Kapitel 10

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„Du willst deine Fotos, ich will meine Drogen. Irgendwie scheinen wir gerade ein kleines Problem zu haben.", erklärte ihm Milan, während er seinen Kiefer leicht anspannte.

Wollte Milan damit andeuten, dass er es zulassen würde, dass Ricci mich erschießt?

„Ich meine es ernst. Ich werde sie erschießen.", schrie dieser nun schon fast.

Milan wirkte noch immer wenig beeindruckt, was mir in dieser Situation gewaltig auf die Nerven ging. 

Wieso hing immer mein Leben am seidenen Faden?

„Nur ein kleiner Tipp, dafür solltest du deine Waffe erstmal entsichern.", fuhr Milan fort und nickte mit dem Kopf in Richtung Waffe, welche noch immer an mich gedrückt war.

War er jetzt total verrückt geworden?

Anscheinend dachte nicht nur ich mir das, denn auch Ricci schien sich nicht mehr ganz so sicher zu sein, wie er in der jetzigen Situation reagieren sollte.

Seine Hand, in der er die Waffe hielt, zitterte immer mehr und stieß immer wieder an meinem Körper vor und zurück. 

Er war sich unsicher was er tun sollte.

Immerhin hing viel davon ab. Einerseits mein Leben, andererseits seins.

Ich bezweifelte stark, dass Milan sich breitschlagen würde, ihm die Fotos zu übergeben. Das würde ihn nicht gut dastehen lassen und er war kein Mann, der schnell nachgab.

Ricci hatten seinen Kopf mittlerweile zu mir gedreht und fuhr sich mit seiner anderen Hand über die Schläfe. 

Er wirkte konzentriert und vollkommen überfordert, wie er es schon den ganzen Abend tat.

Diesen Moment der Ablenkung, nutzte Milan für sich. Ein gedämpfter Schuss ertönte im Raum und ich zuckte zusammen.

Hatte ich die Kugel abbekommen?

Ich bewegte meine Augen an mir herunter, jedoch konnte ich kein Blut erkennen oder irgendwelche Schmerzen fühlen. 

Ricci neben mir, zuckte jedoch auch zusammen und krümmte sich.

Sein Körper sackte etwas nach unten, obwohl er versuchte sich so gut wie möglich an der Tischkante festzuhalten. Die Waffe, welche er in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden und erzeugte dadurch einen dumpfen Schlag.

Obwohl ich noch immer unter Schock stand, schlug ich ihm so fest ich konnte meinen Ellenbogen in sein Gesicht, woraufhin dieser nach hinten taumelte. 

Da sah ich auch schon seine Wunde.

Milan hatte ihm eine Kugel in den Oberschenkel verpasst. 

Ricci verzog schmerzvoll sein Gesicht. Und nicht nur er. Ich tat es ihm gleich einfach nur bei dem Anblick. 

Mich erschauderte der Gedanken, dass er vorgehabt hatte mir eine Kugel zu verpassen.

Kein anderer im Raum rührte sich. Alle schienen total erstarrt von der Situation zu sein.

Alle außer Milan, der mich mit einer geschickten Bewegung zur Seite stieß. Schnell ging ich noch ein paar Schritte rückwärts, um mich von dem Geschehen zu entfernen. Nicht, dass ich wieder ins Schussfeld gelangte.

Innerhalb von Sekunden hatte Milan Ricci mit dem Oberkörper auf den Tisch gedrückt, und ihm seine Arme auf den Rücken gedreht, was dazu führte, dass Ricci noch einmal kurz aufstöhnte.

„Was sollte das eben?", knurrte er und rammte ihm sein Knie direkt in die Schusswunde rein.

Sogar ich verzog wieder vor Schmerzen das Gesicht, als ich Riccis Schreie hörte. Auch wenn mich dieser Mann noch eben umbringen wollte, war das zu viel für mich ihn so zu sehen.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt