Chapter 34

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Schlaftrunken mache ich mich auf den Weg zu dem Zimmer meiner Schwester, eigentlich sollte ich schlafen, jedoch machte ich mir Sorgen. Als ich vor einer halben Stunde nach ihr geschaut habe, hatte sie einen sehr unruhigen Schlaf.

Die Zimmertür war angelehnt, ich warf einen kurzen Blick rein und als alles ruhig war, wollte ich wieder gehen. Doch da fiel mir das kleine Licht unter der Badezimmertür auf, woraufhin ich hellwach wurde.

Bitte ist sie nur auf Toilette flehte ich innerlich. Mein Bauchgefühl sagte etwas anderes, und es bestätigte sich, als ich das schluchzen wahr nahm.

„Emi, ich komme rein, okay?" sagte ich leise. Es kam keine Antwort, was ein Zeichen für mich war, reinzugehen.

Beim Anblick der mir dort geboren wurden, kamen mir Tränen in die Augen und es dauerte nicht lang, bis sie herunterliefen.

„Wir fahren ins Krankenhaus komm, Milia"

Sie reagierte nicht.

Ich wickelte ihr mehr oder weniger grob die Verbände, die neben ihr Lagen, um ihre Unterarme. Dann nehme ich sie hoch und mir fällt auf, wie leicht sie doch ist, trotz Muskeln und ausreichender Ernährung.

Da ich nur meinen Schlafanzug trug, musste ich noch schnell in mein Zimmer, um umzuziehen. Emi saß auf meinem Bett und starrte nur ihre Arme an, sie reagiert auf gar nichts. So ein Zustand war nicht wirklich besorgniserregend, Emi spaltete sich von der Außenwelt ab und versucht zu verarbeiten was passiert war.
Ich schrieb schnell Lukas noch eine Nachricht, wo ich mit Emi war und nahm sie dann wieder hoch, um zum Auto zu gehen.

Ich war mir gerade Schuhe am anziehen, als eine Gestalt die Treppe runterkam, es war Darian.

„Was macht ihr hier?" fragte er leise.

„Ich muss mit Emi kurz ins Krankenhaus, gehe ruhig wieder ins Bett."

„Nein, ich komm mit." sagte er entschlossen.

Da ich keine Kraft für eine Auseinandersetzung mit ihm jetzt hatte, nickte ich einfach und wir fuhren zu dritt ins Krankenhaus.

Ich ging mir den beiden durch den Nebeneingang, und in ein normales Behandlungszimmer. Eigentlich müsste ich zur Notaufnahme aber das würde um diese Uhrzeit zu viel Aufmerksamkeit bekommen, ich möchte nicht, dass meine ganzen Kollegen wissen, dass meine Schwester sich selbst verletzt. Ich schäme mich nicht dafür, jedoch weiß ich, dass Emi das ganze sehr unangenehm ist und sie sich dafür schämt.

In dem Behandlungsraum suchte ich schnell alles zusammen, Emi stand zitternd noch immer an der Tür. Ich schon sie leicht Richtung Liege, zum Glück setzte sie sich ohne großen Protest hin und gab mir ihre Arme.

„Darf ich mich neben dich setzen?" fragte Darian meine Schwester leise. Auf Nicken hin setzte er sich zu Uhr auf die Liege.

Als ich die Verbände vorsichtig abmachte, zog er scharf die Luft ein. Es sah aus wie ein Blutbad, Emis Unterarme waren voller, ich hatte keine Ahnnng, wie oft sie sich geschnitten hat.

„Wie oft Emi?" fragte ich sie.

„Sechs, jede Seite drei" antwortete sie mir leise.

Somit begann ich die Arme zu säubern und zu desinfizieren, vier von ihnen musste ich nähen. Also holte ich schnell das Nähzeug und Betäubungsmittel. Sobald Emi die Spritze sah, sprang sie auf und rannte zur Tür.

„Bitte Emi, ich muss deine Wunden nähen, es geht schnell, versprochen. Es sind jeweils nur ein paar Stiche und auch nur vier von ihnen, bei den anderen reichen Pflaster." ging ich langsam auf sie zu. Sie drückte sich an die Wand und schüttelte immer wieder den Kopf. Ich nahm sie in den Arm, wo sie bitterlich anfing zu weinen. Schluchzend klammerte sie sich an mich, nach ein paar Minuten beruhigte sie sich und setzte sie wieder auf die Liege.

„Darf ich dich in den Arm nehmen?" fragte Darian. Dankbar sah ich ihn an, generell war ich froh, dass er mit war. So hatte Emi noch eine Unterstützung.

„Weißt du noch als ich mir damals mit sechs oder sieben Jahren den Fuß gebrochen habe?" fing Darian zu erzählen, während er seine beste Freundin in den Arm nahm und ihre Augen verdeckte.

„Du wolltest unbedingt mit ins Krankenhaus, weil du mich nicht alleine lassen wolltest, trotz deiner Phobie. Mom musste dich letztendlich aus dem Auto tragen, weil du solche Angst hattest und nicht mit reinwolltest. Mom konnte dich aber auch nicht alleine im Auto lassen. Letztendlich saßt du heulend mit mir auf der Liege, und ich musste dich trösten. Du hattest einfach so eine große Angst. Sollbachs dir was sagen? Ich war so froh, dass du mit warst. Denn erbleicht gesagt, hatte ich auch richtig viel Angst. Mein Fuß tat weh und alles war so stabil. Normalerweise hatten immer deine Mom oder später Jakey mich behandelt, doch an diesem Tag waren Leiter fremde Leute da. Es tat so gut dich zu trösten und für dich da zu sein, denn so vergaß ich meine Angst. Du hast mir unfassbar geholfen."

Ich musste mich zusammen reißen nicht los zuheilen, die beiden sind einfach ein Herz und eine Seele. Schon immer unzertrennlich, früher nannten wir sie immer die Zwillinge, weil sie ohne einander nicht konnten. Es war schön zu sehen, dass es bis heute, trotz aller Differenzen der letzten Wochen und Monate immer noch anhielt. Darian ist einfach das beste, was Emi je passiert ist, er mag zwar manchmal ein kleiner Idiot sein aber trotzdem einer der beste und liebevollsten Menschen, die ich kenne.

Während Darian meiner Schwester schon die nächste Geschichte aus ihrer Kindheit erzählt schnitt ich gerade den letzten Faden ab. Ich musste nur noch die Arme verbinden und dann war es schon fertig.

„Mir ist kalt" flüsterte Emi, als ich fertig war. Ich holte ihr eine Decke und miss Fieber, nur leicht erhöhte Temperatur. Zur Sicherheit Schloß ich sie eine halbe Stunde noch an das EKG an, um sicher zu gehen, dass der Blutverlust ihrem Herzen nicht geschadet hat. Aber ich war positiv Überradcht, den minimalen Herzfehler, war vollkommen verschwunden, somit konnten wir endlich wieder heimfahren.

Auf der Fahrt nach Hause schlief Emi zum Glück endlich ein, Zu Hause angekommen, Schluss ich Darian nur raus „Ich werde noch ein bisschen umher fahren, in der Hoffnung, dass Emi weiterschläft. Steh morgen Früh bitte auf und entscheide, ob du zur Schule möchtest oder nicht. Sag dann bitte Lukas oder mir Bescheid, wir melden dich krank" gab ich ihm zu wissen.

„Ja okay, danke Jake. Gute Nacht."

„Gute Nacht"

Ich fuhr mit Emi bis morgens um 7am durch die Gegend und tatsächlich schlief sie durch. Selbst als ich sie aus dem Auto trug und auf die Couch legte, schlief sie weiter.

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