кαριтєℓ 5

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"Ich bin da!", schrie ich als ich die Wohnungstür von Tante Emmas Wohnung aufschloss. "Das wurde auch mal Zeit, Schätzchen! Setz dich und iss was. Ich hab Nudeln gekocht. Oh Gott, du bist gewachsen. Aber immer noch so schlank. Na wenn du nicht Model wirst, dann Weiß ich auch nicht.", plapperte Tante Emma drauf los. Und das war noch harmlos. An manchen Tagen ließ sie einen nicht einmal durchatmen. "Danke, Emma. Schön, dass du extra gekocht hast, das war doch nicht nötig.", sagte ich und verzog das Gesicht. Dadurch, dass Tante Emma quasi Tag und Nacht im Radio Studio verbrachte kochte sie nie für sich. Und wenn sie kochte, dann nur weil Lolas und meine Mutter das wollte. Das hieß aber auch, dass ihre Kochkünste eine einzige Katastrophe waren. Allein das war schon die Untertreibung des Jahres. Sie kochte so schlecht, wie ein kleines Baby im Sandkasten seinen Brei mit Gras anmischt. So ungefähr schmeckten ihr Nudeln.

"Hey, Lola.", sagte ich zu meiner Schwester und warf ihr einen gequälten Blick hinterher, den sie prompt erwiderte. In einer Sache waren wir uns zumindest einig: Tante Emma war eine Katastrophe. Alles andere... da gingen unsere Meinungen irgendwie auseinander. "Emma? Es kommt The Big Bang Theory grade. Darf ich das gucken?", fragte ich um um das essen herum zu kommen. "Natürlich, Meinungsbildung ist in eurem Alter sehr wichtig und kann wertvoll für sie Zukunft sein. Tut was ihr nicht lassen könnt, Kinder. Ich muss jetzt ins Studio. Bis demnächst mal! Bye!", rief sie, ließ ihre Schlüssel klimpern und verließ die Wohnung und ließ uns allein zurück. "Also wenn Mama das unter aufpassen versteht, dann finde ich die Variante definitiv cooler als die, wo immer jemand neben dir sitzt und kontrolliert ob du nicht was verbotenes machst.", seufzte Lola und schmiss sich auf eines der beiden Sofas. Ich ließ mich auf das andere fallen.

"Warum sind wir eigentlich hier? Wir können uns doch auch mit Freunden treffen oder so. Wir könnten auch bei Larissa was machen, damit Mama nicht gestört wird. Hey! Wir könnten auch einfach abhauen. Emma ist eh bis heute Abend weg und dann müssen wir eh wieder zu Hause sein.", grummelte ich. Lola, die gerade den Fernseher anstellte, ließ die Fernbedienung sinken. "Kam das grade aus dem Mund meiner Schwester? Die, die die Bravheit in Person ist?", fragte sie und grinste. "Heey! Du warst noch nie in meinem Kopf, also läster nicht über Sachen von denen du keine Ahnung hast!", empörte ich mich, musste aber lachen. "Also los. Auf nach Southwark.", befahl Lola und schaltete den Fernseher wieder aus. Wir sammelten unsere Sachen ein und schlüpften in unsere Schuhe. Lachend rannten wir die Treppen runter. Lola und ich verstanden uns eigentlich super. Außer wenn Freundinnen dabei waren... Manchmal vermisste ich die alten Zeiten.

Dadurch, dass ich so in Gedanken versunken war, bemerkte ich nicht, dass ich schon unten angekommen war. Trotzdem lief ich weiter und rannte voll gegen die Haustür. Lola, die gerade um die Ecke gebogen kam sah mich geschockt an und brach dann lachend auf der Treppe zusammen. Sie schüttelte und bog sich vor lachen, sodass sie die letzten Treppenstufen runter kugelte. Augenblicklich lag ich auf dem Boden und kicherte mir einen ab. Das war einfach urkomisch. "Bitte etwas leise, die Damen da unten!", brüllte ein Mieter von über uns. Lola zog mich auf die Beine und schleppte mich mühsam aus dem Haus. Draußen bogen wir uns weiter vor Lachen und gurkten die Straße entlang.

Plötzlich hielt Lola an und zeigte auf ein Paar, das lachend an einem Tisch in einem Café auf der anderen Straßenseite saß. Ich stolperte und krachte voll in Lola. "Was ist?", fragte ich und folgte ihrem Blick. "Ist das da nicht Tante Emma?", fragte sie fast tonlos und starrte die Frau mit dem quietschblauen Pulli an, als hätte sie gerade gesagt, dass sie Ken heiraten wird. "Fuck it! Was macht sie da? Muss sie nicht arbeiten?", fragte ich atemlos. "Los komm, weiter! Bevor sie uns bemerken!", zischte Lola und zog mich in die Tube Station, die wir gerade erreicht hatten. Wir bekamen gerade noch die richtige Bahn nach Southwark.

"Aber was wollte sie in diesem Café?", fragte ich Lola. Wir unterhielten quasi die ganze Bahn. "Weiß ich nicht, aber wir gehen der Sache zusammen auf den Grund, ok?", sie sah mich prüfend an. Ich sah sie an, zog eine Augenbraue hoch und nickte dann. "Ich will wissen, ob sie endlich mal glücklich wird.", murmelte ich. "Wird sie eh nicht. Sie kommentiert alles und jeden und ihre Kochkünste kann man mit die eines Elefanten vergleichen!", lachte Lola und ließ sich auf einen freigewordenen Platz fallen. Ich ließ mich gleich daneben sinken. "Hast Recht!"

нєαят αттα¢к (1D-FF) #coming soon#Where stories live. Discover now