Nächtliche Aktivität

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Kapitel 3

Weil ihr soooo toll seit, kriegt ihr heute schon ein neues Kapi!

Nächtliche Aktivität

Natürlich nutzen wir die Chance und stellten uns an die Türe, um zu lauschen. 

„Hast du Schmerzen?", hörte man Mum fragen.  

„Zeig mal, wo", man hörte deutlich die Sorge aus ihrer Stimme heraus.  

„Gott, was ist mit dir passiert, Mädchen? Das sieht schlimm aus!" 

„Sophie, wenn du sprechen kannst, dann bitte bitte erzähl mir was passiert ist und wer verdammt noch mal dir das angetan hat!" Tom und ich tauschten einen Blick. Keine Antwort. 

„Bitte Sophie!", unsere Mutter klang ziemlich verzweifelt.  

„War es jemand aus deiner Familie? Wolltest du deswegen nicht, dass ich deinen Eltern Bescheid sage?", fragte Mum jetzt.  

„Das ist schon mal etwas. War es dein Vater?" Einige Zeit herrschte Stille.  

„Wie kann man seinem eigenen Kind so etwas antun? Das ist unmenschlich!" Bestimmt atmete sie gerade tief durch um gefasster zu wirken. 

„Hat er das öfters gemacht?", fragte Mum sanft.  

„Jesus! Wie kann man sein eigenes Kind missbrauchen?!?" 

„Gott!", murmelten Tom und ich gleichzeitig leise.  

Man hörte, wie Mama auf Sophie einredete, deren leises Schluchzen man hören konnte.  

„Ich werde dich ganz bestimmt nicht wieder zu ihm schicken! Du kannst erstmal hier bleiben, da wird keiner ein Problem mit haben." Wieder einige Zeit Stille, nur durch ein gelegentliches, leises schluchzen unterbrochen. 

„So, ich versorg jetzt noch die Blutergüsse und dann kannst du dich etwas ausruhen! Ich denke, du bist bestimmt müde!"  

Tom und ich sahen uns in stillem Einverständnis an, dass wir nicht offiziell wussten was passiert war und verschwanden schnell in unsere Zimmer.  

Wenig später hörte ich auch schon leise Schritte im Flur, und wie die Tür neben meinem Zimmer leise geschlossen wurde. Ich machte mich bettfertig und nahm mir mein E-Book um noch etwas zu lesen. ich hatte nur wenige Seiten gelesen, als ich auch schon einschlief.

Mitten in der Nacht wachte ich auf und wollte mich umdrehen, um weiter zu schlafen, doch etwas viel auf den Boden. Missmutig öffnete ich die Augen und sah auf den Boden. 

„Ah verdammt!", murmelte ich, als ich mein E-Book bemerkte. Ächzend hob ich es auf und legte es auf den Schreibtisch. Als ich mich wieder hinlegen wollte, bemerkte ich, Licht auf dem Balkon, der mein Zimmer mit Sophies Zimmer verband. Eigentlich hatte der Balkon mich immer gestört, weil jeder auf dem Teil in mein Zimmer sehen konnte, aber heute war ich ausnahmsweise mal froh, dass er da war und ich auch darauf konnte, denn ich machte mir Sorgen um sie. Ich gähnte noch mal und sah auf die Uhr: 2:41 Uhr morgens.  

Den Schlaf aus den Augen blinzelnd, griff ich nach meinem Pulli und zog ihn über, so wie meine Strickjacke, bevor ich leise die Balkontür öffnete und nach draußen trat. Es war verdammt kalt! Und Sophie saß nur in Toms Sachen und einer Decke auf dem Boden an der Wand gelehnt. Ich ging langsam zu ihr, doch sie schien mich nicht zu bemerken.  

„Sophie?", fragte ich leise. Sofort sprang sie auf und wich ein paar Schritte vor mir zurück. 

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken! Ich bins, Bill..." Ich hörte wie sie erleichtert seufzte und wieder näher kam.  

„Was machst du denn um die Zeit und bei der Kälte hier draußen? Du wirst sonst wirklich noch krank!", fragte ich besorgt und musterte sie. Etwas auf ihrer Wange glitzerte etwas. 

„Hast du geweint?" Ja, man konnte sehr deutlich sehen, dass sie geweint hatte. Verlegen und beschämt wandte sie ihren Blick gen Boden und spielte mit dem Saum der Decke. 

Vorsichtig ging ich noch etwas auf sie zu und nahm sie in meine Arme. Sophie spannte sich etwas an, ließ es aber zu. Nach einer Weile, in der ich nur durch ihr Haar strich, schlang sie plötzlich ihre Arme um mich und fing an, wirklich zu weinen. Ich verstärkte etwas überrascht meinen Griff und murmelte beruhigende Worte in ihr weiches, frisch gewaschenes Haar.  

Nach einiger Zeit hatte sie sich wieder etwas beruhigt, doch ich hielt sie weiter fest und sie machte auch keine Anstalten mich loszulassen.  

„Sophie?", fragte ich leise und spürte wie sie leicht nickte. „Sollen wir nicht rein gehen? Es ist verdammt kalt hier draußen..." Sie löste sich von mir und lächelte mich schief an, ehe sie die Decke aufhob und mir in ihr Zimmer folgte. Ich setzte mich auf den Schreibtischstuhl während sie es sich auf dem Bett bequem machte. 

„Hast du überhaupt schon etwas geschlafen?", wollte ich besorgt wissen. Sie schüttelte den Kopf.  

„Willst du nicht etwas schlafen? Du solltest dich ausruhen!" Sie sah mich ängstlich an und schüttelte erneut den Kopf. Es war doch recht anstrengend mit jemandem zu reden, der nicht mit Worten antwortete. Aber ich wollte ihr unbedingt helfen und das bedeutete dafür zu sorgen, dass sie sich etwas ausruhte. 

„Wovor hast du Angst? Wir tun dir nichts... aber das ist es nicht, oder?" Sie nickte leicht und starrte dann weiter den Boden an, doch man erkannte an ihrem Blick, dass sie etwas vor sich sah.  

Im nächsten Moment schlang sie die Arme um ihre Knie und zog die Decke an sich.  

„Sophie? Ist- hat es etwas mit deinem Vater zu tun?" Sie sah mich erschrocken an und zog die Decke näher an sich.  

„Tom und ich konnten hören, was Mum gesagt gestern hat und den Rest konnte man sich denken...", erklärte ich ihr leise. „Hat es was mit ihm zu tun?" Sophie nickte nur.  

Ok, das zerrte wirklich an den Nerven... Aber ich konnte auch nichts daran ändern, dass sie nicht sprach. 

„Er kann dir hier nichts tun, dass verspreche ich dir! Ich passe auf dich auf!" Plötzlich spürte ich, wie ich umarmt wurde.  

„Ich passe auf dich auf und du gehst schlafen, ok?", schlug ich vor. Sie nickte, ließ mich los und rollte sich unter der Decke zusammen.  

„Gute Nacht, Sophie!", lächelte ich sie an und machte das Licht aus, damit sie schlafen konnte, blieb jedoch auf dem Stuhl sitzen und wartete bis ihr Atem dem ruhigen, friedlichen Rhythmus des Schlafs folgte. Erst dann stand ich leise auf und ging zurück in mein Zimmer um noch ein wenig zu schlafen.

Ich freue mich immer über Votes und Kommis ;) 

So und ich wollte noch kurz was zum letzten Kapi sagen: 

Nein, Bill ist nicht schwanger ;D Das Sandwich schmeckt wirklich, wenn man die Erdnussbutter weg lässt!

Glg Julia

Omnia vincit AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt