Kapitel 19

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~ Elyanor ~ 

Die Reise nach Thalassia verlief größtenteils ruhig. Ich fuhr mit Frederick, Amelia und Calder in einer Kutsche und meine Freundin hatte die neuesten Umfragen zu den Kandidaten mitgebracht, die sie ausführlich im Monolog vortrug.

„Finnegan liegt im Mittelfeld, aber Lucian ist in den meisten Kategorien ganz oben. Dashiell schneidet in der Kategorie Sympathie nicht besonders gut ab. Was für ein Wunder."

Sie verdrehte die Augen, sah mich kurz an und lachte dann, als sie meinen leicht abwesenden Gesichtsausdruck bemerkte. Bevor ich sie rügen konnte, hielt sie die Zeitschrift hoch und las weiter. Ich schweifte ab und sah aus dem Fenster, während ich über die Kandidaten nachdachte.

„Komischerweise ist er in der Kategorie Qualifikationen auf dem zweiten Platz, gleich nach Finnegan. Aber das liegt sicher an seinen Eltern. Aber in der Kategorie Aussehen ist Lucian schon wieder auf dem ersten Platz, kannst du dir das vorstellen, Elyanor?"

Ich horchte auf, als mein Name fiel und wandte meinen Blick von der vorbeiziehenden Landschaft ab. „Wie bitte?"

Amelia ließ die Schultern fallen und sah mich gespielt genervt an. „Hast du überhaupt etwas davon mitbekommen, was ich in der letzten Stunde erzählt habe?", hakte sie nach und stupste dann ihren Mann an. „Calder, fasse es doch für unsere werte Königin noch einmal zusammen."

„Was denn genau?", fragte er unschuldig und zwinkerte mir verschwörerisch zu.

Amelia rollte die Zeitschrift mit den Umfragen zusammen und schlug ihn damit auf die Schulter. „Dass du aber auch nie zuhören kannst."

„Ähh..." Hilfesuchend sah er mich an.

Ich verstand und zeigte aus dem Fenster. „Oh, sieh mal, Amelia. Wir sind bald da."

In diesem Moment fuhren wir um eine Kurve und die Allee, die zuvor die Straße gesäumt hatte, gab den Blick auf das Schloss frei, das nicht mehr weit weg war.

„Oh. Calder sieh nur. Von genau dieser Stelle aus habe ich den Palast das erste Mal gesehen."

Er beugte sich zu ihr herüber, um ebenfalls aus dem Fenster der Kutsche sehen zu können. „Es ist wunderschön, nicht wahr?"

 
*  *  * 


Kurze Zeit später fuhren wir in die Rotunde des Palastes ein, wo wir von einem Diener in Empfang genommen wurden, der uns auf unsere Zimmer brachte. Die Koffer, die wir mitgenommen hatten, wurden ebenfalls dorthin gebracht, sodass Rose gleich damit beginnen konnte, mich für den heutigen Abend fertig zu machen.

Wir ließen uns Zeit und quatschten nebenbei, was ich in der letzten Woche echt vermisst hatte, als ich zu beschäftigt gewesen war und auch am Abend vollkommen erschöpft ins Bett gefallen war. Mit Rose war es einfach immer lustig. Amelia und Calder waren stattdessen irgendwo im Palast verschwunden. Ich gönnte ihnen ihre Freie Zeit zusammen.

Als Rose zufrieden war, trat sie zurück. „So. Fertig." Ich musterte mich im Spiegel. Mein hellgrünes Kleid hatte an einigen Stellen Goldfäden eingearbeitet, was einfach großartig aussah.

„Danke Rose." Ich lächelte. „Dann wollen wir mal los, oder?"

„Aber ich doch nicht!" Sie musterte mich mit einem entsetzten Blick. „Das tue ich mir nicht an."

Unwillkürlich musste ich lachen. „Dann hab ich eben den ganzen Spaß alleine", sagte ich.

„Daran habe ich nichts auszusetzen", erwiderte Rose und begann, die Kommode aufzuräumen. „Wir sehen uns dann nachher, wenn du mir all die wichtigen Details und den neuesten Klatsch erzählst."

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