Chapter 28: Die VMA's (Part 1)

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Louis

„Was macht ihr eigentlich hier?“ Neugierig sah uns ein brünettes Mädchen, vielleicht sechszehn Jahre alt, an und legte ihren Kopf schief. Unsicher, ob ich ihnen sagen sollte, dass wir Eleanor und Danielle abholen würden, schaute ich zu Liam, der meinen Blick erwiderte und dann mit den Schultern zuckte.

„Wir warten auf unsere Freundinnen. Ihr Flieger ist vor zehn Minuten gelandet“, antwortete er und das Getuschel in der kleinen Gruppe von knapp zehn Mädchen ging los, genauso wie ich es erwartet hatte.

„Was ist denn jetzt mit Harry? Ich dachte, dass Larry real ist.“, fragte eine Blonde, etwas kleiner als die Brünette und ich begann zu lachen. Wir unterhielten uns schon gute zehn Minuten mit dieser kleinen Fangruppe und ich war froh, dass erst jetzt das Thema auf meine Beziehung zu sprechen kam.

„Harry ist mein bester Freund, ja, aber mein Herz gehört meiner Freundin.“ Das langgezogene Aww, das die Mädchen von sich gaben, ließ mich erleichtert grinsen, denn es war mehr als schön zu sehen, dass sie nicht abgeneigt von Eleanor waren, so wie ich es leider schon bei anderen gesehen hatte.

„Na los, Romeo, unsere Herzdamen warten.“ Liam schlug mir auf meine Schulter und mein Kopf fuhr in die Richtung, in die er mit seinem Daumen zeigte. Das Getuschel der Mädchen begann erneut und erwartungsvoll starrte ich die Glastüren an, die mich von meinem Teemädchen trennten. Zwei Wochen…nur zwei verdammte Wochen war es her.

„Wow, ist sie hübsch“, murmelte jemand hinter mir und mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich Els braunen Haarschopf neben Danielles Locken ausmachte. Ohne die Mädchen, mit denen wir uns bis eben noch unterhalten hatten, weiter zu beachten, lief ich so schnell mich meine Beine trugen auf meine Freundin zu, überholte Liam, der schon vorgelaufen war, drängelte mich an einigen Personen vorbei und zog dann überglücklich meine Eleanor in die Arme und vergrub mein Gesicht in ihren Locken.

„Ich habe dich so vermisst“, erklang ihre helle Stimme in meinem Ohr und ich seufzte erleichtert, weil ich sie endlich wieder so nah bei mir spürte. Ihre Stimme, ihre zarten Arme, die um mich geschlungen waren, ihr Geruch…

„Wie lang seid ihr geflogen?“, fragte ich und löste mich etwas von ihr. Erst jetzt erkannte ich die Müdigkeit, die sie ausstrahlte und die tiefen Schatten, die unter ihren Augen lagen. Auf Eleanors Stirn bildeten sich Falten und sie drehte ihren Kopf zur Seite, ihren Blick auf Liam und Danielle richtend, die Händchen halten an uns heran traten.

„Zehn oder elf Stunden?“, fragte sie an Danielle gewandt, die zur Bestätigung nickte und ihren Kopf auf Liams Schulter ablegte. Ohne groß zu überlegen, griff ich nach Eleanors Reisetasche, umklammerte mit der anderen ihre Hand und sah dann auffordernd Liam an.

„Wir müssen sofort ins Hotel zurück! Meine Eleanor benötigt eine Dusche, weil-“ Mir wurde eine Hand auf den Mund geschlagen, sodass ich verstummte und überrascht schaute ich El an, die mich aus ihren erschöpften Augen anfunkelte.

„Sag mal hast du jetzt einen kompletten Dachschaden?“, fauchte sie und ich zuckte zusammen, denn bisher hatte sie mich noch nie so angefahren. „Du kannst doch nicht auf einem internationalen Flughafen herausposaunen, dass ich stinke!“

Verwirrt blinzelte ich mit meinen Augen und schielte zu Liam, der sich auf die Lippe biss, während Danielle ihn ebenso mahnend ansah, so als wolle sie ihn daran hindern, auch eine Äußerung von sich zu geben.

„Ich habe doch gar nicht gesagt, dass du stinkst“, sagte ich, aber da Els Hand immer noch auf meinem Mund lag, ergab mein Gesagtes nicht mehr als ein unlogisches Gemurmel. Sie hatte mich trotzdem verstanden und warf mir noch einen letzten bösen Blick zu, ehe sie mühselig ihre Tasche aus meiner Hand riss und davon stapfte.

„Sie hat während dem Flug wenig geschlafen…gar nicht, um genau zu sein. Vielleicht ist sie deswegen etwas gereizt“, flüsterte Danielle erklärend in mein Ohr und ich nickte, ehe ich mit zusammengezogenen Augenbrauen El anstarrte, die wenige Meter vor uns zum Stehen kam und etwas hilflos zurückschaute. Ich bemerkte sofort, dass die Fans, die sich nicht von ihrem Platz gerührt hatten, sie verunsicherten.  

„Gib mir deine Hand“, sagte ich und sofort schlangen sich ihre Finger um meine, was mich leicht lächeln ließ. El schielte unsicher zu mir hoch, doch sofort wechselte sich wieder ihre Miene und ich wusste, dass sie weiterhin beleidigt war, weswegen ich ihr ein „Es tut mir leid“ ins Ohr flüsterte. Sehr zu meiner Belustigung sah ich, wie sich eine Gänsehaut auf ihrem Hals bildete.

„Sei froh, dass ich dich so sehr liebe“, brummte sie und ich seufzte leise. Sie ahnte gar nicht, wie froh ich darüber war.

The Peppermint Tea AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt