Just friends, right? || eremin

By Ann4575

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Hey Leute! Herzlich willkommen zu meinem tragischen Leben! Oh, vielleicht sollte ich mich erstmal vorstellen... More

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By Ann4575

Armin's POV

* * *

Die Frust, die Trauer, die Angst übermannte mich später.
Es war nach Mitternacht, als mein hoffnungsvoller Teil erstochen wurde von der Realität.

* * *

Meine 'Grippe' hielt ganze zwei Wochen an. Ganze zwei Wochen hatte ich Zeit um zu überlegen, wie ich vorgehen, was ich machen und wem ich es sagen wollte. Nur leider hatte ich die Antworten, nach ganzen zwei Wochen, noch nicht parat.

Stattdessen aber verwandelte sich Christa's erster überraschenden Besuch im Krankenhaus zu einer viel grösseren Überraschung, wovon ich bis jetzt noch nicht weiss, wie ich genau darüber empfand.

"Armin?", fragte sie scheu als sie ins Zimmer eintrat und nur ihr Gesicht zur Schau stellte.

Ich legte mein Buch zur Seite und sah sie an, noch glücklicher darüber, dass sie es war und nicht meine Vorstellungen, die mir einen Streich spielen wollten.

"Christa!", sagte ich und streckte meinen Arm zu ihr aus.

Sie lächelte, zwar nicht ein komplett glückliches Lächeln, aber es war genug. Vorsichtig legte sie ihre Arme um mich und wir umarmten uns kurz. "Wie geht es dir?" Das Lächeln verschwand so schnell wie es kam.

Ich seufzte und nahm mir Zeit, einen Satz zu formulieren. "Den Umständen entsprechend gut.", sagte ich und sah sie ernst an. "Ich habe die Laborresultate bekommen und sie waren wie erwartet positiv. Aber ich glaube es war gut, dass ich den Test noch gemacht habe. Es hat mir eine Art Bestätigung gegeben, dass es so weit ist."

Christa biss auf ihrer Unterlippe. Es schien sie zu schockieren, wie gelassen ich mit dem Resultat umging. Oder wohl eher wie stark ich vortäuschte, dass es mich nicht belastete. Aber ich war auch der festen Überzeugung, dass meine rot umrandeten Augen ein eindeutiges Zeichen für nächtliches Weinen war.

"Was wirst du tun? Wie sieht es aus?"

"Ich habe keinen richtigen Plan.", sagte ich und schluckte den bildenden Kloss im Hals runter. "Ich wurde von Forscher angefragt, ob ich ihnen Blut zuschicken kann, damit sie Untersuchungen führen können, um ein Heilmittel zu entwickeln. Ich werde also sicherlich jede Woche einmal hier sein."

"Und weiter? Wie sieht deine Zukunft aus?"

Ich presste meine Lippen zu einer geraden Linie. "Ich weiss es nicht, Christa. Ich weiss nicht mal, ob ich der Schule sagen soll, dass ich HIV habe. Ich weiss im Moment gar nichts."

Sie setzte sich endlich hin. Zuvor schien sie irgendetwas gegen den Stuhl zu haben. "Du solltest das machen, was dich glücklich macht."

"Meine Freunde machen mich glücklich. Aber ich weiss, dass ich sie damit kaputt mache, wenn ich sie dazu zwinge, Zeit mit mir zu verbringen."

"Tust du nicht-"

"Ich sehe es dir ja an, Christa.", sagte ich und sah sie ernst an. "Ich sehe dein Gesichtsausdruck."

"Armin, es tut mir leid.", entschuldigte sie sich und seufzte. "Es ist noch alles sehr wirr und neu. Ich meine, am selben Tag als du mir gesagt hast, dass du schwul bist, passiert ein Unfall und du wirst mit HIV infiziert. Ich hätte schon genug zum Nachdenken mit der Offenbarung."

Nun musste ich mich entschuldigen. Ich wusste, dass ich es Christa definitiv nicht einfach machte. "Ich wollte es selber ja auch nicht so."

"Sag das nicht."

"Was meinst du?"

"Sag nicht, dass du lieber jemand anderes wärst, nur weil die Gesellschaft dich so nicht akzeptiert."

Ich lächelte wieder. "Es ist schwer, sich der Welt zu stellen."

"Ja, aber du bist nicht derjenige, der schnell aufgibt."

"Du kennst mich wohl besser als ich, Christa."

Sie lächelte ebenfalls. "Ich hatte das Glück, dich besser kennenzulernen als ein Schulfreund. Dafür bin ich sehr dankbar, Armin."

Ich spürte eine Wärme an meiner Wange, die ich nicht erwartet hatte. "Danke, Christa."

"Aber nun ist es genug mit der Gefühlsduselei!", sagte sie und schlug sich selber mal auf die Wange, um sich wieder zu finden. "Wir müssen Lösungen für deine Fragen finden!"

Ich spürte ihre Energie, was gut tat. Zuvor schien mir jeder andere Besuch Energie zu kosten. "Gut, womit fangen wir an?"

"Ich würde sagen mit der Frage: Wem wirst du es alles sag-"

Ein Klopfen, welches eine bekannte Melodie imitierte, erklang gegen der Türe. Dieses Klopfen konnte nur Ymir gehören.

"Mein schwuler Lieblingspatient, hier sind deine Medikament-"

"Hey Ymir.", begrüsste ich sie und deutete auf Christa. "Lass mich dir vorstellen. Das ist meine Freundin Christa-

"Historia."

"Ymir?!"

Ich erkannte erst jetzt ihre verblüfften Blicke. Christa's hingegen war um einiges röter als Ymir's. Und ich war allumfassend verwirrt.

"Ihr.. kennt euch?"

"A-A-Also, kennen ist ü-übertrieben..! I-I-Ich-", stotterte Christa, wurde aber von Ymir unterbrochen, die die Türe hinter sich zuzog.

"Jetzt mach mal halblang, Historia!", sagte sie, "Wo zum Teufel warst du die letzten Tage?! Und woher kennst du den Grünschnabel? Und warum nennt er dich Christa?!"

Plötzlich schnallte ich was abging, weshalb ich erschrocken aufatmete und meine Hand vor dem Mund hielt.
Christa wurde nur noch röter.

"A-Armin, i-ich wusste nicht, dass sie hier arbeitet, e-es tut mir leid, aber ich-"

"Warte einen Moment..!", rief Ymir und zeigte mit dem nackten Finger auf mich. "Du bist ihr Freund! Du bist der Typ, der sich von ihr distanziert hat! Aber du bist eigentlich schwul! Ach du heilige Scheisse, du bist ein verdammter Schwindler!"

Ich wünschte, ich könnte mich verteidigen, aber leider gab es nicht wirklich etwas, was ich zu entgegnen könnte. Sie sagte die Wahrheit.

"Y-Ymir, sei nicht so grob zu ihm, bitte!", sagte Christa und stand nun auf.

"Er hat dein Herz gebrochen!"

"I-Ich war ihm auch n-nicht wirklich treu..!"

"Wie meinst du das?!"

"I-Ich.."

Ihr Blick fiel auf meinem. Ich kannte diesen Blick. Sie war kurz davor sich zu outen. Es war ein Blick voller Furcht und sie brauchte Unterstützung, was ich ihr durch ein Nicken gab.

Sie nickte zurück, sah wieder Ymir an und hielt sich die Hände vor der Brust. "I-Ich.. glaube, ich habe mich in dich verliebt, Ymir!"

Noch nie habe ich so einen Blick auf dem Gesicht der Krankenschwester gesehen. Sie war immer so taff und schwierig zu überraschen. Aber nichts von dem konnte man in ihrem Ausdruck sehen. Ich wagte zu schwören, dass ich ihren schneller werdenden Puls hörte.

"D-D-Das.. kannst du doch nicht einfach so in einem Krankenhaus gestehen, Historia!", schrie sie und legte die Medikamente ab, da ihre Hände anfingen zu zittern.

"W-W-Was, wirklich?!", sagte Christa nun in Panik. "I-I-Ich.. Ich dachte das war der perfekte Zeitpunkt!"

"War es offensichtlich nicht, Blödmann! Wie kannst du dich so vor einem Schwulen outen?!"

"Armin ist mein Freund! M-Mir ist es egal!

"ABER MIR NICHT! Wie soll ich das unseren Kindern sagen?! Die würde mich auslachen!"

"Was für Kinder?!"

"Verdammt, Historia, ich weiss doch auch nicht!" Ymir hielt sich an den Haaren und hätte sie am liebsten rausgezogen. "Scheisse, wieso tut mein Herz so weh? Kassiere ich gerade einen Infarkt?!"

Ich überraschte mich selber, als mein Lachen zwischen den vier Wänden erklang. Die Beiden starrten mich an als hätten sie einen Geist gesehen. Ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass ich das letzte Mal gelacht habe.

"Das nennt sich Liebe, Ymir.", erklärte ich das Offensichtliche und hielt mir die Hand vor dem Mund, um mein Kichern zu unterdrücken.

Wir sprachen noch eine Weile, worin wir uns gegenseitige alle Missverständnisse erklärten und ich erfuhr, warum Ymir Christa als Historia kannte.

Historia war ihr zweiter Name. Sie wollte ihr nicht den richtigen Namen verraten, aus Angst, wie würden sich immer näher und näher treten. Es gab ihr eine Art Distanz, eine Erinnerung, dass ihr richtiges Ich ihrem damaligen Freund, also ich, gehörte.

Selbst wenn die Situation komisch war, gab es uns die Möglichkeit, einander besser zu verstehen und in einem anderen Licht kennenzulernen.

Nachdem Ymir aus dem Zimmer geschmissen wurde, als eine andere Schwester gemerkt hatte, dass sie viel zu lange bei einem Patienten verblieben ist, besprachen Christa und ich mein Vorgehen.

Und so entschied ich mich.

Ich wollte es der Schule mitteilen.

___________________

PEACE!

Tut mir erneut leid, dass ich das Kapitel erst heute rausgebracht habe QWQ

Es wird für mich immer schwieriger, zwei Kapitel zu schrieben, da ich einfach viel arbeite und meistens kaputt nach Hause komme. Deshalb möchte ich euch nun sagen, dass ich weiterhin versuchen werde Sonntags upzudaten, aber dass es Wochen geben wird, wo ich das Kapitel vielleicht ein oder zwei Tage später veröffentlichen werde!

Nun, da wir jetzt das formelle gesagt haben, möchte ich euch noch eine schönen Wochenstart wünschen!

Eure Ann4575

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