Another Life || ereri

Por Ann4575

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Eigentlich wollte ich ja nur ausziehen. Raus aus dem Haus meines Vaters. Meines steinreichen Vaters. All se... Más

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Por Ann4575

"Wenn du ihn siehst, dann sag ihm, dass ich ihn vermisse."

* * *

Third Person's View

* * *

Armin spielte los, wirkte dabei so, als hätte er nie was anders getan, als die Saiten dieses Instrumentes erklingen zu lassen. Die Geige schien ihm schon in jungen Jahren in die Hände gefallen zu sein, so natürlich machte er Musik. Es war für ihn nicht schwer, die Geige zu spielen. Er konnte sich voll und ganz auf das Gefühl einlasse, dass er vermitteln wollte. Er musste die Nachricht rüberbringen, womit ihm sein bester Freund beauftragt hatte.

Und es klappte.

"Hör auf.", sagte Levi schwach, als er dem Klang zuhörte. Jedoch war sein Befehl zu weichlich, niemand wäre drauf eingegangen. Eine solche Machtlosigkeit war vom kleinen Pianisten nicht bekannt.

Musiker haben die Aufgabe Gefühle zu übermitteln. Jedoch war es eine noch wichtigere Aufgabe, die Gefühle eines anderen weiterzugeben. Die Nachricht muss übermittelt werden. Sonst ist die Musik nichts.

Armin spielte und selbst ohne der Begleitung, brachte es Petra zum Schluchzen.

Als er fertig war, hielt er die Violine noch einen Moment lang auf der Schulter, bis er Levi fixierte und mit einer tiefen Verbeugung seine Bitte aussprach. "Nimm mich auf."

"Ich kann es nicht.", sagte Levi und hielt sich am Klavier fest. "Ich kann es nicht."

"Sir, er kann so gut spielen. Er ist perfekt! Selbst wenn er nur ein Monat bei uns bleiben könnte, würde das für ihn unglaubliche Chancen ermöglichen. Bitte gewähren wir ihm wenigstens eine Starthilfe, Sir.", versuchte Petra erneut ihr Glück.

"Ich habe nein gesagt. Und nun raus.", sagte er und zeigte auf die Türe.

"Lass mich noch was vorspielen, Levi."

"Nein, ich will es nicht hören."

"Bitte.", sagte Armin und ohne wirklich auf eine Zustimmung zu warten, spielte er wieder los. Ein Stück, welches gefürchtet ist unter den Violinisten. So viel war auch Levi klar. Und als er die ersten paar Noten hörte, wollte er es abbrechen, aber es schien eine Sünde zu sein. Er würde von einer höheren Macht bestraft werden, wenn er das Spiel dieses jungen Mannes aufhalten würde.

Es war purer Respekt, der sich auf seinen Augen widerspiegelte. Man musste kein Musiker sein um zu wissen, dass dieses Stück mehr als nur ein Stück war. Es war wie die grösste Hürde des Erfolges. Dieses Stück war nicht dazu da, die Zuhörer zu bezaubern. Dieses Stück war dazu dar, die Realität zu bezweifeln. Dieses Stück konnten nicht viele Musiker so einfach, so natürlich und sicherlich nicht so richtig spielen, wie es Armin Arlert tat.

Furlan war talentiert.
War er jedoch fähig dieses Stück so fehlerfrei zu spielen?
Levi konnte es nicht sagen.

"Wow.", flüsterte Petra und Levi fühlte sich ertappt, als sein Inneres laut ausgesprochen wurde. "Spielen Sie, Sir. Sie kennen doch die Begleitung."

Levi hatte keine Wahl, er fühlte sich mitgerissen von der Musik. Und so legte er seine Finger auf die Tastatur, spielte die Klänge und war unsicher, weshalb er der Musik zuhörte wenn er doch so sicher war über seine Entscheidung.

Oder liess er sich nur einbilden, dass er so sicher darüber war?

Es war zehn Jahre her, als er den Entscheid getroffen hatte, Eren nie wieder zu sehen. Bis zum jetzigen Augenblick hatte er keinen Grund, diesen Entscheid zu bezweifeln. Es war eine Entscheidung gewesen, worüber er sich so sicher war, dass es keinen anderen Ausweg gab.

Man bedenke, er konnte das Kind nicht retten, dass sich von der Schlucht stürzen wollte.
Stattdessen hat sich das Kind den Kopf angeschlagen und somit all seine Erinnerungen verloren.

Oder dies ist zumindest die Geschichte, mit dem die Familie Jäger leben musste.

Wie könnte er ihnen unter den Augen treten?
Und wie könnte er ihm unter die Augen treten?

Es gab nichts, woran er sich hätte halten können. Die Dimension wurde zerstört, Eren konnte sterben und sich seinem neuen Leben vollkommen hingeben, einen Neustart machen und seinen wahren Träumen hinterherrennen.

Für Levi schien es immer nur die Trauer zu geben.
Für Levi schien es immer nur den Untergang zu geben.

Es stellte sich ihm eine Frage, die im Laufe seines Lebens nie beantworten werden würde.
Nämlich:

Was hatte er getan, um so ein ewiges Schicksal zu erleiden?

Es war nicht das erste Mal, dass er sich diese Frage stellte. Aber immer wieder liess er sich denken, dass es seine Schuld gewesen sein muss.
Aber war es das wirklich?
War es überhaupt seine Schuld?
Und viel wichtiger noch: Muss er sich selber dafür bestrafen?

Das Stück war zu Ende, Levi erstarrte bei der letzten Note und sah mit grossen Augen auf seine Hände.

"Ich soll dir ausrichten, dass er dich vermisst."

Levi's Atmen stockte.
Sein Herz setzte kurz aus.
Er hatte es gespürt.

Levi hat die Nachricht erhalten.

"Eren war seit seinem zehnten Geburtstag nicht mehr der Alte. Das müsstest du am Besten wissen. Aber etwas hatte sich nicht verändert. Er hat dich nicht vergessen. Nicht komplett."

"Bitte.", keuchte Levi und fasste sich ans Herz. Er konnte den seelischen Schmerz spüren. Es brannte und zerrte an ihm. "Verlasse diesen Raum. Ich kann es nicht."

"Ich werde nicht locker lassen."

"Ich auch nicht.", sagte Levi und traute sich wieder den Blondkopf anzusehen. "Geh."

Armin öffnete seinen Mund um zu widersprechen, jedoch wurde er von der Managerin unterbrochen. "Es ist okay, Herr Arlert. Ich werde Sie kontaktieren. Sir Ackermann braucht Zeit, um nachzudenken und zu reflektieren."

Er sah sie an, schien abzuwägen, ob sie zu trauen war. "Kann ich Ihre Nummer haben? Ich werde mich melden."

Petra warf einen kurzen Blick über die Schulter, konnte jedoch keine Reaktion von ihrem Chef ergattern. Sie legte ihren Arm um Armin's Hüfte und begleitete ihn zur Tür, wobei sie in einem Flüsterton weiter mit ihm sprach und ihr Versprechen abgab, dass sie sich melden würde.

Armin wollte noch ein weiteres Mal auf die Telefonnummer eingehen, da erhielt er aber schon die Visitenkarte in die Hand gedrückt. Er war nun zufrieden mit dem, was er in den letzten Minuten erreichen konnte und war sicher, dass sein Freund auch nur erfreut sein konnte. Immerhin hatte er es mit Levi Ackermann zu tun.

Der Mann, der die Kraft hatte, zwei unterschiedliche Leben komplett auf den Kopf zu stellen.

"Sir.", sagte Petra als die Türe endlich schloss und die beiden nun alleine waren. "Wir sollten hier aufräumen. Wir müssen bald hier raus."

"Gut."

* * *

Levi sah fix und fertig aus. Petra konnte sich nicht daran erinnern, ihn jemals so erschüttert gesehen zu haben und es machte ihr insgeheim Angst.

Wenn Sie genauer darüber nachdachte, kannten sich die Beiden schon seit Jahren. Jedoch war ihre Beziehung nie über das Geschäftliche hinüber gewachsen. Für sie war Levi immer nur ihr Vorgesetzter.

Der heutige Tag war eines der wenigen Momente, wo Petra mehr über ihn erfahren durfte. Oder besser gesagt wurde Levi keine andere Möglichkeit gegeben, als ein Teil von sich zu offenbaren, den er am liebsten für immer und ewig weit hinten in seinem Gedächtnis verschlossen gehalten hätte.

Aber es war keine Frage mehr.
Seine selbstgeschriebenen Stücke müssten darüber handeln.
Die Stücke über Herzeleid und Kummer handeln um einen Jungen.

"Sir.", begann die Managerin ihren Satz, wie auch schon so often. Sie sassen beide im Auto des Musikers, auf den direkten Weg zu Erwin's Konzert. Petra wurde spontan eingeladen, obwohl Levi diesen Entscheid nun bereute. "Warum möchten Sie Herr Arlert nicht aufnehmen?"

Die Strassen wahren verregnet und die Sonne war schon lange verschwunden. Die eiserne Kälte von draussen schien sich durch ihren Körper zu bohren, selbst wenn das Auto klimatisiert war.

"Er ist befreundet mit jemanden, den ich nie mehr sehen möchte.", sagte er knapp und umfasste das Lenkrad fester.

"Ein Ex-Freund?"

"Nein."

"Ist er ein schlechter Mensch?"

"Nein."

"Hat er Ihnen was Schlechtes angetan?"

"Niemals."

"Warum möchten Sie ihn dann nicht mehr sehen?"

"Weil ich schlecht für ihn bin."

"Das kann ich fast nicht glauben."

"Petra."

Die Art und Weise wie er den Namen aussprach, war genug für sie um zu verstehen, dass sie zu weit gegangen war. Aber es liess sie nicht los. Sie wollte noch nicht locker lassen.

"Tut mir leid, Sir.", begann sie und räusperte sich kurz. "Aber ich kann nicht glauben, dass Sie einen schlechten Einfluss auf jemanden haben könnten."

"Ich will nicht, dass mehr Menschen darüber erfahren. Nichts für ungut Petra, aber unsere Arbeitsbeziehung funktioniert nur so gut, weil wir unser Privatleben aus dem Spiel lassen."

"Ich glaube wir wären gute Freunde."

"Das bezweifle ich."

"Warum?"

"Ich kann keine Freundschaften halten."

"Ist nicht Erwin ein alter Freund von Ihnen?"

"Nur weil die Freundschaft lange gehalten hat, muss es nicht bedeuten, dass es eine gesunde Freundschaft ist."

"Was macht es den ungesund?"

"Ich."

"Sir, bei allem Respekt, Sie sind nicht so schlimm, wie Sie denken."

"Petra, bei allem Respekt, du kennst mich nicht."

Und somit war diese Konversation beendet.
Sie erreichten das Stadium, welches von einer Menschenschar umzingelt wurde. Dank Levi's Reputation konnten sie vor den anderen Gästen eintreten. Die Konzerthalle war gigantisch, verziert mit langen Vorhängen und zierlich gekleideten Menschen.

"Ich habe gewusst, dass ich vorher noch eine rauchen sollte.", zischte Levi und drängte sich an den Leuten vorbei um an seinen Platz zu gelangen. "So viele verdammte Leute hier."

"Sir, ich fühle mich underdressed.", sagte Petra und zupfte immer wieder an ihrer Kleidung rum, obwohl Levi nichts auszusetzen hatte.

"Da kannst du froh sein, dass du nicht berühmt wird.", sagte er und seufzte, als er wieder warten musste. "Ich bin mir sicher, dass irgendein hobbyloser Reporter über meinen einfachen Anzug schreiben wird."

Sie setzten sich nach langem Warten und weiteren genervten Kommentaren von Levi's Seite endlich auf ihre Sitze hin. Petra wünschte, sie hätte abgesagt, da sie das ständige Rumgezicke von ihrem Chef manchmal echt nicht abhaben konnte. Jedoch hatte sie eine Mission.

Sie brauchten Armin Arlert in ihrem Orchester. Selbst wenn es nur für einen Monat war. Er hatte Talent, er musste auffallen, sonst ginge er unter wie manch anderer Musiker.

Eine solche Gabe durfte einfach nicht untergehen.

Die ersten Orchestermitglieder erschienen auf dem Podest, als die Lichter sich dimmten und somit den Beginn des Konzertes ansagten. Einer nach dem anderen spazierte herein, nahm seinen Platz ein und wartete auf den nächsten.

Es ging so weiter bis der Dirigent herein kam und alle nochmal bat, aufzustehen und sich zu verbeugen.

Endlich erschien der Star des Abends aus den Vorhängen. Erwin Smith. Er hatte einen blauen Anzug an, ein weissen Hemd darunter und einen Gesichtsausdruck von purer Konzentration. Levi hatte diesen Ausdruck schon oft genug gesehen, jedoch würde er sich niemals daran gewöhnen können.

Das Publikum klatschte laut, jedoch sparten sich die Beiden den Applaus für den Schluss auf.

Als jegliche Ansagen ausgesprochen wurden, machten sich die Musiker bereit. Nach einem kurzen Einsatz seitens des Dirigenten, spielte Erwin los.

Der erste Ton, der erste Takt, die erste Linie des ersten Stückes eines Konzertes waren wohl die aufregendsten Momente eines Musikers. Alles ist still, atemlos. Es scheint, als würde die Erde aufhören sich zu drehen, nur um den ersten Klang zu erhaschen.

Deshalb ist der erste Ton, der erste Takt und die erste Linie so wichtig. Man musste den Zuhörer bei den Ohren packen und erst dann hat man ihre volle Aufmerksamkeit.

Levi Ackermann war dankbar dafür, denn er konnte seinem Kopf eine Pause gönnen. Jedoch fühlte er sich verpflichtet, Erwin darüber zu berichten was am heutigen Tage geschehen war. Er musste von ihm hören, was er darüber dachte, selbst wenn er schon wusste, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.

Erwin hatte das grosse Talent, immer der gegenteiligen Meinung zu sein als Levi. Und selbst wenn es an manchen Tagen wie die grösste Qual erschien, war Levi froh, dass er auch eine andere Sicht anhören durfte. Und wenn der kleine Pianist sehr ehrlich mit sich war, dann musste er zugeben, dass Erwin's Worte seine tiefsten Wünsche offenbarten, die er sich jedoch nicht getraute zu äussern.

Er spürte etwas.
Er spürte, wie sich etwas annäherte.
Er spürte eine Veränderung, eine Begegnung, eine Berührung.

Er hatte die Befürchtung, dass er Eren wohl früher sehen musste als ihm lieb wäre.

______________________

PEACE!

Noch mehr Musik, yay! *^*

Es macht unglaublich viel Spass, passende Performances zu finden und sich vorzustellen, wie die Charaktere die Stücke spielen.

Ich will ja nicht wirklich spoilern, aber es ist offensichtlich, dass Eren bald seinen Auftritt haben wird
ewe

Ich hoffe, ihr freut euch darauf und man sieht sich nächste Woche!

Eure Ann4575

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