Chapter 18

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Nach der Therapie, musste ich noch zur Physiotherapie, wo es ziemlich schmerzhaft war, vor allem war ich schon total eingerostet bin. Aber die Physio meine, es wäre total normal und ich sollte mir keine Sorgen machen. Ich erzählte ihr auch, dass mir der Sport unfassbar fehlte. Daraufhin gab sie mir das ok Sport zu machen, solange ich die Hand nicht belastet. Ich solle einfach mal mit meinem Trainer reden, er wisse bestimmt, was ich machen kann und was nicht. Meine Brüder waren gar nicht begeistert, aber ich konnte so lange mit ihnen diskutieren, bis ich einen Deal aushandelte: Wenn es mit dem Essen klappt, durfte ich ab Mittwoch wieder trainieren. Tja und was soll ich sagen? Ich habe mich gestern nicht übergeben, scheinbar hatte David recht mit dem Mittel. Dafür habe ich mal wieder richtig scheiße geschlafen, Jake hatte mir zwar angeboten bei ihm zu schlafen, aber ich war zu Stur und habe es abgelehnt. Deswegen sitze ich jetzt mit zwei Stunden Schlaf bei Ryan im Auto auf dem Weg zur Schule. Jake hatte gestern noch mit Mr Dercksen geredet, Max war erstmal vorübergehend von der Schule suspendiert, der Footballcoach hat ihn auf jeden Fall ganz aus dem Team geworfen und die Schule hat schon Anzeige erstattet. Mit dem letzten hätte niemals gerechnet. Aber ich war unfassbar dankbar, mit ein wenig Glück würde das Verfahren neu aufgerollt werden.

In der Schule wurde ich von einem fröhlichem Darian empfangen und von Vince, der seine Standardbegrüßung natürlich fallen ließ. Aber auch die restlichen Freunde von Ryan begrüßten mich sehr herzlich. Ich mochte die Jungs eigentlich sehr gerne. Klar waren sie auf der einen Seite die supercoolen, egoistischen Arschlöcher, die öfter die Frauen wechselten als Unterhosen aber auf der anderen Seite, waren sie ein riesengroßer sanfter Kindergartenhaufen, die man einfach nur lieb haben muss. Ich bin mit den meisten eigentlich aufgewachsen und als wir kleiner waren haben sie immer gespielt, dass ich ihre kleine Schwester bin und sie auf mich aufpassen müssen. Irgendwie süß. Als wir alle älter wurden, ist mir natürlich nicht entgangen, dass sie alle ziemlich attraktiv geworden sind. Sie spielten Football, dementsprechend war ihr Körperbau auch ziemlich muskulös. Bevor ich Max in der Highschool kennengelernt habe, hatte ich einen ziemlichen Crush auf Vincent, aber die Jungs haben mich nie so gesehen. Jedes Mal wurde mir deutlich, dass sie mich immer als kleine Schwester (von Ryan) sehen werden. Ich habe lange darunter gelitten bis ich dann Max kennengelernt habe. Ehrlich gesagt, wusste ich, dass ich ihn niemals so lieben werde, wie Vince. Vielleicht ist es auch einfach nur ein verliebtes Teenager denken, gewesen. Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen irgendjemanden zu lieben. Geschweige denn zu küssen oder sonst irgendwas zu machen.

„Emi kommst du?" riss mich mein bester Freund aus meinen Gedanken. Verwirrt schaue ich ihn an.

„Es hat bereits zum Unterricht geklingelt, willst du Wurzeln schlagen?" antwortete er mir lachend. „Ehm nein, oh" sagte ich verwirrt und ging schnell hinter ihm Richtung Klasse.

Mia tötete mich mal wieder den ganzen Tag mit Blicken, Ryan und Darian machten sich die ganze Zeit darüber lustig. In der Mittagspause hatte ich noch ein kurzes Gespräch mit unserer Vetrauenslehrerin und dem Schulleiter. Wir redeten kurz über Max und über meinen Stufenwechseln. Am Wochenende hatte ich lang und breit mit meinen Brüdern drüber geredet und auch mit David, meine Entscheidung stand, ab dem neuem Semster, was bald begann, würde ich ein Junior sein.  Das hieß aber auch, dass ich mich langsam für eine Sportart entscheiden müsste. Irgendwie reizte mich Football schon. Ich habe ewig nicht gespielt, in der Middle School war ich zwar in einem Team aber dann fand ich das zu Jungenhaft und wollte mir mit Cheerleading etwas beweisen. Ich bereue es nicht mit Cheerleading angefangen zu haben, aber ich bereue es mit Football aufgehört zu haben.

Nach der Mittagspause holte mich Mike ab, da ich noch einen Termin bei der Gesundheits-/Ernährungsberaterin habe, da kommt Freude auf. Aber der Termin war überraschend gut. Mrs Millers war wirklich sehr nett und ging auf all meine Wünsche ein. Wir redeten viel über Körperwarhnehmung, gesundes Körpergewicht und was mich seit einiger Zeit wirklich interessierte: Muskelaufbau. Gemeinsam mit ihr erstellte ich eine groben Ernährungsplan, wir machten zwei Pläne, einen für mich und einen für meine Brüder. Bei meinen Brüdern standen extra noch grobe Kalorienangaben. Mrs Millers erklärte mir, worauf ich achten sollte und das es überhaupt nicht schlimm ist, wenn ich mal eine Mahlzeit weglasse oder mehr oder weniger esse. Das Problem ist leider noch, dass ich meinen Körper nicht ganz so gut vertrauen kann, trotzdem sollte ich auf ihn hören, wenn ich Hunger habe, soll ich etwas essen. Es muss nicht viel sein, es reicht auch ein kleines Stück Apfel, aber es geht sich erstmal darum, auf meinen Körper zu hören. Die nächsten Wochen würden wir auch immer mal wieder zusammen kochen, einfach damit ich einen gesunden Bezug zum Thema Lebensmittel, Essen und Nahrung bekommen. Auch ging sie mit mir meinen Trainingsplan durch und machte mir Mut, dass ich schnell wieder auf den sportlichen Stand komme, auf den ich früher war. Sogar noch besseren, da ich damals kaum bis gar keine Muskeln aufgrund der Mangelernährung aufbauen konnte. Mit guter Laune verließ ich ihre Praxis, mir verschwand aber sofort mein Lächeln, als ich sah, dass Lukas mich abholen kam.

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