Feather, Sword & Blood

Oleh -_Night

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Im letzten Jahrhundert hat sich die Welt verändert. Eine Genmutation brachte neben den Menschen weitere Spezi... Lebih Banyak

Widmung
Grades de l'Ailés
Teil 1
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Teil 2
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Neunundzwanzig
Dreißig
Einunddreißig
Zweiunddreißig
Dreiunddreißig
Vierunddreißig
Fünfunddreißig
Sechsunddreißig
Siebenunddreißig
Achtunddreißig
Neununddreißig
Einundvierzig
Zweiundvierzig
Dreiundvierzig
Vierundvierzig
Fünfundvierzig
Sechsundvierzig
Siebenundvierzig
Achtundvierzig
Neunundvierzig
Fünfzig
Einundfünzig
Zweiundfünfzig
Dreiundfünfzig
Vierundfünfzig
Fünfundfünfzig
Sechundfünzig
Siebenundfünfzig
Achtundfünfzig
Neunundfünfzig
Sechzig
Einundsechzig
Zweiundsechzig
Dreiundsechzig
Vierundsechzig
Teil 3
Fünfundsechzig
Sechsundsechzig
Siebenundsechzig
Achtundsechzig
Neunundsechzig
Siebzig
Einundsiebzig
Zweiundsiebzig
Dreiundsiebzig
Vierundsiebzig
Fünfundsiebzig
Sechsundsiebzig
Siebenundsiebzig
Achtundsiebzig
Neunundsiebzig
Achtzig
Einundachtzig
Zweiundachtzig
Dreiundachtzig
Vierundachtzig
Fünfundachtzig
Sechsundachtzig
Siebenundachtzig
Achtundachtzig
Neunundachtzig
Neunzig
Einundneunzig
Zweiundneunzig
Dreiundneunzig
Vierundneunzig
Fünfundneunzig
Sechsundneunzig
Siebenundneunzig
Achtundneunzig
Neunundneunzig

Vierzig

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Oleh -_Night

Wir waren in der Zwischenzeit in der Innenstadt angekommen und die Hufe unserer Pferde klapperten über den Asphalt. Sie war das krasse Gegenteil von der Gegend in der wir gerade eben noch gewesen waren. Alles war neu, modern und teuer. Gehetzte Menschen gingen an uns vorbei. Sie sahen uns an als wären wir Eindringlinge und mit unseren Pferden schienen wir tatsächlich fehl am Platz. Alles hier war so menschlich und die Tiere gehörten eher in die Welt der Ailés.

Doch dadurch fanden wir Benson und Caden ziemlich schnell. Sie waren an einem Brunnen, aus dem ihre Pferde tranken, und bevor sie uns entdeckt hatten, sah ich Caden tatsächlich lachen. Kaum entdeckte er mich jedoch, sackten seine Mundwinkel wieder nach unten.

„Wir haben nichts", beichtete Jules, bevor ich es tun musste, „Habt ihr etwas gefunden?"

„Wir haben den Coxy getroffen und er wusste tatsächlich, wo seine Schwester arbeitet." Benson wedelte triumphierend mit einem Zettel herum.

Caden nahm ihn ihm aus der Hand und streckte ihn überraschenderweise mir hin. „Sie hat einen George Dupont geheiratet und lebt jetzt bei ihm. Das ist die Adresse."

Ich sah auf das Geschriebene und erkannte Cadens Schrift. Auch die Anschrift sagte mir etwas. „In die Gegend wohnen nur reiche Menschen, die Upper Class", murmelte ich.

„Dieser Dupont soll ziemlich stinkreich sein. Stadtrat oder sowas", bestätigte auch Benson.

Sie hatte es also geschafft. Tante Jill war endlich da, wo sie immer hatte sein wollen. Ganz oben.

„Was willst du jetzt tun?", fragte Jules.

Ich sah zu ihm auf, traute mich aber nicht zu fragen, ob wir zu ihr gehen könnten. Ich hatte Angst davor wie Jill reagieren könnte.

Doch bevor ich etwas sagen konnte, fiel Caden mir ins Wort. „Wir reiten hin. Soll mir recht sein, wenn wir bei irgendeinem Stadtrat übernachten." Er schwang sich ohne weiteres auf seinen Hengst und als ich mich nicht wehrte, ritt er in Richtung des Viertels.

Wir folgten ihm und ich fragte nicht, woher er so genau wusste, wo es lang ging. Vermutlich war er schon öfter in der Stadt gewesen. Unterwegs kamen wir auch an der Gasse vorbei, in der wir uns das erste Mal getroffen hatten. Genauer, in der Gasse, in der ich zusammengeschlagen worden war, während er tatenlos dabei zugesehen hatte. Falls er sie wiedererkannte, zeigte er es nicht.

Wir brauchten nur zehn Minuten von der Innenstadt zu der Adresse auf dem Zettel. Ein schickes Haus reihte sich an das andere und man sah ihnen an, dass es darin an nichts mangelte. Das besagte Haus war irgendwo in der Mitte der Straße. Es war nicht das prachtvollste der Gegend, aber mehr als sich Menschen aus dem Viertel, in dem wir früher gewohnt hatten, zu erträumen wagten. Alleine der Vorgarten war doppelt so groß wie unsere alte Wohnung und ich fühlte mich plötzlich noch mehr fehl am Platz als zuvor.

Zweifel kamen in mir auf, gleichzeitig spürte ich etwas wie Freude. Schließlich war sie meine Tante. Die Frau, mit der ich jahrelang zusammengelebt hatte und auch wenn wir uns nie wirklich viel zu sagen gehabt hatten, war sie doch Familie.

Ich ließ mich aus Leils Sattel gleiten. Der Hengst wollte mir folgen, aber Benson hielt ihn zurück.

„Geh schon. Wir warten hier, bis du alles geklärt hast."

Auch Jules nickte mir aufmunternd zu.

Ich war ihnen dankbar, dass sie mir meine Privatsphäre lassen wollten, aber ohne sie fühlte ich mich irgendwie schutzlos. Obwohl sie mich erst vor kurzen in ihren Trupp aufgenommen hatten, hatte ich das Gefühl, dass ich längst fester Bestandteil davon geworden war und sie mir immer den Rücken stärken würden.

Jetzt stand ich allerdings ganz alleine vor der großen, weißen Tür und drückte mit zitternden Fingern auf die goldene Klingel. Auf dem Messingschild darüber war in geschwungener Schrift der Name Dupont eingraviert.

Es dauerte eine Weile, bis mir jemand öffnete. Es war die Coxy, von der der neue Mieter unserer alten Wohnung gesprochen hatte. Ich stellte mich kurz vor und nachdem ich ihr meine Verbindung zu ihrer Hausherrin erklärt hatte, sagte sie, sie würde sie holen gehen und schloss die Tür wieder. Ich merkte erst jetzt, wie nervös ich war. Herrgott, sie war meine Tante. Die Schwester meiner Mutter. Wovor hatte ich Angst?

Als sich die Tür das nächste Mal öffnete, verkrampfte ich mich ein wenig. Ich erkannte Tante Jill kaum wieder. Sie trug ein blassrosa Kostüm und hatte kürzere Haare, die inzwischen vollkommen grau waren. Sie ließen sie jedoch nicht alt wirken, sondern auf eine positive Art und Weise reif, beinahe majestätisch. Ihre spitze Nase und die scharfen Gesichtszüge waren immer noch die selben, aber dank ihrer neuen Frisur waren sie nicht mehr so hart wie früher. Ihre Haltung war noch ein Stückchen aufrechter. Schon früher hatte ich sie dafür bewundert. Sie hatte immer ausgesehen, als könnte sie nichts aus der Bahn werfen, egal, wie sehr ihr das Leben zugesetzt hatte. Daran hatte sich jedoch nichts geändert.

„Aria", sagte sie in einem Ton, den ich nicht deuten konnte.

„Es tut mir leid, Tante Jill", platzte es auf einmal aus mir heraus, „Dass ich damals einfach gegangen bin, ohne ein Wort zu sagen. Ich dachte, es wäre das beste für uns beide und wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest, dass ich zum Orden gehe."

Sie sah mich an und ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. „Schon gut. Du hattest recht. Damit, dass es für uns beide das beste war."

Ich lächelte ebenfalls, auch wenn ich bei ihrem letzten Satz nicht ganz sicher war, was er zu bedeuten hatte.

„Du hast geheiratet", stellte ich fest.

Sie fuhr sich durch die Haare. „Ja. Ich habe George vor zwei Jahren kennengelernt und vor ein paar Monaten haben wir geheiratet."

„Das freut mich." Ich konnte nicht verhindern, dass Enttäuschung in mir aufstieg, dass sie mich nicht eingeladen hatte.

Ihr Blick fiel auf meine Flügel. Dieses Mal konnte ich ihn aber genau deuten. Abscheu lag darin.

„Wie ich sehe, kommst du ganz nach deinem Vater." Aus ihrem Mund klang das wie eine Beleidigung.

Bevor ich darauf jedoch etwas erwidern konnte oder überhaupt nachgedacht hatte, wie ich reagieren sollte, seufzte sie. „Warum bist du hier?"

Verdutzt runzelte ich die Stirn. Sie war meine Tante. Brauchte ich wirklich einen Grund, um sie zu besuchen?

„Was?"

„Was willst du haben?"

Ich starrte sie an. Nur langsam begriff ich, was sie gerade andeutete. „Wollen?", hakte ich wenig geistreich nach, aber ich war zu überrumpelt, um anders zu reagieren. Ihre majestätische Haltung kam mir auf einmal kalt und distanziert vor.

„Ich verstehe nicht", stammelte ich.

Sie legte den Kopf schief und versuchte sich an einem Lächeln, doch es war berechnend und kühl. „Du verstehst das sicher, Aria, aber George ist Stadtrat und wir haben ein gewisses Image zu wahren."

„Image...", murmelte ich. Ich musste wirklich aufhören, mich zu wiederholen, und löste mich endlich aus der Starre. Ich hatte endlich verstanden. Sie versuchte, mich loszuwerden.

Ich riss mich zusammen. „Image, sicher. Ihr dürft euch nicht mit Limbs sehen lassen. Schon gar nicht mit Ailés. Das wäre... unvorteilhaft."

Sie nickte. „Ich wusste, du würdest das verstehen. George ist mein Mann und ich will ihm oder seiner Karriere keinesfalls schaden."

„Nein, natürlich nicht."

Sie öffnete die Tür etwas weiter und ich sah, dass sie einen kleinen Lederbeutel in der Hand hielt. „George sorgt gut für mich und ich bin dir wirklich dankbar für das Geld, das du mir geschickt hast, aber ich brauche es jetzt nicht mehr. Ich möchte es dir zurückgeben. Alles. Mit Zinsen. Schließlich möchte ich meine Nichte finanziell in Sicherheit wissen."

Wieder lächelte sie, während sie mir den Beutel gab. Er war schwer, aber ich beachtete ihn kaum. Ich verwendete meine ganze Konzentration darauf, mein zwanghaftes Lächeln aufrecht zu erhalten. Meine Tante bestach mich gerade tatsächlich, damit ich mich niemals wieder bei ihr blicken ließ. Vielleicht hatte sie gehofft, dass ich tot war. So wäre der Fehler ihrer Schwester, sich mit einem Ailé einzulassen und noch zwei Kinder zu bekommen, niemals passiert. Sie schämte sich für mich.

Jill trat schließlich aus dem Rahmen heraus, legte ihre dürren, langen Finger auf meinen Rücken und zwang mich sanft aber bestimmt mich umzudrehen. „Wirklich, Aria, ich bin froh, dass du das verstehst." Sie schob mich ein Stück weit durch ihren Vorgarten, um mir zu zeigen, dass ich hier nicht länger erwünscht war.

Einige Meter weiter blieb sie stehen und ich drehte mich zu ihr um. Noch immer lächelte sie mich an, während sie die Hand, mit der sie mich am Rücken berührt hatte, so unauffällig wie möglich an ihrem Rock abputzte. „Also dann. Ich wünsche dir von ganzem Herzen noch ein schönes Leben. Und Aria - bitte schreibe mir nicht mehr." Dann ging sie zurück in ihr Haus und knallte die Tür hinter sich zu.

Ich stand wie angewurzelt da. Hatte meine eigene Tante mir gerade gesagt, dass sie mich nie wieder sehen wollte? Der Beutel in meiner Hand ließ daran keine Zweifel. Dachte sie wirklich, dass etwas so unwichtiges wie Geld mich interessieren würde?

Ich schnappte nach Luft und konnte nicht verhindern, dass sich meine Augen mit Tränen füllten. Sie hasste mich. Sie hatte es immer getan. Und jetzt hatte ich auch noch den letzten Rest, der von meiner Familie übrig geblieben war, verloren. Jetzt war ich ganz allein.

Ich hörte Jules Stimme erst, als er mir eine Hand auf die Schulter legte. Er war die wenigen Meter von der Straße zu mir herüber gekommen. Ich zuckte zurück und wischte mir schnell über die Augen, bevor ich mich umdrehte.

„Alles in Ordnung?"

„Was? Ja, nein. Sicher. Alles bestens." Ich zog meine Nase hoch und atmete tief durch.

„Sicher?"

Tapfer nickte ich, obwohl mir schon wieder die Tränen in die Augen stiegen. Wieso tat das nur so verdammt weh? Ich hatte immer gewusst, dass sie meine limb'sche Seite verabscheute. Nein, dass sie mich verabscheute.

Ich ging zurück auf die Straße. Ich wollte so schnell wie möglich hier weg.

„Was ist passiert?", wollte jetzt auch Benson wissen.

Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, zog ich meinen Sattel nach, was Leil mit einem unzufriedenen Schnauben kommentierte. Eigentlich brauchte ich nur einen Grund, um den Jungs den Rücken zuzudrehen. Doch bei seiner Frage hielt ich inne und drehte mich wieder um. Ich biss mir auf die Lippe, um zu verbergen wie sehr sie zitterte. Dann zwang ich mich zu einem Lächeln.

„Sie hat mich darum gebeten, nie wieder zu kommen. Ich ruiniere ihr Image und das ihres Mannes. Sie hat mir das hier gegeben." Schwach hob ich den Lederbeutel an.

„Was ist das?"

„Geld. Sie hat mir das zurückgezahlt, was ich ihr von meinem Sold geschickt habe. Wahrscheinlich wollte sie sichergehen, dass ich keinen Grund habe, je wieder zu ihr zurückzukommen."

Die Ailés sahen mich schockiert an. Sogar Caden stand das Mitleid ins Gesicht geschrieben.

„Du hast ihr deinen Sold geschickt?", hakte Benson nach.

Ich nickte. „Die ganzen drei Jahre lang. Ich habe ihn nicht gebraucht. Kleidung und Essen habe ich vom Orden bekommen. Nur für meinen Bogen habe ich ein wenig behalten."

Ich zuckte mit den Schultern. Ailés waren extrem minimalistisch, aber anscheinend sprengte ich die Skala. Tatsächlich besaß ich nichts, außer das, was in den Satteltaschen war, was ich am Körper trug, Lex Schwert und Leil. Mehr hatte ich nie gebraucht.

Er blickte auf den Lederbeutel und ich streckte ihn ihm hin. „Nimm. Ihr könnt es haben. Ich will es nicht." Es bedeutete mir nichts und das schlimmste an der Sache war, dass Jill dachte, dass mir Geld wichtiger wäre als meine Familie.

Benson rührte sich nicht, stattdessen stellte sich Caden vor mich. „Du behältst das Geld", meinte er ruhig, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich will es nicht. Ich will ihr schmutziges Bestechungsgeld nicht."

Sanft legte er seine Hände um die meinen und den Beutel und drückte ihn ein wenig in meine Richtung. „Das ist sehr viel Geld, Aria. Es ist kein Bestechungsgeld von ihr. Es gehört dir. Du hast es dir hart erarbeitet und außerdem ist es deine Versicherung, dass du diese widerliche, grausame Frau niemals wieder sehen musst. Hast du das verstanden?"

Ich spürte die Wärme seiner Hände auf meiner Haut und das hatte etwas verdammt tröstliches.

„Sie ist meine Familie, Caden."

Er sah mich eindringlich an und aus seinem Ausdruck war jegliche Härte verschwunden. „Nein, ist sie nicht. Wenn sie dich so behandelt, hat sie dich nicht verdient, Aria Lennox. Du brauchst sie nicht und du bist nicht alleine auf dieser Welt."

Obwohl er das nicht weiter ausführte, glaubte ich ihm.

„Okay?"

Ich sah ihm in die Augen und nickte zaghaft. „Ja", brachte ich hervor.

„Gut. Und jetzt lass uns aus dieser verfluchten Gegend verschwinden." Er lächelte mich aufmunternd an, dann ließ er meine Hände los und drehte sich um.

Wie ferngesteuert warf ich den Lederbeutel in eine meiner Satteltaschen und schwang mich in den Sattel.

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