Kapitel 1

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2014

Ich packte meine letzten Sachen für die Uni zusammen. Es war zurzeit stressig weil es nur noch zwei Wochen Uni waren bevor wir Semesterferien hatten.

„ Tess...Bist Du fertig?", fragte mich Leyla, meine beste Freundin. Sie war damals nach Mullingar gezogen. Um genau zu sein, ein halbes  Jahr nachdem mein eigentlich bester Freund abgehauen war, um seinen Traum zu verwirklichen.

„ Jaha... ", sagte ich und zog das Wort länger. „ ... Ich bin gleich fertig."

Ich schwang mir meine Tasche um die Schulter und nahm mein Smartphone mit meinen Kopfhörern in die Hand.

„ Hi... Und fertig?", fragte Leyla. Ich nickte. Sie war wirklich die Beste Freundin, die man nur haben konnte.

Als sie damals nach Mullingar gezogen war, hatten wir uns echt gut angefreundet. (Schließlich hatte ich ja keinen besten Freund mehr.) Sie hatte mich aufgeheitert, wenn ich mal traurig gewesen war und ich war einfach froh so eine tolle, beste Freundin zu haben.

Schleimerin.

Sagte die kleine Stimme in meinem Kopf, doch ich ignorierte sie so gut wie nur möglich.

„ Hast Du schon was gegessen?", fragte sie. „ Nein, noch nicht aber ich kaufe mir noch was bei dem Bäcker neben der Uni", sagte ich. „ So wie du willst. Ich hab schon gefrühstückt", sagte sie und ich nickte. Sie nahm ihre Tasche vom Stuhl und ihr Smartphone und zusammen liefen wir zur Haustür.

„ Der Walder nervt mich zurzeit", sagte sie und schloss die Haustür. Mr. Walder war unser Literatur Lehrer und er hatte irgendwie ein Problem mit uns. - Und mit Problem, meine ich wirklich ein großes Problem. -

Wahrscheinlich hatte er ein persönliches Problem mit Leyla und mir aber das hieß noch lange nicht, dass er die ganze Zeit, ohne Grund auf uns herumhacken durfte. Jedoch sind wir auf der Uni und es ist wirklich nicht einfach, weshalb man sich lieber nicht noch mehr Ärger einhandelte als die ganze Arbeit, die man eh schon hatte.

„ Ja... Mich auch aber was sollen wir machen. Vielleicht bekommen wir nächstes Jahr, beziehungsweise nächstes Semester einen neuen Lehrer", antwortete ich zuversichtlich.  Und bis zum nächsten Semester war es gar nicht mehr so weit, da wir bald unsere Winter/Semesterferien haben würden.

„ Hoffentlich! Ich weiß, dass man niemanden hassen soll aber: ich hasse ihn", sagte sie, was ich lustig fand, denn ihr Gesicht verzerrte sich und sie machte ein echt genervtes Gesicht, was ihren Worten noch mehr Druck und Macht verreichte.

„ Lustig ist das nicht... Er hat mir ein D für meinen Aufsatz über William Shakespears Lebenslauf gegeben und ich habe für diesen blöden Aufsatz wie die Verrückte recherchiert", sagte sie und wir liefen die Treppen hinunter. „ Er fand ich hätte es zu ungenau beschrieben... Hätte ich denn beschreiben sollen wie Mr. William Shakespeare auch noch auf die Welt kam, oder wie?"

Ich musste lachen. Die Vorstellung war zu lustig. „ Vielleicht", sagte ich. „ Komm schon. Willst du mich auf den Arm nehmen? Als ob ich jetzt so was da rein schreibe", erwiderte sie und wir stiegen in ihr Auto. Wir fuhren nur mit einem Auto wegen den Kosten.

Ich hatte zwar einen Führerschein aber in London zu leben und das auch noch als Studentin ist echt nicht Günstig. Nur schon für die WG, die Leyla und ich zu zweit hatten war um einiges teurer als Wohnungen in Mulingar und das nur weil London eben eine Welt Metropole ist. Einerseits liebte ich London und andererseits vermisste ich die Ruhe und meine Familie, in Mullingar.  

„ War ja nur ein Scherz", sagte ich und schaute aus dem Autofenster. Es war Trüb und schien so als wollte es bald anfangen zu regnen, was für London nicht unbedingt was neues ist.

Leyla fuhr die Straßen hinunter und hielt ihren Blick auf den Straßen. „ Ich weiß aber... Ich hasse ihn trotzdem", sagte sie und biss die Zähne aufeinander. „ Beruhige dich, Leyla", kam es von mir. „ Schon okay. Ich bin ja beruhigt schließlich habe ich diesen Blödmann schon zwei Jahre lang ertragen also kann ich das auch noch weitere zwei Jahre...", sagte sie. „ ... Aber wenn noch weitere zwei Jahre dann nach meinen Regeln, dieses mal."

„ Mich hat der auch noch auf dem Kicker, Leyla. Nicht nur dich", erinnerte ich sie. „ Oh... Ja... Wenn du willst auch deine Regeln", sagte sie und Ich lachte kurz. „ Ja... auch meine Regeln."

Langsam kam das Auto nach ein paar weiteren Minuten, auf dem Parkplatz zum stehen. Wir stiegen aus und vor Leylas Tür stand ihr Freund, Alfred. (Ja er hieß wirklich Alfred.) Ich hab keine Ahnung warum seine Eltern ihn so genannt hatten und es war auch unhöflich zu fragen warum er so hieß, deshalb hatte ich nie nach gefragt.

„ Hi...", begrüßte er uns. „ Hi", sagte Leyla fröhlich, beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn. Sie waren so ein süßes Paar. Sie hatten sich beide in der Uni kennen gelernt beim Nachsitzen bei Mr. Walder. Danach hatten sie sich mindestens zwei Wochen lang in folge gedatet und dann hatte sie mir ganz stolz erzählt das sie und Al (So nannten wir ihn alle weil er nicht gern Alfred genannt wurde.) zusammen sind. Seitdem läuft es zwischen den Beiden echt toll. Zumindest drückte es Leyla immer so aus.

„ Leute ich gehe noch schnell zum Bäcker und komme dann nach", meldete ich mich wieder zu Wort. „ Klar... Wir sind im Vorlesungssaal, okay?", sagte Leyla zu mir und drehte sich noch einmal um. „ Bis gleich", antwortete ich noch, wechselte meine Richtung und ging dann zum Bäcker.

Es war ein kleiner, netter Bäcker. Nicht einer dieser Großbäcker Ketten. Um ehrlich zu sein, Erinnerte mich dieser an den Bäcker gegenüber von dem Haus meiner Eltern, in dem ich damals gearbeitet und auch Leyla kennen gelernt hatte. Aber ich hatte leider nicht die Zeit weiter über das Thema nachzudenken, da ich mich beeilen musste.

Eigentlich war das ja auch traurig , dass es in Irland nicht so gut lief mit den Jobs und alles was dazu gehörte. Aber was könnte ich schon daran ändern.

Ich schüttelte enttäuscht den Kopf und betrat die Bäckerei.

Niall Horan, my best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt