54. Kapitel

1.8K 97 127
                                    

Nervös warte ich auf den jungen Black, welcher jeden Moment aus dem Riddlemanor herauskommen müsste.

Mein ganzes Verhalten schreit nach purer Panik.

Aber berechtigt, die Worte besagten die Todesser kommen nicht vor Neujahr wieder und zu meinem Verderben ist es 6 Uhr am Neujahrsmorgen.

Rischkas schwarzes Auftreten wird nur von den leichten blauen Licht verraten, welches auch mein Dasein verraten würde.

Nervös gehe ich in meinem Kopf nochmal die letzten Stunden durch.

Es ist jetzt wohl so weit.

Ich gehe meiner Prophezeiung nach, mit der Hoffnung nicht zu sterben.

Bevor ich meinen Weg zum Riddlemanor fand, war ich ein letztes Mal in meiner Wohnung, habe die wichtigsten Sachen in meinen Verstand gepackt.

Ein leichter Zauber mit dem du in einer kleinen Box in deinem Verstand alles wichtige aufheben kannst.

Eben alles was von Bedeutung sein könnte.

Gerade als meine Panik mich aufzuessen schien, erkannte ich die dunkle Gestalt, welche die Stufen des Manors hinuntergeht.

Ein dunkler Umhang weht im Wind, gibt seinem Auftreten einen gefährlich Unterton.

Er geht in einem zügigen Tempo, als ob auch er wusste, dass sie jeden Moment ertappt werden könnten.

Ohne zu zögern kletterte ich auf Rischka Rücken, während Regulus uns entdeckte und auf uns zuläuft.

In der Stille der Nacht strecke ich ihm meine Hand aus, welche er ergreift und sich darauf  auf Rischkas Rücken helfen lässt.

,,Du hast dir aber ganz schön Zeit gelassen."
Murmelt er trocken, während er vorsichtig über Rischkas dunkle Schuppen streicht."

,,Ganze 5 Stunden"
Murmel ich sarkastisch und auch wenn mir zum Kotzen übel war, verdrehte ich mit einem kleinen Grinsen meine Augen, deutete Rischka an, dass es jetzt losgeht.

Sofort tritt Rischka aus dem Schatten der Bäume, nimmt mit ein paar Schritten Anlauf und erhebt sich dann in die Lüfte der Nacht.

Es scheint nicht Regulus erster Flug zu sein, da der junge Black sich weder krampfartig irgendwo Festhält, geschweigedenn angespannt ist.

Stattdessen sehe ich ihn entspannt hinunter schauen, hinunter auf die Bäume unter uns.

,,Was ist der Plan?"
Frage ich nun vorsichtig, denn wenn ich ehrlich bin habe ich keine Ahnung von der Prophezeiung.

Für mich sind es irgendwelche Wörter aneinander gereimt.

,,Erstmal zum Meer würde ich sagen"
Murmelt er, sein Blick verlässt niemals die Tiefen der Landschaft unter uns.

Ich nicke leicht, auch wenn mir lieber nach Panik zumute ist.

,,Und dann?"
Frage ich nervös, als Rischka seinen Kopf zu mir dreht und mir mit einem kleinen Seufzen signalisiert, dass ich mich beruhigen soll, weshalb ich nun meine Finger über seine Schuppen fahren lasse, um mich abzulenken.

,,Es ist ein einfacher Zauber, der uns erlaubt durch Kiemen zu atmen, für Rischka habe ich den Krum-Trank gebraut."
Erwiedert Regulus so gelassen, dass ich mich langsam frage, ob er etwas weiß was ich nicht weiß.

Oder ob ich einfach das Problem bin.

Langsam nicke ich leicht und probiere mich auf das Gefühl des kalten Windes zu konzentrieren, welcher gegen mein Gesicht und Körper peitscht.

,,Ich nehme an, Rischkas Feuer ist nicht mit Wasser löschbar?"

Ich blinzelte ein paar mal, bevor ich realisiere worauf er hinaus will.

,,Denkst du dass -das Feuer unter Wasser- aus der Prophezeiung Rischkas Feuer ist?"

,,Es ist möglich"
Erwiedert der Black.
,,Wir müssen es probieren."

Wieder nicke ich leicht.
,,Und was ist mit diesem Zeitspiel gemeint?"

Es sind zu viele Fragen in meinem Kopf, die eine Anwort wollen und es scheint, als ob mir erst jetzt richtig bewusst wird, was für ein Ballast auf meinen Schultern liegt.

,,Ich weiß es auch nicht so ganz, ich denke wir werden es erfahren."
Murmelt er und starrt hinaus in die Nacht.

,,Probier ruhig zu Atmen."
Seine Stimme ist nun noch ruhiger, aber nicht weniger dunkel.

Mich auf meine Atmung konzentrieren, um ihn nicht noch mehr zur Last zu fallen, verfallen wir in Stille.

Rischka fliegt elegant durch die Nacht, der Mond erleuchtet seine Schuppen in einem magischen Licht.

Ich probiere all die Erinnerungen und Informationen die mich in den Wahnsinn treiben beiseite zu schieben und meine Aufmerksamkeit einfach auf Rischka und die Umgebung.

Von Büschen und Bäumen, zu Feldern und Wiesen, zu Wäldern und Bächen, alles im schwachen Mondlicht beleuchtet.

Für einen Moment vergesse ich was passiert ist und was bestimmt ist zu passieren.

Für einen Moment vergesse ich die Prophezeiung und was mein Vater zu verbergen hatte.

Für diesen Moment gibt es nur mich und diesen Flug.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, aber als ich meine Augen wieder öffne, erkenne ich das Meer vor uns.

Elegant setzt Rischka zum Sinkflug an und landet sanft im Sand.

Das leichte Plätschern der Wellen hallt gespenstisch durch die Umgebung, während ich von Rischkas Rücken steige.

Regulus steht jetzt neben mir, starrt aufs Wasser hinaus.

Vorsichtig hole ich ein kleines grünes Metalstück aus meiner Tasche und drehe mich zu Regulus, wessen Augen fast automatisch zu mir schweifen.

,,Nimm es, ich glaube er würde wollen, dass du es hast."
Meine Stimme ist leise und ich kann von Glück reden, dass meine Stimme nicht vollkommen versagt, selbst wenn sie belegt klingt.

Regulus dreht sich nun zu mir und starrt auf das grüne Metallstück.

,,Es gilt auch zum Schutz"
Ein schwaches Lächeln erreicht mein Gesicht, als ich es ihn auf den Arm lege und es sich sofort um seinen gesamten Unterarm legt, wie es bei mir in blau schwarz ist.

,,Luce veri"
Murmelt Regulus und der dunkelgrüne Anzug zieht sich über seinen Körper.

Ich hatte die Giftgrüne Farbe, die sonst mein Vater verwendet hat, in einen dunkleren Grünton verändert, damit es mehr zu Regulus passt, während es nun mit schwarzen Eingravierungen faziert ist.

Nach allem was ich erfahren habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es das beste ist, Regulus den Anzug meines Vaters zu geben, auch wenn mich ein komisches Gefühl plagt.

Ein Gefühl, was ich nicht ganz deuten kann.

,,Danke"
Murmelt er und nickt mir zu.

Langsam gehen wir in Richtung Wasser, Regulus in einem dunkelgrünen Anzug, welcher unter seinem eigenem Umhang versteckt ist, Rischka in seinem schwarzen Auftreten, mit leicht blau-leuchtenden Schuppen und ich, in meinem Anzug, welcher sich nicht wirklich von Rischkas Farbauftreten unterscheidet.

Das kühle Wasser umhüllt uns, als wir immer weiter in das Wasser hinein gehen.

Gerade, als Regulus die Tränke heraus holt, überkommt mich eine unerträgliche Kälte.

Nervös drehe ich mich um und dann durchdringt eine laute Stimme die Nacht.

,,Nein!"
_________________________________

Es geht los wuhuu

Vergesst nicht zu Voten <3

Btw danke für 200k Reads, hätte echt niemals gedacht SO weit zu kommen, ihr seit unglaublich <3

Dark Secret ~Watch Your Feeling (M.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt