Hail Mary | ✓

By novelistica

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"Hail Mary: Ein sehr langer Vorwärtspass im American Football, der nur eine geringe Chance auf Erfolg hat." ... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Epilog
DANKE

Kapitel 12

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By novelistica

Es war also doch eher eine Party, dachte sich Owen, als er die Treppen zum Keller in Anthonys Haus runterging. Das Haus grenzte schon fast an ein Schloss, dachte sich Owen. Schon als er mit seinem Truck die Straße lang fuhr konnte er das Staunen gar nicht mehr in den Griff bekommen. Sein Mund stand weit offen, als er an den Villen vorbeifuhr.

Auch als er nun die Treppen runterlief kam er aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Anthony hatte ihn an der Haustür abgeholt, wo er noch leise sein sollte, weil die Eltern sich ein Stockwerk drüber aufhielten. Doch im Keller – Owen hätte das nie als Keller definiert, schließlich handelte es sich um ein komplett ausgebautes Stockwerk – durften alle sich wieder ausgelassen unterhalten.

Owen war überzeugt, dass dieser ‚Keller' für genau solche Sachen verwendet wurde. Auf der einen Seite stand ein großer Fernseher und mehrere Musikboxen, im ganzen Raum verteilten sich Sofas und Sessel, an der linken Seite des Raums war ein Billardtisch, um den sich auch schon mehrere Footballspieler tummelten. Die verschiedeneren Türen verrieten Owen, dass der Keller nicht nur aus diesem riesigen Raum bestand, sondern auch einige andere Zimmer zu bieten hatte.

„Cool, dass du da bist", sagte ihm Anthony, der neben ihm die Treppe runterlief und Owen auf die Schulter klopfte. Zum Glück war die Musik nur ein Nebengeräusch, sodass sie sich nicht anschreien mussten.

„Du hast echt ein krasses Haus", sagte ihm Owen, als er immer noch begeistert sich im Raum umsah.

Anthony musste kurz lachen und zeigte zu dem Berg von Getränken, der in der Ecke stand. „Was willst du trinken?", fragte er Owen.

Das war das Einzige, was sich wohl von einer richtigen Party unterschied. In der Ecke stand alles Mögliche an Getränken. Alles, was das Soda-Herz begehrte. Doch eins war Mangelware: Alkohol. Zwischen den Cola Flaschen konnte Owen nur ein paar Dosen Bier erkennen. Auch nur wenige Spieler um ihn herum hatten eine Bierdose in der Hand.

„Sorry, wir haben kaum Alkohol. Matts großer Bruder ist am College und konnte nichts mehr besorgen, haben jetzt also nur den Rest vom letzten Mal," erklärte Anthony. Aha. Das war also der Grund. Owen dachte schon, dass sich in Huntsville alle gerne an Regeln hielten. Dann würde sich allerdings der Ort auch ganz schön vom Rest der Welt unterscheiden.

„Schon gut, muss eh noch fahren. Ich nehm einfach eine Cola", sagte Owen und nahm sich einen roten Plastikbecher, als Anthony die Flasche aufschraubte.

„Du hast ja wirklich fast das ganze Team hier". Owen nahm einen Schluck von seiner Cola und sah sich im Raum um.

Anthony nickte. „Wird eine anstrengende Saison, da wollte sich niemand das letzte Wochenende in Freiheit entgehen lassen", sagte er und zeigte auf eine Couch an der anderen Seite des Zimmers. „Wollen wir uns zu Matt und den anderen da drüben setzen?"

„Klar", sagte Owen knapp, ohne zu schauen, wen Anthony wirklich meinte.

Als sie die paar Schritte gingen und Owen von seinem braunen Softgetränk in seinem Becher hochsah, blieb sein Herz kurz stehen, bevor es in seinem Brustkorb hämmerte. Auf der Couch hatte es sich auch Amber gemütlich gemacht. Ihre langen Haare fielen in leichten Wellen über ihre Schultern. Die Schultern, die nur durch schmale Träger ihres Kleides bedeckt waren. Owen konnte seine Augen nicht von ihr reißen. Das dunkelrote blumengemusterte Kleid lag eng an ihrem Körper und zeigte ihre langen, braungebrannten Beine. Nur mit Mühe konnte Owen seine Aufmerksamkeit von ihr lenken. Jetzt erst bemerkte er, dass neben ihr noch Jessica, Logan, Matt und ein paar andere Spieler mit ihren Freundinnen saßen.

„Leute, das ist Owen", stellte Anthony ihn kurz vor den unbekannten Gesichtern vor, bevor er sich zwischen Matt und Logan auf die Couch fallen ließ.

Sie nickten sich kurz zu und sagten alle ihre Namen, die Owen nach zwei Sekunden schon wieder vergessen hatte. Zu groß war das Durcheinander ihrer Stimmen. Stattdessen suchten seine Augen nach einem freien Platz, den er nur neben Amber finden konnte.

„Ist da noch frei?", fragte er sie und zeigte auf die freie Stelle neben ihr.

„Klar", entgegnete Amber leise und rutschte etwas näher zu Jessica, um Owen Platz zu machen.

Die Unterhaltungen um ihn herum waren durcheinander, er wusste nicht auf welche er seine Aufmerksamkeit legen sollte, um mitreden zu können. Stattdessen beobachtete er den roten Plastikbecher in seinen Händen und nahm immer wieder einen Schluck von der warmen Cola. Er hatte definitiv schon besseres getrunken. Als er gerade mit seinem Finger eine Delle in den Becher drückte, bemerkte er, wie Amber neben ihm das selbe tat.

„Hast du noch ein Bier abbekommen?", fragte er sie neugierig und schielte in ihren Becher.

Sie lachte kurz und kratzte sich am Hals. „Ich dachte es wäre eine gute Idee mit den anderen zu trinken, aber das war bevor ich gemerkt habe, dass das Bier total warm ist." Angewidert sah sie in ihren Becher. „Hast du auch eins?"

Owen neigte seinen Becher ein wenig, damit sie den Inhalt sehen konnte. „Nope. Nur Cola, ich will schließlich später noch nach Hause kommen", antwortete er.

„Gute Idee", stimmte Amber zu und nahm erneut einen Schluck von ihrem Bier, bevor sie ihr Gesicht in eine Grimasse verzog.

„So schlimm?", fragte Owen lachend.

Amber hielt ihm den Becher, der nur noch knapp zur Hälfte gefüllt war, unter die Nase. „Probier mal", forderte sie ihn heraus.

Owen sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Willst du mich etwa vergiften?". Er nahm ihr den Becher aus der Hand und beobachtete, wie ihr Lächeln größer wurde.

Wenn sie ihn wirklich vergiften wollte, wäre ihr das sicherlich mit dem Bier gelungen. Angewidert verzog Owen das Gesicht, als er das warme, abgestandene Bier runterschluckte.

„Wir müssen dir was Anderes zu trinken besorgen", sagte er ihr und hielt ihr den Becher wieder hin.

„Ich muss das leertrinken. Vorhin haben sich welche echt ums Bier gestritten und Anthony hat sich dafür eingesetzt, dass ich es bekomme. Ich kann es doch jetzt schlecht wegschütten", erklärte Amber und sah in ihren Becher. Anscheinen wünschte sie sich, dass sie den Inhalt durch ihre Blicke wegzaubern konnte.

„Gib mal her." Owen nahm ihr den Becher aus der Hand, leerte ihn mit zwei großen Schlucken und gab ihn ihr wieder zurück. „So, jetzt brauchst du aber ein neues Getränk."

Amber sah ihn mit großen Augen und einem Grinsen an. „Du hast mich gerade vor einer Vergiftung gerettet", sagte sie ihm lachend.

„Ich tue, was ich kann", versicherte er ihr und sah sie stolz an. „Also, wollen wir dir was Neues holen?"

Nickend stand Amber auf und ging mit Owen die paar Meter zu den Getränken.

„Was darf's sein?", fragte Owen lächelnd, als er ihr einen neuen Plastikbecher hinhielt.

„Hm...". Amber tippte aus gespielter Konzentration mit ihrem Zeigefinger gegen ihr Kinn. „Ich nehme auch eine Cola", sagte sie ihm und nickte zu der angebrochenen Flasche.

Kaum hatten sich Owen und Amber mit neuen Getränken versorgt und waren wieder in Richtung Couch gegangen, kamen Matt und ein weiterer Footballspieler auf die beiden zu. Matt sah neben dem andren Spieler, der wahrscheinlich in der Abwehr spielte, viel dünner und kleiner aus, als er eigentlich war.

„Jo Owen, Lust auf eine Runde Billard?", fragte Matt.

Owen sah von Matt zu Amber, die ihm zulächelte und mit den Schultern zuckte. Eigentlich wollte er mehr Zeit mit ihr verbringen, aber als sie schon einen Schritt weiterging, war er sich unsicher, ob sie das überhaupt auch wollte.

„Klar, wieso nicht", versicherte er Matt. Kaum hatte Owen die Worte ausgesprochen, lief Matt auch schon zum Billiardtisch.

„Amber, dich brauchen wir auch!", rief Matt noch.

Owen beobachte, wie Amber stehen blieb und sichtlich angespannt war.

„Ich kann echt nicht gut spielen", flüsterte sie schon fast panisch Owen zu und sah ihn besorgt an.

Owen kratzte sich am Hals, als er sich räusperte. „Ich kann's dir beibringen, wenn du willst?", schlug er ihr vor.

Er konnte deutlich in ihren Augen erkennen, wie sie versuchte eine Entscheidung zu treffen. Doch als Matt erneut ihre Namen rief, hatte sie keine Chance und war wieder an Owens Seite, als sie zum Billiardtisch liefen.

„Dylan und ich spielen gegen euch beide", sagte Matt, während er die Kugeln zurechtlegte. Der unbekannte große Spieler war dann also Dylan. Owen nahm die beiden Queues, die ihm Dylan hinhielt, entgegen und gab den kleineren Amber.

Matt begann und versenkte gleich zwei volle Kugeln. Somit spielten Owen und Amber die Halben.

Amber trat von einem Bein auf Andere, als sie neben Owen stand.

„Soll ich anfangen?", fragte er sie, als Dylan keine Kugel versenken konnte und somit Team Owen und Amber an der Reihe war.

Amber nickte erleichtert. „Ja, bitte."

Owen beugte sich über den Tisch. Mit gekonnten Bewegungen setzte er die Spitze des Queues gegen die weiße Kugel und ließ eine andere Kugel verschwinden. Er sah zu Amber hoch, die nervös den grünen Tisch anschaute.

Mit einer kurzen Bewegung seiner freien Hand winkte er sie zu sich rüber.

„Ok, ich hab vielleicht ein oder zweimal gespielt, aber ich treffe die weiße Kugel nie fest genug", murmelte sie, als sie auf ihn zuging.

„Mach mal so, wie du sonst auch spielen würdest", sagte er ihr und beobachtete, wie sie sich über den Tisch lehnte. Mit konzentriertem Blick fokussierte sie die weiße Kugel. Eins viel Owen sofort auf. Ihr Arm, der den Queue hielt, hatte eine völlig Falsche Haltung. So würde sie die Kugel nie mit genug Kraft treffen.

Er ging auf sie zu und berührte sanft ihren Arm. „Darf ich?", fragte er und Schloss die Distanz zwischen den beiden, als sie kurz nickte.

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