Kapitel 2

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...und sah direkt in zwei strahlend blaue Augen. In die Augen meiner Herz aller liebsten Mathelehrerin. 

Na wer hat jetzt alles gedacht ich wäre in irgendeinen süßen Typen gerannt? 

Ich muss euch leider enttäuschen, so viel Glück hatte ich dann auch wieder nicht. Wäre auch zu schön gewesen.

Schnell rappelte ich mich auf, räusperte mich verlegen und versuchte ihren genervten Blick zu ignorieren. ,,Und schon wieder eine Rodriquez. Vor ihnen hat man auch keine Ruhe. Mich würde es herzlich freuen wenn sie das nächste mal das selbe Tempo bei ihren Hausaufgaben einlegen würden. Nachsitzen nach der Schule. Das Rennen auf den Fluren ist untersagt.'' ohne dass ich noch etwas erwidern konnte stolzierte die alte, pummelige Dame an mir vorbei. 

Fassungslos sah ich ihr hinter her. 

War das jetzt ihr Gott verdammter Ernst? 

Nachsitzen, für was denn. Fürs Rennen oder wie. 

Meine Güte an ihrer Stelle würde ich auch mal wieder etwas zu legen oder zumindest aufhören sich verbittert die Schokolade rein zu futtern und dabei mit ihren 4 Katzen zu sprechen und sie zu fragen, wieso sie denn keiner haben will. 

Das diese Frau etwas gegen mich hatte, war mir spätestens nach meinem ersten Elterngespräch bewusst, wo ausnahmsweise meine Mutter mal erschien und nicht mein Vater, was im Nachhinein der größte Fehler für mich und meine Brüder war. Anscheinend kannte sie meine Mutter schon länger und hatte sie selber schon unterrichtet. Beide hatten dank meines Onkel Lucas, der damals irgendeinen dummen kindischen Streich voll zog und damit alle Thompson verfluchte bei dieser Lehrerin, keine gute Beziehung. 

Auf jeden Fall hatten meine Brüder und ich seit sie wusste das unsere Mutter eine Thompson war, bei ihr verschissen und durften schon öfters unnötig Nachsitzen. Als hätten wir nichts besseres zu tun. 

Fluchend lief ich den Gang weiter runter und öffnete ohne anklopfen die Kurstür. Meine Französisch Lehrerin sah mich kurz an, laberte mich auf französisch zu wobei ich nicht mal ein Wort verstand und nach dem ich meines Verständnis und der Lautstärke ihrer Stimme ihre Fluch Attacken überstanden hatte durfte ich mich setzen. Meine beste Freundin und Cousine Mia kicherte dumm vor ich hin als ich mich zu ihr setze. Leicht genervt aber auch belustigt sah ich ihr beim Lachen zu. 

Mia hatte schon eine eigenartige Lache. 

Meine Mutter meinte mal, dass sie sich als kleines Kind an einer kleinen Quietsche Ente verschluckt haben solle und deswegen jetzt so lachte, doch war das wahrscheinlich nur eine der Hirngespinsten Fantasien meiner Mutter. Davon hatte sie leider viel zu viele. 

Nach dem sich Mia nach Ewigkeiten endlich wieder beruhigt hatte, laut meiner Mutter litt sie wie ihr Onkel Lucas an irgendeinem Syndrom namens Risus Crampus, auch eine der Fantasien meiner Mutter. Laut ihr war mein Onkel Lucas der erste sterbliche gewesen der erkrankt war. Laut ihrem Diagnosebogen den sie tatsächlich bei einem Institut eingereicht hatte litten diese Menschen an Stunden anhaltenden Lachkrämpfen. Alles was meine Mutter auf diese Entdeckung bekam von dem Institut war eine Verschreiben für einen Psychologen. 

Auf ihren Namen. 

Auf jeden Fall nach dem Mia sich wieder beruhigt hatte, sah sie mich mit ihren Himmelblauen Augen an und erklärte mir dann was die Frau auf Französisch gesagt haben sollte. Ehrlich gesagt hatte ich den Namen der Lehrerin vergessen. Ich war sowieso nur höchstens in jeder zweiten Stunde anwesend, bringen tat dieser Unterricht nämlich rein gar nichts. Dem entsprechen war ich auch mehr als froh zu wissen, dass ich nächstes Jahr dieses Fach abwählen konnte. 

Allgemein waren Sprachen nicht mein Fall, hingegen zu dem Rest meiner Familie. Diese waren alle Sprachtalenten, na gut schließen mir meine Mutter mal aus. Bis auf ausgeprägte Beleidigungen und sehr ausgefallene Schimpfwörter und das auf sämtlichen Sprachen konnte sie nichts. Dieses nicht Vorhandene Talent hatte ich dann wohl von ihr gelernt. 

Die Blondine neben mir hingegen konnte fließen Französisch, Englisch und Deutsch sprechen und wollte ab nächsten Jahr sogar noch Spanisch übernehmen. Ergab sich irgendwie mit spanischen Wurzeln. Zwar hatte ich die auch, doch hatte mein Vater schon früh aufgegeben mir Spanisch bei zu bringen, da er merkte das ich in dieser Richtung zu sehr meiner Mutter ähnelte. 

Meine Brüder selber sprachen zwar nicht fließend aber eindeutig mehr Spanisch als ich und unterhielten sich ab und zu mit der Familie meines Vaters auf Spanisch. Mit den wirklich Spanischen Verwandten, also nur meine Oma und meinen Opa ausgeschlossen, sprach ich wenn sie mal hier waren nur mit Zeichensprache, so wie meine Mutter auch wenn sie nicht gerade mal meinen Vater als Dolmetscher neben sich hatte. 

,,Und dann hat sie noch irgendetwas davon gesagt dass sie nicht glauben kann, das Shane und Tyler wirklich deine Brüder sind'' Meine Güte, konnte ich denn was dafür, dass ich nicht so ein Streber wie Shane war oder so ein Ass wie Tyler. Auf Mias Aussage verdrehte ich nur die Augen und sah kurz zu der Anfang 30 Jahren alten Frau, die irgendetwas an die Tafel schrieb. 

Anscheinend waren das Aufgaben die wir jetzt tun sollten, was für mich hieß entspannen, was ich auch sofort. 

Grinsend lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und überlegte einen kurzen Moment sogar meine Füße noch auf den Tisch zu legen, doch ließ es dann lieber sein. Ich konnte nicht gleich in der ersten Stunde beim Direktor erscheinen. 

Trotzdem genoss ich diese Entspannung und verschränkte meine Hände hinter meinem Kopf. So war Schule doch ganz erträglich. Mia neben mir verdrehte über meine Gelassenheit nur die Augen und machte sich dann an die Aufgaben. Sie hatte aufgegeben mich dazu zu bringen dem Fach Französisch eine Chance zu geben. Sie wusste dass ich es mindestens auf ihre Vier schaffen würde, was für mich hieß dass ich nicht durch fiel. Nichts anderes wünschte sich meine Familie. 

Meine Mutter hingegen feierte richtig, dass ich jedes Jahr eine Vier bekam. Sie hingegen schloss nämlich jedes Jahr mit einer Fünf ab und durfte öfters in eine Nachprüfung die die Lehrer dann jedes mal für Bestanden erklärten, aber auch nur weil sie meine Mutter nicht in der Sommerschule ertragen wollten. 

Ein Lehrer hatte es gewagt und war am Ende laut Onkel Lucas verstört. Anscheinend hatte meine Mutter ihn so mit Football Geschichten gequält und wegen dem Geschwärme über meinen Vater bei ihm Depressionen ausgelöst haben sollen. 

Ja meine Mutter war eben speziell. 

Nach der Kündigung dieses Lehrers hatte es kein anderer mehr gewagt sie durch fallen zu lassen,was meine Mutter die letzten zwei Schuljahre mehr als ausnutzte. Man sollte sich eben nicht mit einer Thompson beziehungsweise heute Rodriquez anlegen. 

Meine Mutter gewann sowieso in allem. 

Wenn sie etwas wollte, dann bekam sie es auch. 

Egal wie weit sie dafür gehen musste. 

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Na hättet ihr gedacht, dass Lisa nicht mit einem Junge zusammen stößt?

Mal kein Klischee eintrifft?

Könnt ihr euch noch an die Lehrerin erinnern, die damals etwas gegen Jojo hatte?

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel:)

Und wundert euch nicht wenn ein Kapitel mal nict so lang werden sollte. Ich versuche so oft wie es geht hier zu posten, und dann kann es mal passieren dass es nicht so lang wird oder es wie im letzten Kapitel mit einem gemeinen Cliffhänger aufhört. 

Ein bisschen Spannung muss schon sein;)

BELIEVE-HOCH 2Where stories live. Discover now