Lillith die Quelle der Magie

By veracrystall31

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(2. Teil) Lillith hat die Hunter und ihre Freunde aus der Schule hinter sich gelassen. Jetzt fängt sie bei de... More

Prolog
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Epilog
Feedback/Fragen

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By veracrystall31

Lillith
Devon und ich standen uns gegenüber und passten uns einem Feuerball gegenseitig zu. Ich fing ihn ab und warf ihn wieder zu ihm. So ging es hin und her.

Das war eine Übung zum Aufwärmen, danach würde er mit mir versuchen etwas mächtigeres zu erschaffen.
Vermutlich ohne Erfolg, denn meine Magie weigerte sich irgendetwas größeres zu erschaffen.
Oder wie Morana vermutet hatte, ich wehrte mich selbst dagegen. Aus Angst.

Jedenfalls war eine weitere Woche vergangen, ohne bemerkenswerte Fortschritte im Thema Magie.
Ich wurde immer frustrierter und der Druck wuchs von Tag zu Tag. Mit ihm stieg auch der Schatten des Todes, den ich über der Welt spürte. Meine Träume von einer toten Welt häuften sich und schienen immer realer. Inzwischen wachte ich schreiend aus ihnen auf und dabei weckte ich Devon, der nach wie vor bei mir schlief. In solchen Nächten legte er sich zu mir oder beruhigte mich, bis ich wieder schlafen konnte.
Er beschwerte sich nicht, dass ich ihm aus seinem Schlaf riss. Kein einziges Mal. Er lächelte jedes Mal beruhigend und nahm mich tröstend in den Arm.

Und auch wenn wir nichts von den Huntern gehört hatten, waren wir alle beunruhigt. Sie verhielten sich weiterhin ruhig, sodass Myalo immer öfter Patrouillien aussandte. Sowohl im Wald als auch in die Dörfer, wo es ebenfalls keine Angriffe mehr gegeben hatte.

„Das reicht erstmal", entschied Devon und ich ließ den Feuerball verschwinden.
Wir beide trugen unsere Lederkjacken und das typische Hemd und Hose. Wo ich diesmal ganz in schwarz gekleidet war, trug Devon beige und braun.
Es ergänzte sich auf jeden Fall gut mit seinen Augen und dem rotbraunen Haar.

„Ich möchte, dass du einen Feuerring um dich herum erschaffst" Zur Demonstration tat Devon genau das, „Und ihn um dich Kreisen lässt."
Um Devon herum raste eine Ring aus Feuer und spiegelte sich in seinen Augen. Ein Flimmern in der Luft verriet mir, dass die Flammen sehr heiß sein mussten.
„Und dann schießt du die Bälle von da aus."
Devon wischte mit der Hand über den Flammenring sodass sich aus dem Ring, ein Feuerball bildetet und dieser auf mich zuschoss.

Ohne groß darüber nachzudenken streckte ich die Hand aus, passt den Ball ab und ließ ihn erlöschen. Eine Verteidigungstechnik, die Devon mir am Anfang gezeigt hatte und die ich von daher spielend beherrschte.

Devon nickte anerkennend und begann jetzt abwechselnd mit der rechten und mit der linken Hand über den Bogen zu streichen, sodass mehrere flammende Bälle auf mich zu rasten.

Ich riss die Arme nach oben und eine Feuerwand schoss vor mir hoch, an der Devons Bälle abprallten.
Anschließend ließ ich die Wand wieder verschwinden.

Diese Grundlagen beherrschte ich ja auch ohne Probleme, aber größere Manöver schaffte ich nicht.
Ich kam mit meiner Magie nicht von Fleck und steckte fest. Sie war gut, aber ich wurde nicht besser.
Aber da, wo ich war, war nicht genug für das Ritual.
Und obendrein lief mir die Zeit davon.

„Das war gut", lobte er mich mit einem Nicken, „Jetzt du."
Ich atmete tief ein und aus und griff nach dem heißen und impulsiven Feuer in mir. Als ich es an die Oberfläche beförderte, entstand eine Flamme in meiner Hand. Ich verformte es zu einem Ring und ließ es anschließend um mich herum kreisen. Ich spürte die Hitze und es erforderte höchste Konzentration, den Magiestrom zu halten. Dazu durfte ich nicht zulassen, dass die Magie die Kontrolle übernahm.

„Greif mich an", fordere Devon mich auf und machte sich bereit.
Erneut atmete ich tief ein und aus, dann strich ich wie Devon zuvor über den Flammenring. Die ersten Bälle waren sehr klein, sodass er sie mühelos abwehren konnte. Nach einiger Zeit fühlte ich mich sicherer und sie wurden größer.

Die Magie des Feuers pulsierte in meiner Brust und flackerte mit ihm zusammen. Durch seine Hitze, wurde mir warm, aber das nur äußerlich. Innen blieb ich kalt.

Ich schoss einen Ball nach dem nächsten auf Devon, der sie entweder umlenkte, oder mit einem Schild aus Feuer abblockte.

„Das reicht. Lass das Feuer wieder verschwinden."
Ich nickte, aber bevor ich das tun konnte, spürte ich ein Erzittern im Boden. Mit ihm zusammen schoss mir ein stechender Schmerz durch den Kopf und ich schrie auf. Mir knickten die Beine weg und ich fiel keuchend ins Gras. Der Feuering, der mich noch eben umkreist hatte, breitete sich explosionsartig aus.
Devon schaffte es gerade noch rechtzeitig die Hände vorne zusammenzuklatschen, sodass sie einen Pfeil bildeten. So lenkte er das Feuer um sich herum. Dafür trafen meine Flammen allerdings die Bäume um uns herum, die darauf anfingen zu brennen.
Wir hatten Herbst. Das hieß es war dementsprechend fiel Laub auf dem Boden, das ohne zu warten Feuer fing.

„Lillith?" Auch wenn hinter ihm begann alles in Flammen aufzugehen, lief er erst zu mir „Was ist los?"
Er fiel neben mir auf die Knie und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter.

Doch ich griff mir weiter an den Kopf und wandte mich vor Schmerzen. Ich hörte die Erde schreien und der Geschmack nach Asche wurde übermächtig.
Ich vergrub die Hände in den Haaren und schrie.

Die Welt hatte Schmerzen und ich spürte es im Wind, in der Erde und in meinem Inneren.

„Was ist los? Lillith?", Devon versuchte weiter mich zu erreichen, aber ich krümmte mich nur weiter im Gras. Mit Panik in den Augen sprang er schließlich auf: „Ich hole Sana!"
Devon drehte sich um und schien jetzt erst wirklich die brennenden Bäume um uns herum zu bemerken. Meine Flammen wurden mit jedem meiner Schreie größer und sprangen zum nächsten Baum über.
Devon fluchte heftig und sprintete los.

Ich schrie ein weiteres Mal und warf mich herum. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich platzen.

Anstatt die Hände in die Haare zu krallen, grub ich sie jetzt in die Erde. Ich spürte die Magie, die unter unseren Füßen durch die ganze Welt strömte und ich spürte ihren Schmerz. Ich spürte das Ungleichgewicht wie eine schwere Decke über dem Knistern, das eigentlich voller Leben sein sollte.

Meine Magie reagierte auf das Gefühl und verknüpfte sich mit den Adern der Quelle, die die Welt mit Magie versorgten.
Ich keuchte, als plötzlich schwarzer Rauch aus meinen Unterarm hervor ging, auf den Boden fiel und in der Erde versank.
Ich stütze mich auf, sodass ich nun kniend auf dem Waldboden saß. Die Kopfschmerzen ließen nach, aber es bildetet sich immer mehr Rauch zu meinen Händen und sank in den Boden.

Etwas zog an meiner Energie. Ich spürte wie sich ein bleiernes Gefühl über meine Glieder legte. Je länger der Rauch in die Erde geleitet wurde, desto schlimmer wurde es. Gleichzeitig schlängelte sich der Rauch immer weiter hoch, sodass er sich bereits um meine Schultern wandt, als Sana mit Devon ankam. Ihnen folgten mehrere Wasser-Elementes, die Myalo und Morana formiert haben mussten, als sie den aufsteigenden Rauch gesehen hatten.
Diese machten sich sofort ans Werk wellenweise Wasser auf die Bäume zu schütten. Dabei war auch ein weißblondes Mädchen, dass die Bäume teilweise komplett vereisen ließ und das Feuer so verschluckte. Doch ich nahm sie alle nicht wahr, denn alles, was ich spürte, war die Asche in meinem Mund, die überschattete Magie und der Sog an meiner Energie.

„Was macht sie da?", fragte Sana und kniete sich neben mich hin. Langsam drehte ich den Kopf zu ihr. Dabei hatte Schwierigkeiten zu fokussieren.
„Ich weiß es nicht", keuchte Devon. Er war bis zu Sanas Hütte und zurück regelrecht gesprintet. „Bis eben lag sie noch schreiend am Boden."
Sanas grüne Augen lagen besorgt auf dem schwarzen Rauch an meinen Armen. Dann wanderten sie weiter zu den flammenden Kreis am Bäumen um uns herum.

Ich begann zu zittern und mir brach der Schweiß aus. Gleichzeitig zerrte mich etwas immer tiefer und tiefer. Meine Augen drohten zuzufallen.

Sana fiel auf, dass ich immer schwächer wurde, also ließ sie ihre Hände golden leuchten. Sie fasst ohne mit der Wimper zu zucken in den Rauch hinein und legte eine Hand auf meinen Arm. Der Rauch sprang zuerst zurück, doch als Sanas Energie mich durchfloss, nutze er sie aus. Jetzt wurde die Erde nicht nur von meiner, sondern auch von Sanas Energie genährt.
Die Heilerin keuchte auf und schaffte es die Hand zurück zu reißen.

„Morana!", rief Sana jetzt und stand auf. Die weißhaarige Saver hatte bis eben den Elementes dabei zugeschaut, wie sie mein Feuer bekämpften und drehte den Kopf jetzt zu uns. Myalo neben ihr sah ebenfalls in unsere Richtung.
„Komm her! Lillith braucht Hilfe!"
Morana sah stirnrunzelnd zu mir und eilte rüber.

Devon kniete sich währenddessen vor mir hin. Sanft nahm er mein Gesicht in seine Hände. Schwach richtete ich meine Augen auf sein Gesicht. Meine Sicht verschwamm immer wieder und wurde dann wieder klar. Blinzeln versuchte ich zu fokussieren, aber es wollte mir nicht gelingen.

Meine Hände wurden langsam taub, aber der Rauch  strömte weiter aus meinen Armen in den Boden. Ich konnte meine Hände nicht von der Erde lösen, es war als wäre ich an sie gekettet.

„Du musste wach bleiben.", Devon sah mich flehend an, „Halte durch."
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber auch das gelang mir nicht. Nebel umwaberte meine Gedanken.
Angst um mich lag auf seinem Gesicht und seine Augen waren geweitet.

Morana hate uns erreicht und sah auf mich herab. Ich zitterte immer noch.
„Du musst ihren Magiestrom kappen", sagte Sana, „Sofort!"
Morana nickte nur und ich spürte wie ihre Magie in mich eindrang.

Meine Lieder wurden immer schwerer, je mehr Energie aus mir herausgezogen wurde.
„Nein, nein nein! Lillith!"
Devon schüttelte mich an den Schultern und ich öffnete flackernd wieder die Augen.
Ich war so müde... Mein Körper so schwer...

Ich sackte auf den Boden zusammen, genau in dem Moment, in dem Morana meine Verbindung zur Erde unterbrach.

„Lillith"
Ich schoss hoch und sah mich um. Es war völlige Dunkelheit um mich herum, nur der Dunkle Mond saß mir gegenüber. Wie üblich als dunkelhaariger Junge mit der blassen Haut und den schwarzen Augen.

„Das Gleichgewicht wurde heute endgültig umgekippt. Uns bleibt maximal noch eine Woche.", sagte er ernst.
Ich fasste mir an den Kopf und brauchte eine Sekunde um einen klaren Gedanken fassen zu können.
Als ich nicht antwortete, wiederholte er eindringlich: „Du hast nur noch eine Woche, um das Ritual durchzuführen!"

Als die Worte zu mir durchdrangen setzte mein Herz einen Schlag aus.
„Was?!"
Er sah mich unglücklich an. „Leider wahr. Ich weiß nicht, was die Hunter getan haben, aber irgendetwas hat es gerade drastisch verschlimmert."
„Aber sie waren so ruhig in letzter Zeit."
Der Dunkle Mond zuckte die Schultern. „Ist ja auch nicht so wichtig. Du musst zur Quelle. Sofort."
„Vorher muss ich zu Alenia." Zitternd raufte ich mir das Haar, „Eine Woche? Scheiße."

Ich erstarrte.
„Und meine Magie reicht noch immer nicht. Wie sollen wir es dann machen?"
Der Dunkle Mond schloss die Augen und seufzte leise.
„Du hast keine Wahl. Sie muss reichen."

Meine Brust zog sich zusammen. Ich war nicht gut genug. Das Training hatte nicht gereicht.

„Du musst wieder aufwachen", sagte er jetzt, „Wir dürfen keine Zeit verlieren."
„Ich hab Angst", brach ich hervor, „Was wenn ich es vermassele? Alles zählen auf mich. Ich... ich bin noch nicht so weit."
Der Blick des Dunklen Mondes wurde weich und er neigte sich nach vorne, um mir eine kühle Hand auf die Schulter zu legen.

„Es ist normal Angst zu haben. Und bereit ist man dafür nie. Ich war es kein einziges Mal in meinen früheren Leben und du wirst es auch nicht sein." Traurig sah er zu Boden. „Aber die Quelle ruft nicht nach dir, wenn du bereit bist. Sie tut es, wenn sie dich braucht. Also wach. Auf."
Seine Augen bohrten sich in meine und ich fiel.

Ein weiteres Mal fuhr ich hoch. Nur diesmal in eines von Sanas Krankenbetten. Ein nasser Lappen viel von meiner Stirn in den Schoß und gleichzeitig wurde mir etwas schwindelig.
Devon, der am Bett gegenüber saß, stand augenblicklich auf und kam zu mir.

„Langsam", sagte er und half mir mich wieder hinzulegen, „Du bis ohnmächtig geworden und hast jetzt Fieber."
Sanft legte er den Lappen wieder zurück auf meine Stirn.
Ich leckte mir über die trockenen Lippen und brauchte ein paar Ansätze um etwas zu sagen.
„Eine Woche"
Devon runzelte die Stirn. „Was meinst du?"
„Das Gleichgewicht", brachte ich hervor, „Es... es hat nur noch eine Woche."
Devon starrte mich erschrocken an.
Ich sah zurück und ich war mir sicher, er sah die Panik in meinen Augen.

Die Tür öffnete sich und ich hob schwach den Kopf. Sana gefolgt von Morana traten ein.
„Sie ist wach!", bemerkte die Heilerin erleichtert.
In Moranas sonst leeren Augen schien ebenfalls Erleichterung aufzublitzen. Doch kurz drauf runzelte sie die Stirn und ihr Blick verdüsterte sich. Zumindest glaubte ich das, denn fast sofort war ihr Gesicht wieder normal.

„Was ist den passiert?", fragte ich etwas heiser.
Sana griff nach einem Glas Wasser von ihrem Tisch mit den Kräuter und Texturen und reichte es mir. Devon half mir beim trinken und als er es mir abnahm, richtete ich meine Augen wieder auf die beiden Saver.

„Du hast deine Magie in die Erde geleitet.", berichtete Morana, „Sie ist immer weiter aus dir raus geflossen und hat dabei deine Lebensenergie eingebüßt."
Sie trat etwas näher und setzte sich ans Ende meines Bettes.
„Ich musste deine Magie blockieren, damit du abgebrochen hast. Hättest du immer weiter gemacht, wärst du gestorben."
Devon neben mir keuchte und auch ich musste schlucken.

„Jetzt wo du wach bist, kann ich mich um das Fieber kümmern", klinkte Sana sich wieder ein und beugte sich über mich. Sie berührte mit einem Finger meine Stirn, mit dem anderen mein Schlüsselbein.
Ihre Hand begannen zu leuchten und ich spürte, wie Wärme sich in meinem Körper ausbreitete. Nach einigen Sekunden ging es mir viel besser.

Sana richtete sich auf und trat zurück. Jetzt fühlte ich mich gut genug, um mich aufzusetzen.

„Das Gleichgewicht" ,wiederholte ich, „Es hat nur noch eine Woche. Ich muss das Ritual sofort durchführen."

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