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Nach dem Frühstück mit Devon fand Kai mich und nahm mich direkt zu seinen Jägern mit. Wie von Myalo angekündigt, würde ich heute zu Kai und morgen zu ihm gehen.

Der Bruder von Verena brachte mich nach unten zum Waldboden, wo wir auf den Rest der Gruppe trafen. Mit mir zusammen waren wir sechs Leute und einige der Gesichter hatte ich schonmal gesehen.

„Das ist eines der Teams, in die wir und aufgeteilt haben.", erzählte Kai mir, als wir uns dazu gesellten, „Die Jäger Gruppe ist aufgeteilt worden, sodass wir mehre Teams haben, die sich um die Jagd kümmern. Das auch erst seit gestern. Normalerweise sind wir zwölf, aber in dieser Zahl wären wir zu auffällig. Wir wollen schließlich Vorsicht walten lassen, solange der Schutzwall kaputt ist."
Ich nickte und biss mir auf die Lippe. Den Wall, den ich zerstört hatte.

Kai stellte mir das Team nacheinander vor, aber ich vergaß die Namen schnell wieder. Meine Gedanken waren zu abgelenkt. Immer wieder dachte ich an meinen Traum, an die Vergangenheit des Dunklen Mondes und an das bevorstehende Geständnis. Mein Traum hatte nicht gerade zur Beruhigung beigetragen.

Nach der Vorstellungsrunde, holte man sich die benötigten Waffen.
Dazu gingen wir zu einer Waffenkammer am Fuße eines Baumes. Eine kleine unauffällige Hütte, wie die anderen, teilweise mit den dicken Stamm verwachsen. Vielleicht zwei mal zwei Meter groß.

„Die Waffen hier sind nur für die Jagd", erklärte Kai, während er die Tür öffnete und ich in den Raum hinein spähen konnte, „Die restlichen sind im ganzen Dorf verteilt. Auf allen Ebenen. Im Falle eines Angriffs soll es möglich sein, schnell nach einer Waffe zu greifen."
„Das ist schlau", bemerkte ich und wartete bis alle aus der Gruppe ihre Waffen genommen hatten. Es gab eine Reihe an Bögen, Wurfmessern und Speeren. Dazu praktische Taschen, Beutel, Netze und Seile.

Kai griff sich einen Speer und und steckte sich zusätzlich ein Wurfmesser in die Tasche.

Da alle anderen ihre Waffen hatten und in meinen Rücken überprüften, konnte ich mir eine aussuchen. Ich brauchte nicht lange, um mir Pfeil und Bogen zu nehmen. Von Ellie hatte ich gelernt einigermaßen damit umzugehen. Mit Speeren und Wurfmessern konnte ich nicht viel anfangen.
„Kannst du schießen?", fragte Kai, als ich mir den Köcher über die Schulter warf.
Kurz zupfte ich den Riemen zurecht, dann sah ich auf: „Ich würde sagen gut genug. Aber ob ich mein Ziel treffe, kann ich nicht versprechen."
Kai winkte ab: „Wer kann das schon?"

Die Waffen angelegt und griffbereit streiften wir durch den Wald. Wir hatten keine Pferde, also bewegten wir uns zu Fuß voran. Mit Kai an der Spitze bildeten wir eine Pfeilformation. Mit einigen Abstand zu den jeweils anderen lief ich auf der zweiten Position links. Direkt neben Kai.

Wir bewegten uns schnell und geräuschlos. Ich tat meine bestes, das Laub nicht laut rascheln zu lassen. Trotzdem waren die anderen um Welten besser.

Da hörte ich ein Geräusch. Blätter, die unter leichtem Gewicht raschelten und die dazugehörigen Hopser.
Schnell zog ich einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an meinen Bogen an. Ich blieb stehen und spannte die Sehne.
Kai blieb verwirrt stehen, als ich nicht mehr weiter lief.
Stirnrunzelnd flüsterte er: „Worauf zielst du?"
Aber ich antwortete ihm nicht und richtete den Pfeil aus. Ein paar Sekunden später hoppelte ein Hase aus dem Gebüsch. Für kurze Zeit war er ungeschützt und ich schoss den Pfeil ab. Leider war der Hase zu flink und ich schoss knapp daneben. Dadurch in Panik versetzt, wollte das Tier ins nächste Gebüsch fliehen, aber ein Wurfmessern erledigte es vorher. Ein dunkelhäutiger Mann hatte es geworfen und joggte los, um das erlegte Tier einzusammeln.

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt