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Lillith
Devon und ich standen uns gegenüber und passten uns einem Feuerball gegenseitig zu. Ich fing ihn ab und warf ihn wieder zu ihm. So ging es hin und her.

Das war eine Übung zum Aufwärmen, danach würde er mit mir versuchen etwas mächtigeres zu erschaffen.
Vermutlich ohne Erfolg, denn meine Magie weigerte sich irgendetwas größeres zu erschaffen.
Oder wie Morana vermutet hatte, ich wehrte mich selbst dagegen. Aus Angst.

Jedenfalls war eine weitere Woche vergangen, ohne bemerkenswerte Fortschritte im Thema Magie.
Ich wurde immer frustrierter und der Druck wuchs von Tag zu Tag. Mit ihm stieg auch der Schatten des Todes, den ich über der Welt spürte. Meine Träume von einer toten Welt häuften sich und schienen immer realer. Inzwischen wachte ich schreiend aus ihnen auf und dabei weckte ich Devon, der nach wie vor bei mir schlief. In solchen Nächten legte er sich zu mir oder beruhigte mich, bis ich wieder schlafen konnte.
Er beschwerte sich nicht, dass ich ihm aus seinem Schlaf riss. Kein einziges Mal. Er lächelte jedes Mal beruhigend und nahm mich tröstend in den Arm.

Und auch wenn wir nichts von den Huntern gehört hatten, waren wir alle beunruhigt. Sie verhielten sich weiterhin ruhig, sodass Myalo immer öfter Patrouillien aussandte. Sowohl im Wald als auch in die Dörfer, wo es ebenfalls keine Angriffe mehr gegeben hatte.

„Das reicht erstmal", entschied Devon und ich ließ den Feuerball verschwinden.
Wir beide trugen unsere Lederkjacken und das typische Hemd und Hose. Wo ich diesmal ganz in schwarz gekleidet war, trug Devon beige und braun.
Es ergänzte sich auf jeden Fall gut mit seinen Augen und dem rotbraunen Haar.

„Ich möchte, dass du einen Feuerring um dich herum erschaffst" Zur Demonstration tat Devon genau das, „Und ihn um dich Kreisen lässt."
Um Devon herum raste eine Ring aus Feuer und spiegelte sich in seinen Augen. Ein Flimmern in der Luft verriet mir, dass die Flammen sehr heiß sein mussten.
„Und dann schießt du die Bälle von da aus."
Devon wischte mit der Hand über den Flammenring sodass sich aus dem Ring, ein Feuerball bildetet und dieser auf mich zuschoss.

Ohne groß darüber nachzudenken streckte ich die Hand aus, passt den Ball ab und ließ ihn erlöschen. Eine Verteidigungstechnik, die Devon mir am Anfang gezeigt hatte und die ich von daher spielend beherrschte.

Devon nickte anerkennend und begann jetzt abwechselnd mit der rechten und mit der linken Hand über den Bogen zu streichen, sodass mehrere flammende Bälle auf mich zu rasten.

Ich riss die Arme nach oben und eine Feuerwand schoss vor mir hoch, an der Devons Bälle abprallten.
Anschließend ließ ich die Wand wieder verschwinden.

Diese Grundlagen beherrschte ich ja auch ohne Probleme, aber größere Manöver schaffte ich nicht.
Ich kam mit meiner Magie nicht von Fleck und steckte fest. Sie war gut, aber ich wurde nicht besser.
Aber da, wo ich war, war nicht genug für das Ritual.
Und obendrein lief mir die Zeit davon.

„Das war gut", lobte er mich mit einem Nicken, „Jetzt du."
Ich atmete tief ein und aus und griff nach dem heißen und impulsiven Feuer in mir. Als ich es an die Oberfläche beförderte, entstand eine Flamme in meiner Hand. Ich verformte es zu einem Ring und ließ es anschließend um mich herum kreisen. Ich spürte die Hitze und es erforderte höchste Konzentration, den Magiestrom zu halten. Dazu durfte ich nicht zulassen, dass die Magie die Kontrolle übernahm.

„Greif mich an", fordere Devon mich auf und machte sich bereit.
Erneut atmete ich tief ein und aus, dann strich ich wie Devon zuvor über den Flammenring. Die ersten Bälle waren sehr klein, sodass er sie mühelos abwehren konnte. Nach einiger Zeit fühlte ich mich sicherer und sie wurden größer.

Die Magie des Feuers pulsierte in meiner Brust und flackerte mit ihm zusammen. Durch seine Hitze, wurde mir warm, aber das nur äußerlich. Innen blieb ich kalt.

Lillith die Quelle der MagieWhere stories live. Discover now