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Hermine kam gut gelaunt in die große Halle. Ihre gute Laune war wahrscheinlich, sogar in Askaban zu spüren, da war sich der Rest der großen Halle ziemlich sicher. Auch Ron, Harry und Ginny bemerkten ihre gute Laune. Ginny hatte kein gutes Gefühl. Sie hatte ihre beste Freundin schon lange nicht mehr so glücklich gesehen und sie wollte den Grund für Mines gute Laune, am liebsten gar nicht wissen.

Es war sehr früh am morgen, aber alle hatten sich schon versammelt. Heute würde der Unterricht beginnen. Die neuen und selbst die alten Schüler waren aufgeregter denn je. Harry saß an seinem gewohnten Platz, gegenüber von ihm Ron. Hermine setzte sich neben Harry und Ginny. »Guten Morgen«, sang sie fröhlich, was ihren Freunden eine Gänsehaut bescherte. Sie wussten alle von Malfoys Plan Bescheid. Jetzt mussten sie es nur noch Hermine beibringen, doch wie sollten sie das anstellen, wo sie doch gerade so fröhlich war?

Ginny blickte Harry streng an. Ihre Augen schrien förmlich die Worte Mach schon. »Wie denn?«, formte er mit seinen Lippen, doch Ginny zuckte nur mit den Schultern. »Wie hast du geschlafen?«, fragte er seine beste Freundin, woraufhin diese nur rot anlief und ein leises »gut« fiepste. Rons Blick schrie beinahe die Worte: Sie haben es getan.
»Hattet ihr denn noch einen angenehmen Abend?«, fragte sie leicht verunsichert, denn sie wollte nicht, dass die anderen etwas von ihrer letzten Nacht mitbekamen und versuchte so, das Thema von sich abzulenken.
Die Jungs verschluckten sich beide an ihrem Kürbissaft und Ginny stocherte aufgeregt in ihrem Essen herum.
Hermine zog eine Augenbraue hoch und sah die Jungs eindringlich an. »Ist alles in Ordnung?« Das Ganze war ihr nicht geheuer, ihre Freunde benahmen sich noch seltsamer als sonst.
Sie hatten irgendwas ausgeheckt. »Alles bestens«, murmelte Ron. Harrys Augen fixierten ihn. Wie sollten sie das Thema denn bloß ansprechen?
Ginny neben ihnen wurde immer nervöser, als Hermine sie dann fixierte konnte die junge Hexe sich nicht mehr zurückhalten. »Draco liebt dich nicht, sondern will sich nur an dir, für die Aktion im Zug rächen und dir so das Herz brechen!«, erschrocken schlägt sich die Rothaarige die Hand vor den Mund. Genauso geschockt waren Harry und Ron, die mit weit geöffneter Kinnlade das Geschehen beobachteten. Ginny konnte Geheimnisse einfach nicht für sich behalten, erst recht nicht vor Hermine.

»Was?«, ist das einzige, was die Gryffindor herausbekommt. Ein Blick nach rechts und einer nach links, verrät ihr, dass sie nicht beobachtete werden, die anderen Schüler haben also das laute Geschrei ihrer besten Freundin, nicht mitbekommen.

»Leute, was ist hier los, wie kommt ihr darauf?«, ihre Stimme ist zittrig. Sie ist bedacht darauf, leise zu sprechen und hat sich den anderen entgegen gebeugt.

»Mine, jetzt hör uns mal zu, du musst diesen Idioten, dieses kleine Frettchen aufgeben!« Kommentiert Ron die Situation. Ein Ziehen macht sich in ihrer Brust breit. Was sie da erzählen, kann nicht wahr sein. Das glaubt sie einfach nicht. Sie kommt gar nicht dazu Ron zu antworten, denn Harry fängt vor ihr an zu reden.
»Hermine, ich bitte dich, du bist die schlauste Hexe, die ich kenne, du weißt doch selbst, dass irgendwas an seiner neuen Art dir gegenüber, nicht stimmen kann.«
Hermines Blick ist nach unten, auf ihren noch prall gefüllten Teller gerichtet. Der Appetit ist ihr vergangen.
Die Bilder des gestrigen Abends schießen ihr in den Kopf, die Bilder, die sie bis eben, noch so glücklich gemacht haben. Tränen schissen Hermine in die Augen, die sie nur sehr schwer zurückhalten kann.
»Woher, wollt ihr das wissen?«, flüstert sie. »Wir haben es selbst mitbekomme, wie er darüber mit Parkinson geredet hat!« Hermine schüttelt nur den Kopf. Das ist eine Lüge, es muss einfach gelogen sein.
»Hermine, ich bitte dich, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Draco Malfoy dich lieben würde, oder?«, Rons Worte sind wie ein Messer, direkt in ihre Brust. Das Atmen fällt ihr schwer. Als er seine Hand auf ihre legen will, schlägt sie diese beiseite und erhebt sich von ihrem Platz. Tränen kullern ihre Wange herunter und die Wut ist ihr ins Gesicht geschrieben. »Ich glaube euch kein Wort!«

Ehe, die drei etwas sagen können, hat sich Hermine bereits aus dem Staub gemacht. Sie muss ihn darauf ansprechen, sie muss die Wahrheit erfahren.
Mine rennt den Gang entlang zu ihrem Turm, es sind nur noch ein paar Meter. Draco wollte noch Duschen, bevor er zum Frühstück kommt. Er muss noch da sein.

Abrupt stoppt sie in ihrer Bewegung, als sie Parkinson vor ihrer Tür wahrnimmt. Sie wartet eindeutig auf Malfoy. Schnell versteckt sich Hermine hinter der Wand. Was macht sie denn? Sie wollte ihn eigentlich darauf ansprechen, warum versteckte sie sich denn jetzt? Sollte Pansy es doch mitbekommen! Doch ihre Arme und Beine bewegten sich nicht, sie wartete darauf, dass Draco den Turm verlassen und ein Gespräch mit Parkinson beginnen würde.

»Draco, da bist du ja endlich, ich habe dich vermisst«, säuselte Pansy. Bei seinem Namen wurde Hermine hellhörig. »Was machst du hier?« »Ich habe gesehen, dass Granger alleine zum Frühstück gekommen ist, da wollte ich die Zeit nutzen und dich abholen«
Eifersucht stieg in Hermine auf, aber sie musste noch warten, sie würde schon noch genug Zeit haben, um Pansy zur Schnecke zu machen, erst sollte Draco es tun.
»Ich habe dir doch mehrfach gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst«, meckerte der Slytherin, was Hermine nur noch mehr bestätigte. Sie war also doch nicht blind vor Liebe gewesen. »Ja, ich weiß, du willst nicht, dass irgendwas deinen genialen Plan, Granger das Herz zu brechen, sabotiert oder gefährdet.«

Hermines Hals schnürte sich mit einem Mal zu. Sie hatte das Gefühl zu ersticken. Tränen schossen ihr in die Augen und der Schmerz in ihrer Brust wurde immer schlimmer. Dracos und Pansys Schritte kamen immer näher, doch sie blieb wie angewurzelt stehen.

Draco wollte gerade etwas sagen, als die beiden vor Hermine zum Halt kamen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sie an. Sie stand einfach so da, die Hände hinter dem Rücken, den Kopf Richtung Boden gesenkt und an der Wand gelehnt.
Sie hatte alles gehört. Jedes einzelne Wort. »Hermine, ich-«, doch weiter kam er nicht. Viel zu schnell, landete ihre flache Hand in seinem Gesicht. »Fahr zur Hölle, Malfoy!«, zischte sie und ging Tränen überströmt zum Turm zurück. 

Dramione | Our Secret LoveWhere stories live. Discover now