zu machen, dass sie nichts erwidern sollte. „Und zweitens, verhalte ich mich überhaupt nicht anders. Ich bin nur nervös, wegen gleich.“

„Das glaub ich dir nicht“, murmelte sie und ich stöhnte frustriert, ehe ich mich an die Wand des Aufzuges lehnte. Ich hatte wirklich keinen Nerv dafür mit Danielle meine seelischen Probleme zu besprechen. Momentan konzentrierte ich mich lieber darauf, mich nicht gleich in der Öffentlichkeit bloßzustellen, in dem ich in diesen Mörderschuhen stolperte. „Heute Morgen warst du ganz anders drauf und um ehrlich zu sein, bist du erst so verschlossen seit…“
Sie stockte und ich senkte meinen Blick. War ja klar, dass sie eins uns eins zusammenzählte.  Danielle war klug und gerissen und konnte wirklich jeden durchschauen.

„…seit wir die Mädchen auf der Straße getroffen haben. Haben die Fans etwas zu dir gesagt?“  Ich schielte nach oben und sah, wie Dani mit einem besorgten Gesichtsausdruck etwas auf mich zugekommen war. Langsam bekam ich Platzangst in diesem Aufzug.

„Wenn ich es dir erzähle, lässt du den Aufzug dann weiterfahren?“ Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie Danielle den erlösenden Knopf drückte und mich ein Ruck durchfuhr, der mir zu verstehen gab, dass es weiter ging.
„Du weißt was Larry ist?“, fragte ich und Danielle zog ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie nickte.

„Die beliebteste Bromance neben Niam? Die Fans haben das erfunden, wieso?“ Die Türen des Aufzuges öffneten sich und ich war froh endlich aus dem kleinen Raum flüchten zu können. Doch weit kam ich nicht, denn Danielle griff nach meiner Hand und drehte mich so, dass ich ihr ins Gesicht schauen musste. „Was ist mit Larry?“

„Schön, wenn es für die Fans nur eine Bromance, wie du es genannt hast, wäre“, sagte ich und ihre Gesichtszüge verrutschten etwas, während ich meine Hand aus ihrem Griff befreite und begann in Richtung Lobby zu laufen. „Sie denken, dass ich Louis‘ Fake Freundin bin. Ab heute kannst du mich Beard nennen.“

The Peppermint Tea AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt