Kapitel 23

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Dieses Geräusch kannte ich neuerdings nur allzu gut. Ohrenbetäubend, erschütternd und immer mit Schmerz und Leid verbunden.

Ich sah den Schützen nicht, aber alleine das Geräusch der Kugel, die abgefeuert wurde und durch die Luft schoss versetzte mich in Angst und Schrecken und ließ mich laut aufschreien.

Da war ich jedoch nicht die einzige. Während ich von Milan mit einem lauten „Runter" vom Stuhl gestoßen wurde, um nicht in das Schussfeld zu geraten, krallte sich Cami neben mir fest in meinen Arm. 

Ihr war diese Situation genauso fremd wie mir. Wenn nicht sogar fremder.

Immerhin war sie nicht seit Monaten mit einem Mafiaboss in einem Haus zusammen und wurde zu seinen ganzen Missionen mitgenommen.

Ich bezweifelte stark, dass Alec jemals zugelassen hätte, dass Cami einen tieferen Einblick in dieses Leben bekommt. Besonders jetzt wo sie auch noch schwanger war.

Sie atmete hektisch neben mir und auch mir erging es nicht anders.

Was passierte hier?

Das war Milan-Montis-Haus. Eine Festung!

Niemand kam hier rein oder raus wenn Milan es nicht wollte. Und nun wurde hier herum geschossen.

Meine Gedanken kamen mir alle innerhalb von Sekunden. 

Als ich den Kopf hob, sah ich bereits, wie Milan auf dem Stuhl neben mir aufgesprungen war und seine Waffe entsichert hatte. 

Er schoss in Richtung der Schützen. Drei Stück waren es.

Soweit ich sehen konnte. Erkennen konnte ich keinen von ihnen. Für mich waren es Unbekannte.

Mit einer flinken Bewegung rannte er hinter eine der Säulen im Wohnzimmer und suchte dahinter Deckung um ein freies Schussfeld zu haben.

Ich beobachtete Milans Bewegungen eindringlich. 

Er war der Einzige in diesem Moment, der mich in dieser Situation beschützen konnte. Und das würde er tun, nicht wahr? 

Milan würde mich doch immer beschützen?

Milans Finger näherte sich erneut dem Abzug. Bevor er jedoch selber Abdrücken konnte, kam ihm sein Gegenüber zuvor.

Ein weiterer Schuss ertönte in unsere Richtung und daraufhin erfolgte nur noch Geschrei. 

Ich sah auf und erkannte wieso. Ein dumpfer Laut ertönte und dann sah ich nur noch Blut.

Viel Blut. Zu viel Blut.

Verzweifelt schlug ich mir die Hände über den Kopf. Was sollte ich tun?

Irgendjemand musste ihr helfen aber ich war wie erstarrt.

Zwei weitere Schüsse aus Milans Waffe konnte ich wahrnehmen und dann war es für eine Sekunde totenstill.

„Mamma.", schrie Alec panisch, während er um den Tisch zu Sophia rannte und mit beiden Händen fest auf ihren Brustkorb drückte. 

Diese lag röchelnd auf dem Boden und rang nach Luft.

Einer der Schützen hatte ihr direkt in die Brust geschossen. Das Herz hatte er verfehlt, sonst wäre sie bereits nicht mehr am Leben.

Ich konnte nur noch das ganze Blut sehen, welches aus Sophias Körper floss und einfach nicht weniger wurde.

„Halt durch Tante Sophia. Wir bringen dich ins Krankenhaus. Aber wir müssen hier weg. Wir sollten alle sterben. Da werden mit Sicherheit noch mehr Männer auf dem Weg sein.", vernahm ich Milans hektische Stimme, während er neben seinem Cousin kniete und ihm half die Blutung zu stillen.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt