Wirklich so kalt? || Severus...

By ProfessorSevSnape

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Todesser. Kaltblütig, mörderisch, grauenvoll. Misshandlung steht auf der Tagesordnung. Und Mia steckt mitte... More

Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 28
Kapitel 29 - Ende
Zusatzkapitel 1
//Neue Geschichte//

Kapitel 27

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By ProfessorSevSnape

Die zwei Wochen, welche Mia Zuhause verbringen mussten, waren nicht einmal ansatzweise so schlimm wie die eine Woche in den Weihnachtsferien. Durch Severus wussten die Jones, dass sie in der Todessergemeinschaft wieder höher angesehen werden würden, wodurch sie keinen Grund dazu hatten, ihren Zorn an ihr auszulassen. 
Natürlich fühlte sie sich trotzdem nicht gerade wohl, wenn sie sich in der Nähe ihrer Verwandten aufhielt und Severus wusste das. Leider blieben auch in diesen Ferien Schüler in Hogwarts, weswegen er seine Verpflichtungen als Lehrer nicht ignorieren konnte und dementsprechend oft in der Schule bleiben musste. Trotzdem versuchte er sein Bestes, um Mia so oft wie möglich Gesellschaft zu leisten. 
Die erste Woche kam er öfter zum Essen vorbei und blieb anschließend etwas bei den Jones, doch in der zweiten Woche entschloss er, dass es ja wohl sein Recht war, seine Zukünftige auch auszuführen. Keiner äußerte irgendwelche Einwände, sodass das Paar in der zweiten Woche jeden zweiten Tag außer Haus verbrachte.

Der erste Ausflug war eine Überraschung für Mia. Am Dienstagabend klopfte ihre Tante an ihrer Zimmertür und sagte ihr, dass sie draußen erwartet würde. Unsicher begab sie sich an dem Tag nach draußen und entdeckte ihren Freund. Er hatte Muggelklamotten an und kündigte an, dass er ihr in der zweiten Ferienwoche die Muggelwelt näher bringen würde - schließlich ist er dort aufgewachsen, während Mia immer Zauberer um sich hatte. In ihrer Kindheit lebte Mia nämlich in einem kleinen Zaubererdorf.
Am ersten Tag gingen sie in ein kleines, ruhiges Speiselokal. Um dort hinzugelangen, fuhren sie einige Stationen mit der Straßenbahn. Die ganze Zeit über starrte Mia fasziniert durch das Fenster und beobachtete die Muggel die ein- und ausstiegen. Schon im Restaurant wurde deutlich, wie unwissend sie eigentlich war. Als Getränk wollte sie ein Butterbier bestellen und bezahlen wollte sie mit Galleonen. Als Snape ihren Versuch zu Bezahlen vor dem Kellner als Witz kaschierte und für beide mit einem ihr unbekannten Zahlungsmittel bezahlen wollte, bemerkte sie erst, dass man in der Muggelwelt nicht mit Galleonen zahlte.
Beim Herausgehen überhörte Mia ein altes Ehepaar, welches sich über sie und Snape unterhielt. Ihre genauen Worte waren: "Wie schön, dass einige Kinder immer noch mit ihrem Vater essen gehen und nicht nur vor dem Fernseher sitzen!"
Zwar wusste Mia nicht, was ein Fernseher war, doch mit dem Fakt, dass sie ihn für ihren Vater hielten, zog sie ihren Freund den ganzen Tag auf. Auf dem Rückweg sah sie ein Flugzeug und fragte Snape entzückt, ob die Muggel also auch fliegen könnten und wie das funktionierte.

Als sie das zweite Mal ausgingen, zeigte Snape ihr, was Kinos sind. Er kaufte für beide Karten für einen Horrorfilm und sorgte auch für Snacks. Mia fühlte sich schlecht, da er immer zahlte und bot ihm an, das Geld in Galleonen zurückzuzahlen. Snape, so ein Gentleman wie er war, versicherte ihr jedoch, dass es ihm nichts ausmachte - zumindest so lange es für sie war.
Sie war begeistert davon, dass sie fast zwei Stunden lang Leuten zusehen konnte und die bewegenden Bilder sogar Ton enthielten! Es war ganz anders, als die Bilder im Tagespropheten. Und die Snacks erst - am liebsten wollte sie mehrere Tüten Nachos kaufen und mit nach Hogwarts nehmen. Sie erschrak sich oft und hielt sich an Snape fest oder versteckte sich hinter ihm, was genau der Grund war, warum er einen Horrorfilm ausgesucht hatte.
Erst auf dem Weg zurück wurde Snape klar, dass Mia nicht wusste, dass Filme allein zur Unterhaltung gedreht wurden und alles geschauspielert wurde. Er hätte es gar nicht erst realisiert, wenn sie nicht gefragt hätte, wie die Filmemacher an die verschiedenen Szenen herangekommen sind, wenn doch alle gestorben sind. 
Die Information, dass das Ganze nicht echt war, beruhigte sie ungemein.

Ihr letzter Ausflug, welcher auf einen Samstag fiel, war nicht wirklich etwas besonderes - das junge Paar setzte sich an einen See und aß ihr mitgebrachtes Abendessen. Interessiert beobachtete sie die Menschen, die vorbeiliefen und fragte Snape nach Dingen, die sie an den Muggeln entdeckte.
Irgendwann rollte der Ball eines kleinen Jungen zu ihnen und Mia spielte ein wenig mit ihm. Sie bekam es hin, dass auch ihr Freund ab und zu den Ball warf. Er lächelte sogar, was er jedoch schon kurz darauf bereute:
Der Vater beobachtete seinen Sohn natürlich und als es Zeit wurde zu gehen, holte er ihn ab - und realisierte dann, dass sein Kind mit seinem alten Professor spielte. Was für Zufälle es gab. Die Welt war so groß und trotzdem traf Severus in einer Muggelstadt auf einen bereits graduierten Schüler - genau dann, als er sich so unsnapehaft verhielt, wie es nur ging. Kurz unterhielten sich die beiden und dann machte sich die kleine Familie wieder auf den Weg zurück.
Mia und Snape jedoch blieben am See sitzen und beobachteten die Sterne. Als Mia etwas kalt wurde, bemerkte Severus es sofort und legte seine Jacke über ihre Schulter. Beide kuschelten und genossen die Stille der Nacht, doch auch dieser Ausflug musste zum Ende kommen. Denn schon am nächsten Tag war ihre Abreise, schließlich musste sie nach Hogwarts und ihre Abschlussprüfungen schreiben.

In Hogwarts angekommen, traf sich Mia sofort mit ihren Freunden. Alle waren besorgt wegen der aufkommenden UTZ Prüfungen. Mia hatte genau fünf Prüfungsfächer: Zaubertränke, Zauberkunst, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe. Am wenigsten Sorgen machte sie sich im Fach Zauberkunst, doch bei Kräuterkunde tat sie sich noch etwas schwer. 
Das goldene Trio machte mit ihr und Neville beim Abendessen aus, dass sie sich jeden Abend in der Bibliothek zum Lernen treffen würden, was Mia perfekt in die Karten spielte: Niemand war besser als Neville, was das Fach Kräuterkunde anging!
In der großen Halle musste sich das Mädchen stark zusammenreißen, um sich nicht die ganze Zeit zu ihrem Zaubertränkeprofessor zu drehen und ihn anzulächeln. Wer hätte gewusst, dass es so schwer war, den eigenen Körper zu kontrollieren?

Am nächsten Morgen war Mia so motiviert wie noch nie, was auch ihre Freunde mitbekamen. In jedem Fach schrieb sie fleißig mit und stellte Fragen, wenn sie etwas nicht verstand - auch im Fach Wahrsagen, obwohl sie in dem Fach keine Abschlussprüfung bestreiten musste.
Nur in Zaubertränke musste sie sich zusammenreißen, um zuzuhören und nicht vor sich hinzuträumen. In den Ferien hat sie sich oft mit Snape über Zaubertränke unterhalten, was ihr einen kleinen Vorsprung verschaffen hatte - und für ihre Examen ein riesen Vorteil war.
An dem Tag war keine praktische Arbeit angesagt, es wurden nur die wichtigsten Themen der vorherigen Jahre besprochen. Hin und wieder schrieb Mia zwar mit, jedoch war sie von den Schmetterlingen im Bauch abgelenkt und war größtenteils in Gedanken versunken. 
Auch Snape bemerkte dies und als der Schultag zum Ende kam, hing er an sein typisches "Die Unterrichtsstunde ist beendet" noch ein "Miss Jones, ich möchte Sie noch sprechen" an.

Ihre Freunde warfen ihr mitleidige Blicke zu und sie lächelte sie nur besänftigend an. Sie hatte bei Severus nichts schlimmes zu befürchten! Mia packte ihre Unterlagen ein und begab sich nach vorne. Einige Schüler waren noch immer im Raum und packten ihre letzten Sachen zusammen, weswegen sie weiterhin formal blieb: "Sie wollten mich sprechen, Professor?"
Auch Snape sortierte noch seine Unterrichtsmaterialien, weswegen er ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass sie noch einen Moment warten sollte. "Gibt es einen speziellen Grund dafür, dass Sie lieber ihren Gedanken nachhängen, als dem Unterricht zu folgen, Miss Jones?"
Die letzten Schüler hatten inzwischen den Raum verlassen, weswegen sie sich dafür entschied, dass sie sich wieder locker mit ihrem Freund unterhalten könnte. "Ich habe Ihnen die ganze Zeit zugehört. Schließlich gibt es für mich nichts Schöneres als Ihre Stimme, Professor!", antwortete sie ihm neckend und er schmunzelte. Auch sie grinste ihn an, was ihn dazu brachte seinen Kopf zu schütteln. "Ich denke, dass ein wenig Nachsitzen heute Abend für Ihre Träumerei höchst angemessen wäre. Was denken Sie, Miss Jones?"

Keiner der beiden hatte bemerkt, dass die Tür noch einen kleinen Spalt offen war. Das hätte normalerweise auch kein Problem dargestellt, doch auf das Gryffindormädchen warteten ihre drei Freunde - schließlich waren sie zum Abendessen und danach zum Lernen verabredet.
So neugierig, wie das goldene Trio nun einmal war, belauschten sie die zwei und konnten ihren Ohren kaum trauen. Hat Mia gerade mit ihrem Lehrer geflirtet und er hat es akzeptiert? Und noch viel überraschender - hat er sie wirklich gefragt, ob sie Lust auf Nachsitzen hat?

Mia hätte normalerweise sofort zugestimmt, schließlich hieß das ja nur, dass sie Zeit mit ihrem Freund verbringen könnte, jedoch sah sie ihn diesmal entschuldigend an. Sie erklärte ihm, dass die UTZ-Prüfungen sie wirklich stressen würden und sie gemeinsam mit ihren Freunden eine kleine Lerngruppe gegründet hätte, welche sich jeden Abend treffen würde. Sie sagte, es wäre ihr besonders wichtig, da Neville ihr bei Kräuterkunde helfen müsste. Allein bei dem Namen schlich sich ein genervter Gesichtsausdruck auf Snapes Gesicht.
Mit offenen Mündern sahen die drei Gryffindors sich gegenseitig an und dachten alle dasselbe: "Hat Mia gerade einfach das Nachsitzen bei Professor Snape abgelehnt?"
Sie waren allesamt verwirrt.

Mia lächelte ihren Professor an und ging um sein Pult herum, sodass sie nun neben ihm stand. Sich wohlfühlend setzte sie sich auf den Tisch, überkreuzte ihre Beine und lächelte Snape an. "Mit solch einem gut aussehenden Mann könnte ich mir jedoch das ganze Wochenende Nachsitzen vorstellen!" - Mit diesen Worten platzierte sie einen sanften Kuss auf seine Wange.
Hermine warf Ron einen entsetzten Blick zu und er gab den Blick an Harry weiter. Keiner von ihnen wusste so recht, was sie tun sollten.

Severus und Mia machten aus, dass Mia sich am Wochenende beide Male nach dem Frühstück zu ihm ins Büro begeben würde und sie dafür die ganze Woche über mit ihren Freunden lernen würde. Das goldene Trio bemerkte, dass das Gespräch langsam endete und eilten zur großen Halle. Eigentlich hatten sie geplant, dass sie auf Mia warten würden - doch dann hätte sie sofort gewusst, dass sie belauscht wurde. In dem Fall war es Glück im Unglück, denn Mia und Snape verabschiedeten sich mit einem Kuss auf die Lippen.

Auf dem Weg in die große Halle beschlossen die drei Freunde, dass das nichts heißen musste. Vielleicht war Snape auf irgendeiner Art und Weise ein Bekannter von ihr? Vielen Freunden und Familienmitgliedern gab man einen Kuss auf die Wange. Sie heckten also etwas aus: Harry sollte so tun, als würde er auf Mia stehen und besonders vor Snape Andeutungen machen - und schauen, ob Snape eifersüchtig reagieren würde. Der Potterjunge protestierte und wollte die Aufgabe Ron überlassen, schließlich hatte der Zaubertränkeprofessor Harry sowieso schon auf dem Kicker. Der rothaarige Junge gab kleinlaut zu, dass Mia ihm niemals glauben würde, dass er etwas von ihr wollen würde, da er ihr schon einmal gesagt hatte, dass sie nicht sein Typ war.
Somit musste es Harry übernehmen - und beim Abendessen begann er auch schon mit dem Plan.

Die drei dachten davor immer, dass Snape ihretwegen und wegen Voldemort ab und zu zum Gryffindortisch gucken würden, doch inzwischen wussten sie, dass er eigentlich hin und wieder Mia einen Blick zuwarf. Dies machten sie sich zunutze - immer wenn Severus beim Abendessen zum Gryffindortisch schaute, probierte Harry sich Mia anzunähern. Mal legte er einen Arm um sie, ein anderes Mal wuschelte er ihr durch die Haare. Das brachte Snape unbewusst dazu, etwas öfter zu seiner Freundin zu blicken.

In der Bibliothek unterhielten sich die Schüler am nächsten Abend über Zaubertränke. Liebestränke zu brauen war verboten, doch einige Aspekte wurden im Unterricht besprochen und würden in den Prüfungen abgefragt werden, weswegen sich auch die Lerngruppe darüber austauschte. Das brachte Harry auf eine Idee. "Hey, Mia! Hast du Avada Kedavra überlebt? Du bist nämlich zum Sterben schön!"
Er würde seiner Kreativität nun jeden Tag freien Lauf lassen können. Das junge Mädchen hielt den Spruch nur für einen Witz und lachte - schließlich war Harry in ihren Augen nur einer ihrer besten Freunde.

Am nächsten Tag saß das goldene Trio bereits im Zaubertränkeklassenraum, als Mia ihn betrat. Als wäre das Schicksal auf Harrys Seite, befand sich Snape sich in dem Moment an Harrys und Mias Tisch, um die benötigten Materialien auszuteilen. Harry zückte seinen Zauberstab und sagte laut genug "Accio wunderschönes Mädchen!"
Mia ließ sich neben Harry plumpsen, schließlich war das ihr Platz. Sofort haute Harry seinen Anmachspruch raus: "Woah, als ich mit dem Zauber ein wunderschönes Mädchen aufrufen wollte, hab ich nicht gedacht, dass es klappt!"
Mia kicherte und haute ihm freundschaftlich gegen die Schulter. "Du alter Charmeur!", lachte sie. Snape hingegen sah nicht so begeistert aus und warf Harry seinen typischen Blick zu. "Mister Potter, packen Sie sofort Ihren Zauberstab weg! Fünf Punkte von Gryffindor."
Er biss sich auf die Lippe und hörte auf seinen Lehrer. Hat er ihm wirklich die Punkte dafür abgezogen weil er seinen Zauberstab draußen hatte, oder weil er seine Freundin schamlos angemacht hat?

Am nächsten Tag saßen Mia und Hermine zu zweit beim Mittagessen, die zwei Jungs verspäteten sich wegen ihres Quidditchtrainings. Das machte sich Harry zunutze: Als er die große Halle extra laut betrat, um Snapes Aufmerksamkeit zu erlangen, sah er sich suchend nach Mia um. Kaum erblickte er sie, rief er schon: "Hey, Mia! Bist du der goldene Schnatz? Denn so jemanden wie dich habe ich schon mein ganzes Leben lang gesucht!"
Snape schnaubte und stach wütend in seine Kartoffel. Wie gerne er dem Potterjungen zeigen würde, dass Mia seins war! Auch das besagte Mädchen vergrub ihren Kopf peinlich berührt in ihren Händen, denn gefühlt die ganze Halle sah sie an. Grinsend setzten sich die zwei Jungs zu ihr und verwickelten sie in ein Gespräch. Ron bemerkte, dass Snape besonders gereizt auf den Arm von Harry schaute, welcher um Mia gelegt war. Das flüsterte er Harry ins Ohr, was ihn mulmig fühlen ließ. Hat seine beste Freundin wirklich etwas mit einem Lehrer am Laufen?

Der nächste Tag war Freitag und Harry wollte es an dem Tag an die Spitze treiben. Kaum betrat er den Klassenraum in den Kerkern und stand neben Mia, legte er seinen Arm um ihre Taille und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. Überrascht sah sie Harry an, sagte jedoch kein Wort. Dafür war sie viel zu durcheinander. Verunsichert warf sie einen Blick zu ihrem Freund, welche beide mit gehobener Augenbraue ansah. 
Alle setzten sich und Snape machte wieder seine Runde durch den Raum, um die Materialien zu verteilen. Harry wartete geduldig, bis sein Lehrer am Nachbartisch war und fragte Mia dann, ob sie am darauffolgenden Tag mit ihm nach Hogsmeade gehen wollte. "Wir könnten bei Madam Puddifoot etwas trinken gehen.. Ich bezahle natürlich auch, wie es sich für einen Gentleman gehört!"
Noch nie hatte Harry jemanden nach einem Date gefragt. Auch wenn er es diesmal nicht ernst meinte, war er aufgeregt und seine Wangen färbten sich etwas rosa. Überrascht sah Mia ihn an. Schüchtern fragte sie: "Lädst du mich gerade auf ein Date ein?" und Harry zögerte kurz - nickte dann jedoch schließlich. Trieb er es zu weit? Was, wenn Snape und sie gar nicht zusammen waren und er ihr gerade Hoffnung machen würde? Was, wenn sie sich wirklich mehr mit ihm vorstellen könnte und er somit mit ihren Gefühlen spielte?

Mia konnte nicht antworten, bevor Snape sich bemerkbar machte. Er stand hinter ihnen und legte streng eine Hand auf Mias Schulter. "Mister Potter, Ihre werte Freundin sitzt am Wochenende bei mir nach. Ich hoffe, das macht eure kleine Teenagerbeziehung nicht kaputt.", spottete er. Verwirrt blinzelte Mia ihren Freund an. War er eifersüchtig? Und warum legte er vor allen eine Hand auf ihre Schulter?
Während sie sich die Frage gerade erst stellte, wurde Harrys Vermutung fast hundertprozentig bestätigt: Severus Snape war eifersüchtig. Harry wollte es damit jedoch nicht ruhen lassen, sondern dafür sorgen, dass das 'fast' bei 'fast hundertprozentig' wegfiel. 

Die ganze Schulstunde über schrieb Harry seiner Sitznachbarin Zettelchen. Dabei waren Sprüche wie "Wenn du ein Dementor wärst, würde ich kriminell werden, nur um einen Kuss von dir zu bekommen" und "Dein Lächeln ist wie Expelliarmus. Einfach, aber entwaffnend." dabei, aber auch ganz normale Komplimente.
Als Mia auf einem Zettel "Ohne dich zu sein ist so, wie mit dem Cruciatus gequält zu werden." las, verschluckte sie sich und hustete. Dadurch pustete sie unbeabsichtigt einige Zettelchen zu Boden. Das Wort "Cruciatus" löste in Mia noch immer sofort Panik aus, wenn sie es hörte oder las. Snape hörte seine Schülerin hüsteln und sah wie die Blätter zu Boden flogen. Nachdem sie sich vom Husten erholt hatte, sah er auch ihren Gesichtsausdruck, welcher danach schrie, dass sie sich unwohl fühlte. 

Da die Schulstunde sowieso nur noch sieben Minuten lang ging, entschied er sich dafür, die Stunde früher zu beenden. Die Schüler machten sich möglichst schnell aus dem Staub, damit ihr Professor es sich nicht noch anders überlegte. Harry sammelte die Papierschnipsel auf und kaum hatte er sie alle zusammen, nahm Snape ihm die Blätter ab. Er las sich trotz Harrys Proteste jeden einzelnen Zettel durch und schnaubte anschließend. "Mister Potter, wenn sie das Fach lieber zum Zettelchen schreiben nutzen, hätten Sie es nicht wählen sollen. Gehen Sie in mein Büro und erwarten Sie mich dort!"
Harry hörte ausnahmsweise Mal ohne Widerrede und ging in den Nebenraum - natürlich wartete er nicht einfach wie ein braver Junge, sondern spionierte den zweien durch das Schlüsselloch nach.

Kaum wurde die Tür geschlossen, strich Snape Mia eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er bemerkte, dass sie einen Zettel in der Hand umschlossen hielt und las ihn. Sofort verstand er, warum sie so angespannt dasaß. Auch ihm schoss sofort die Erinnerung in den Kopf, in der sie durch den Cruciatus Fluch gequält wurde - in seinem Büro. "Das wird nie wieder passieren, Mia. Ich verspreche dir das."
Er versuchte seine Freundin zu beruhigen, welche mehr als nur dankbar war. In ihrem Kopf schwirrten die verschiedenen Erinnerungen, welche alle durch ihren Onkel und durch ihre Tante verursacht wurden. Sie hoffte, dass Severus Worte stimmten, denn sie wollte den physischen und psychischen Schmerz nie wieder empfinden. 
"Danke", flüsterte sie, als sie sich langsam beruhigte und Snape nickte ihr zu. Mia umarmte ihn fest und vergrub ihren Kopf an seiner Brust. Auch er hielt sie fest und platzierte erst einen Kuss auf ihre Stirn, dann auf ihre Lippen. Er ließ sie los und kündigte an, dass er sich nun um Potter kümmern würde. Mia schmunzelte und sagte leise, dass er nicht eifersüchtig sein bräuchte. Snape hingegen zog nur seine Augenbraue hoch und antwortete: "Ich bin nicht eifersüchtig. Nicht auf Potter."
Sie schüttelte lächelnd den Kopf und verließ den Raum. Snape wusste, dass seine Aussage nicht stimmte. Er hatte Angst, dass seine Geschichte sich wiederholte. Er konnte seine Liebe nicht noch einmal an einen Potterjungen verlieren.

Harry hat alles beobachtet. Die Umarmung, die Küsse und die Nähe. Das musste er dem Trio erzählen - doch erst einmal musste er das Gespräch mit Snape überstehen. Schnell setzte er sich auf den Stuhl, damit sein Lehrer nicht auf die Idee kam, dass er gelauscht haben könnte.
Kaum betrat der besagte Professor den Raum, bekam Harry auch schon eine Standpauke. Er ließ das Gerede über sich ergehen und seufzte ergeben. "Sie sollten sich so kurz vor den Abschlussprüfungen auf Anderes konzentrieren, als auf ihre Mitschülerinnen, Mister Potter. Das Wochenende werden Sie mit Filch verbringen.", beendete Snape die Rede. "Sie ist nicht nur irgendeine Mitschülerin", schnaubte Harry leise. Severus wusste das schon - Mia war um einiges mehr als eine normale Schülerin. Er ließ den Potterjungen gehen. Harry machte sich sofort auf den Weg in die große Halle - die Neuigkeiten musste er sofort mit seinen Freunden besprechen.

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Fanfiction

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