Another Life || ereri

By Ann4575

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Eigentlich wollte ich ja nur ausziehen. Raus aus dem Haus meines Vaters. Meines steinreichen Vaters. All se... More

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By Ann4575

Die Uhr zeigte vier Uhr morgens an.

* * *

Third Person's View

* * *

Es war viel zu früh als Levi das Kochen des Wasser hörte und das Zischen einer Bratpfanne. Er blinzelte, die Sonne kitzelte sein Gesicht und der Duft nach Essen stach in seine Nase. Sein Blick fiel auf Eren, der sich nur die Mühe gegeben hat, den unteren Teil seines Körpers mit Kleider zu bestücken. Sein Rücken stand dem Musiker zur Sicht.

"Wie spät ist es?", fragte er mit einem tiefen Knurren, als er sich aufsetzte. Es war ein tiefer Schlaf.

"Mittag.", antwortete Eren und drehte sich zu ihm. "Kaffee?"

"Schwarz."

"Dachte ich mir.", sagte Eren mit einem Lächeln und drückte die richtige Taste bei der Kaffeemaschine.

"Wieso?"

"Du siehst so aus wie einer, der zum Frühstück eine Tasse vom schwärzesten Kaffee und eine Zigarette hat.", sagte er mit einem einfachen Zucken der Schulter.

"Und du trinkst Tee, nicht wahr?"

"Sehe ich so aus?"

"Nein, ich frage mich nur, wofür du sonst den Wasserkocher anmachen würdest."

Eren lachte nun, lief auf Levi zu, um ihm die Tasse zu überreichen und setzte sich dann neben ihn aufs Bett. "Du hast einige Anrufe bekommen."

Levi zeigte mit einem Nicken seine Dankbarkeit für den Zaubertrank und griff nach seinem Telefon, wo ihn eine unangenehme Überraschung erwartete. Zehn verpasste Anrufe von seiner Managerin und mindestens neun Nachrichten von Erwin.

"Musst du heute los?", zog Eren Levi's Aufmerksamkeit wieder auf sich. Levi sah ihn an, überlegte für ein paar Sekunden und legte das Telefon weg.

"Kommt drauf an was du tust, damit ich bleibe."

Die Wangen des Jüngeren färbten sich rot und er wandte seinen Blick schüchtern ab.

Die Aktivitäten von den vergangenen Stunden haben ihn noch tief im Schlaf verfolgt. Am folgenden Morgen stand er mit der schockierenden Realisation auf, dass er nun alles andere als eine Jungfrau mehr war. Er dachte über die vergangenen Stunden nach, errötete beim Gedanken daran und fühlte sich fast erstickt, als er den Mann, mit dem er solche Sünden begangen hatte, neben sich liegen sah.

Er hat es wirklich getan, ging ihm durch den Kopf.
Er hat es wirklich getan.

"Ich mache dir Frühstück.", sagte er, ganz genau wissend, dass es nicht die Antwort war, die sich sein Gegenüber wünschte.

Und dennoch beschenkte er ihn mit einem Lächeln. "Hast du nicht gesagt, dass ich ein Kaffee-Zigaretten-Frühstücker bin?"

"Aber ich bin mir sicher, dass der berühmt berüchtigte Musiker Levi Ackermann nichts gegen Rührei mit Speck hat."

Somit war das Frühstück festgelegt.

Eren machte sich wieder an die Küche ran, während dem Levi sich erst mal die Nachrichten durchlas. Zu seinem Bedenken war es nicht neun, sondern 13 Nachrichten von Erwin.

* * *

Erwin Smith

Erwin:
Levi?
Hallo, Levi? Wo steckst du?
Ich bin zu deinem Konzert gekommen. Was ist passiert?
(21:30)

Ich warte am Eingang auf dich?
(21:35)

Verflucht, Levi. Bist du ohne mich nach Hause?
(21:43)

Levi, wo steckst du? Hast du jetzt doch eine Wohnung gefunden? Oder bist du in ein Hotel?
(21:45)

Wurdest du gekidnappt oder so? Soll ich die Polizei anrufen?
(22:02)

Deine Managerin sucht dich auch. Sie ruft dich an. Mit wem bist du mitgegangen, Levi?
(22:17)

Nimm doch endlich ab! Ich sehe doch, dass du die Nachrichten bekommst!
(22:18)

Okay, weisst du was? Ich kenne dich. Du wirst vermutlich irgendwo in einer Bar sein.
Frage ist nur, ob du nach Hause kommst oder nicht. Soll ich dir einen Tee für den Kater machen? Einen Kotzkübel noch dazu?
(00:28)

Komm schon, das Konzert war nicht so schlimm, dass du bis 4 Uhr morgens verschwinden musst.
(03:57)

Okay, fuck this, ich gehe pennen.
(04:29)

Levi:
Mir geht es gut. Ich habe jemanden getroffen.
(12:06)

Erwin:
Levi fucking Ackermann, ich könnte dich köpfen.
(12:06)

Levi:
Darfst du machen, wenn ich dir erzähle, was passiert ist.
(12:06)

Erwin:
Kommst du heute nach Hause?
(12:06)

Levi:
Ja, Mama
(12:07)

Erwin:
Levi, das war nicht lustig gestern. Petra und ich haben uns wirklich Sorgen gemacht. Vor allem nach dieser Performance
(12:07)

Levi:
Erinnere mich nicht daran
(12:07)

Erwin:
Du solltest Petra anrufen. Sie hat gestern keine Ruhe bekommen
(12:07)

Levi:
Ich wollte ihr gerade anrufen
(12:08)

Erwin:
Gut
(12:08)

* * *

Nun ja, es dauerte eine Weile, bis er sie anrief. Schuld daran war ein junger Bengel, der sich zu ihm ins Bett gesellt hatte.

"Alles okay?", fragte er und tippte auf seine Stirn. "Du bekommst runzlige Haut wenn du immer so finster reinschaust, Opa."

Das verschmitzte Lächeln liess er mit einem tiefen Kuss verschwinden. "Du kleiner Bastard.", flüsterte er gegen seine Lippen, bevor er zärtlich drauf biss und sanft daran zog.

Eren lachte leise und zog sich minimal vom Kuss zurück. "Es fühlt sich ganz vertraut an, wenn wir so sind."

"Wie meinst du das?"

"Wenn wir so gelassen und intim sind, fühlt es sich sehr vertraut an.", sagte er, schaute wieder runter zu den Lippen, nur um sie in der nächsten Sekunde wieder zu küssen. Dieses Mal war es aber nur eine kurze, leichte, schüchterne Berührung. "Das Essen ist bald fertig."

Levi, der froh war, dass er nicht auf die erste Aussage antworten musste, nickte nur. Eren drückte sich wieder vom Bett weg und er tippte noch eine kurze Nachricht an Petra, die besagte, dass er ihr demnächst anrufen wird und sie Armin Arlert die Noten für das nächste Programm schicken soll, mit der Drohung, dass er sie alleine vorspielen muss, wenn er sie an der ersten Probe noch nicht spielen kann.

"Komm, setzt dich an den Tisch.", zog Eren seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Als er das Essen sah und roch, konnte er nicht mal einen Grund finden, sich länger auf dem Bett zu verbleiben, selbst wenn es sehr weich und einladend war.

"Danke.", murmelte er, als er sich vor den Teller setzte. Es war lange her, dass jemand für ihn Frühstück vorbereitet hatte.

"Ich hoffe es schmeckt dir.", sagte Eren und beobachtete sein Gegenüber, wie er seinen ersten Bissen nahm.

"Man kann bei Speck und Spiegelei wirklich nicht viel falsch machen, was?", neckte er, was den anderen schmollen liess. "Es ist sehr gut. Danke."

Eren lächelte sanft, schaute ihm noch ein paar Sekunden schweigend zu, bevor er selber einen Biss nahm.

So hätte es immer sein sollen, dachten die Beiden. Die gemütliche Stille gab ihnen Raum, darüber nachzudenken, was sich in der letzten Nacht zugetragen hat.
Es gab Levi Zeit zu überlegen, wie er die Sache mit Eren fortführen wollte.
Es gab Eren Zeit zu überlegen, wie er das Gespräch anfangen sollte.

"Das gefällt mir.", sagte er dann und lächelte.

"Was?", fragte Levi.

"Die Ruhe, die Gelassenheit, die Selbstverständlichkeit."

"Es ist merkwürdig, nicht wahr?"

"Ja.", gab er zu. "Ich kenne dich eigentlich nicht. Aber ich fühle mich wohl. Ich fühle mich geborgen und sicher."

Levi nickte, überlegte, wie er das scheinbar Unmögliche sagen möchte. Aber schlussendlich wollte er nichts schönreden, wollte nicht um den heissen Brei herum reden, sondern auf den Punkt kommen. Und dies tat er auch.

"Woran kannst du dich erinnern?"

"So gut wie nichts.", sagte er und seufzte. "Ich erinnere mich nur an einen dumpfen Schlag und eine schwindelregende Benommenheit. Mir war kalt. Unglaublich kalt. Und ich habe gewusst, dass ich was verloren habe."

"Das ist der Tag, an dem ich dich zuletzt gesehen habe.", erklärte Levi.

"Ich weiss davon nichts.", sagte Eren und sah ihn an. "Meine Mutter hat mir nur gesagt, dass ich einen Unfall hatte und den Kopf heftig angeschlagen habe. Danach war ich wie ausgewechselt."

Levi zog seine Lippen zu einer geraden Linie. "Ich war dabei.", sagte er.

"Das habe ich mir gedacht.", sagte Eren mit einem leichten Lächeln. "Nun, ich habe erst vor einem Monat herausgefunden, was in den verloren gegangenen zehn Jahren alles passiert ist."

"Wie?"

"Armin hat mir einen Brief überreicht, denn ich vor elf Jahren geschrieben habe. Er hat mir als Kind geschworen, dass er mir diesen Brief übereichen wird, wenn ich 20 werde. Darin stand, dass ich eine Kamera in einem Wald in der Nähe eines Holzhauses vergraben habe. Nun, diese Kamera habe ich gefunden."

Levi stellten sich die Nackenhaare auf.
Eren hatte mit neun Jahren all dies geplant, damit sie sich jetzt treffen konnten.
Er war sprachlos.

"Ich war erstaunt, dass die Kamera noch funktionierte. Sie war relativ alt und wurde lange nicht gebraucht. Ich fand Bilder, Zeichnungen und Briefe. Alle handelten von dir."

"I-Ich-"

"Ich hab mir alles angesehen, war erschrocken darüber, dass ich die Hälfte meines Lebens vergessen hatte und dabei so etwas wertvolles wie dich verloren habe. Ich habe über die Dimensionen gelesen, über die vergangenen Leben und über die Tatsache, dass ich alles verlieren würde, wenn wir uns an meinem zehnten Geburtstag in dieser sogenannten Fehldimension berühren würden."

"..."

"Nun, mir war klar, dass der zehnte Geburtstag so endete, wie er hätte enden sollen. Jedenfalls in den Augen meines verstorbenen Ichs. Und ich weiss nicht, ob es die richtige Lösung war, aber etwas war mir klar."

"Was?"

"Dass ich dich nicht verlieren wollte."

"Ich wollte dich auch nicht verlieren."

"Ich mache dir keine Vorwürfe, Levi. Ich kann verstehen, dass du vernünftig handeln wolltest. Aber verdammt, ich wollte nicht ohne dich leben. Selbst wenn ich mich nicht an die Hälfte meines Lebens erinnern kann, weiss ich, dass wir zusammen gehören."

Levi konnte nicht fassen, dass ihr Bindung so stark war. Er hatte es so fest verdrängt, er hat sein Bestes versucht, diese Tatsache zu vergessen. Aber die Sehnsucht war nie vergessen, die Sehnsucht war nie verschwunden, die Sehnsucht wuchs stärker und stärker.

"Ich will dich wieder kennenlernen. Ich will mich erneut und erneut in dich verlieben. Ich will mich darauf einlassen, unabhängig davon, was man uns vorwirft."

"Du hast dich nicht verändert.", sagte Levi und seufzte, vergass dabei das Essen und hatte nun mehr das Verlangen nach einer Zigarette. "Du warst dir schon immer so sicher über die Dinge, die du haben wolltest."

"Ist das schlecht?"

"Es ist bewundernswert.", entgegnete er. "Ich bin neidisch. Ich wusste nie, was ich wollte."

Eren sah zu seinem Essen runter, unsicher, ob er dem Mann in die Augen schauten konnte. "Ich weiss, dass du viel um die Ohren hast. Ich will dir nicht im Weg stehen. Aber ich möchte dich fragen, ob wir uns nächstes Wochenende sehen möchten."

"Du willst ein Date nach einem One-Night-Stand?", fragte Levi und wollte die Atmosphäre ein wenig auflockern.

"Ich habe das Gefühl, dass du dich verstecken würdest, wenn wir keinen Tag abmachen."

"Warum kennst du mich so gut?"

"Ist nur so ein Gefühl."

Levi seufzte tief. "Wie lange wirst du hier im Hotel sein?"

"Nur noch diese Nacht. Dann werde ich wieder zu meiner Mutter gehen."

"Wo willst du dich treffen?"

"Beim Holzhaus."

"Eren, ich weiss nicht recht."

"Bitte. Ich möchte verstehen, wie es damals war. Dieses Holzhaus war uns wichtig."

Levi wusste, dass es ihm vermutlich das Herz brechen würde. Aber selbst die Vorahnung darüber, wie sehr es ihm verletzen würde, konnte er nicht Nein sagen.

"Schön. Wir werden uns nächstes Wochenende treffen."

___________________

PEACE!

Sorry sorry sorry, ich weiss, ich bin zu spät >.<

Die vergangene Woche war einfach nur heftig und ich hatte so gut wie keine Freizeit. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen!

Nun, die beiden konnten sich austauschen, wissen nun mehr über einander Bescheid und haben nun sogar geplant, sich erneut zu treffen.

Ihre Situation ist wirklich speziell, vor allem für Eren! Es ist für mich sehr schwer, mich in ihn herein zu versetzen aber ich gebe mein Bestes!

Naja, ich wünsche euch noch eine schöne restliche Woche und man sieht sich!

Eure Ann4575

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