Just The Way You Are

By katherine_fields

9.5K 267 113

Grace Morris ist 16 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt an der Westküste der USA. Sie ist schüchtern, hält... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Ein Jahr später...

Kapitel 17

223 5 0
By katherine_fields

„Und dann hast du sie echt einfach in dem Schlafzimmer von deinen Eltern gesehen?", fragte Joe am Handy und lachte.

„Was gibt's da zu lachen, Joe?", fauchte ich. „Ich hab dich angerufen, damit du mich beruhigst und nicht damit du mich auslachst." Nachdem Amber abgehauen ist, habe ich sofort meinen besten Freund angerufen.

„Ich mein ja nur - das ist echt komisch."

„Ach ne", gab ich genervt von mir.

„Und heute nach der High School dachte sie also echt, dass wir - "

„- Dass wir zusammen sind - ja", beendete ich seinen Satz und schmunzelte, während ich meine Augen verdrehte. „Total lächerlich."

„Hm, ja oder?"

Es entstand kurz eine peinliche Stille, bis Joe sich räusperte und fragte: "Was machst du am Samstag?"

"Schlafen", antwortete ich und legte mich in mein Bett, während ich aus dem Fenster schaute.

"Ach, komm. Lass uns was machen", meinte er.

"Ne", murrte ich und schaute abwechselnd aus meinem Fenster und in mein Bett. Die Sonne nervte mich - mein Bett gewann definitiv.

"Du bist echt - "

" - nicht normal?", schnitt ich ihm das Wort ab.

"Nein, das meine ich nicht."

"Sag es ruhig", murmelte ich. Sofort musste ich an heute Mittag denken, wo mir Amber direkt ins Gesicht gesagt hatte, ich sei komisch.

"Lass uns zum Strand gehen", schlug er vor. "Mir wird sonst am Wochenende total langweilig."

Ich seufzte. "Zum Strand? Ist das dein ernst? Der Ort, wo die Leiche des Mädchens gefunden wurde und wo mich wahrscheinlich jeder anstarren wird, weil diese behinderte Jade ihr selbstaufgenommenes Bild von der Leiche der ganzen Young gezeigt hat? - Nein danke, ich verzichte."

"Wir müssen ja nicht zu der Stelle", beharrte Joe weiter und da wurde mir klar, dass er kein nein akzeptieren würde.

"Na gut", gab ich letzendlich nach. "Aber nur weil du's bist."

~~~~~~~~~~

"Schatz, es gibt Essen!", rief meine Mom in mein Zimmer, selbstverständlich ohne anzuklopfen. Ich hatte den jahrelangen Kampf aufgegeben.

Ich legte mein iPad weg und lief nach unten, wo ein großer dampfender Topf Spaghetti stand. "Bolognese?", fragte ich und setzte mich gegenüber von Mom und Dad.

Mom nickte, nahm meinen Teller und schaufelte mir eine ordentliche Portion darauf. Als Mom und Dad auch ihr Essen hatten, begannen wir zu essen. Ich liebte es, wenn meine Mom kochte und wir abends alle zusammen sitzen konnten, was nicht sehr häufig vorkam.

"Wie war die Schule?", stellte Dad wie immer seine Standartfrage.

"So wie immer", log ich, obwohl der Tag heute alles andere als gewöhnlich war. Immerhin musste ich ein Referat mit Amber Sullivan machen und sie war heute sogar hier in meinem Haus. Anfangs habe ich mich wirklich unwohl mit ihr gefühlt, aber nach einer Zeit war ich überrascht, wie intelligent und aufmerksam Amber eigentlich war. Es war alles okay, bis ich sie in dem Schlafzimmer meiner Eltern erwischt habe...

"Gut", antwortete Dad trocken und aß gedankenverloren seine Nudeln.

"Habt ihr den DNA Test schon bei der Polizei eingereicht?", fragte ich neugierig.

"Den was?", sah Dad überrascht auf, als wäre mit seinen Gedanken zusammen weg gewesen.

"Na, den DNA Test, den Norris und Nelson von euch haben wollen", half ich meinem Dad auf die Sprünge.

"Ach, Norris und Nelson", murmelte er verärgert, räusperte sich dann aber und sah mich lächelnd an. "Alles gut, Schatz. Wir haben ihn eingereicht. Es ist alles geregelt. Mach dir keine Sorgen, Grace."

Ich nickte erleichtert. Wenn die Ergebnisse da wären, würden die anderen vielleicht endlich aufhören mir die Ähnlickeit zwischen mir und dem Mädchen unter die Nase zu reiben.

~~~~~~~~~~

Am nächsten Morgen trafen Joe und ich uns am Strand. Wir umarmten uns und setzten uns dann in den Sand. Eine Weile lang sagte keiner von uns was. Wir starrten einfach nur aufs Meer. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und atmete die frische Meeresluft ein, die wie Balsam für meine Lungen waren.

"Wie geht's dir?", fragte Joe.

Ich überlegte und fragte mich, warum Menschen diese Frage überhaupt stellten. Wenn wir alle ehrlich sind, beantwortet doch keiner von uns diese Frage ehrlich.

"Okay, war ne blöde Frage."

"Ich verstehe einfach nur nicht, wie ein Mord Cliffstone so in Aufruhr geraten lässt", murmelte ich gedankenverloren.

"Gracie, das hier ist eine Kleinstadt. Hier passiert doch fast nie etwas. Die Leute reden."

Ich seufzte. "Irgendwann verschwinde ich von hier."

"Du hasst Großstädte", erinnerte mich Joe mich schmunzelnd.

"Ich meine irgendwohin, wo gar keine Menschen sind", erklärte ich und musste dann aber selbst lachen. Joe stimmte in mein Lachen mitein, doch dann verstummte ich ganz plötzlich wieder. "Wer glaubst wer sie war?"

Joe sah mich lange an. "Keine Ahnung. Das fragt sich jeder."

"Sie war noch so jung. Ich meine, war sie ein Opfer? Hat ihr Mörder sich sie ausgesucht oder war es ein schlimmer Zufall?" Ich schwieg für ein paar Sekunden und beobachtete, wie die Wellen brachen und an den Strand gespült wurden. "Moment mal", kam mir ein Geistesblitz. "Die Strömungen gehen doch nach draußen."

"Und jetzt?"

"Das heißt, dass der Körper von dem Mädchen von einem Schiff aus ins Meer geworfen sein muss. Sie kann nicht von einer anderen Stelle vom Festland aus ins Meer geworfen worden sein", redete ich ohne Punkt und Komma und griff nach meinem Handy.

"Grace, was tust du?", fragte Joe misstrauisch.

"Amber anrufen", antwortete ich knapp.

Joe sah mich verwundert an. "Amber?"

"Was ist?", ertönte eine genervte Stimme.

"Komm zum Strand - jetzt", sagte ich und legte schnell wieder auf.

"Grace, was hast du vor?", fragte Joe, noch immer mit seinem misstrauischen Gesichtsausdruck.

"Wir werden zum Bootsverleih gehen", erklärte ich entschlossen.

~~~~~~~~~~

"Du hast lieber einen ziemlich guten Grund mich aufgeweckt zu haben", begrüßte Amber mich mürrisch.

Ich erklärte ihr schnell, was mir eingefallen war, doch sie sah mich bloß unbeeindruckt an. "Denkst du nicht, dass Norris und Nelson das schon längst überprüft haben müssen?"

"Lasst es uns herausfinden", sagte ich.

"Seit wann so motiviert, Morris?", stichelte sie.

Ich drehte mich um und antwortete mit dunkler Stimme. "Je eher der Fall geklärt ist, desto schneller hab ich wieder meine Ruhe."

"Aha", machte Amber. "Denkst du nicht, dass wir Kim, Summer, Cohen, Sam, Serena und Jade holen sollten?"

"Oh Gott, bitte nicht!" Hatte ich Lust auf Bienenkönigin Kimberly? - Auf keinen Fall. Könnte ich es ertragen Summer, meine ehemalige beste Freundin alias Verräterin, in meiner Gegenwart zu haben? - Nein. Cohen und Sam, diese Angeber? - Nie im Leben. Serena? - Hm, vielleicht, obwohl ich immer noch etwas beleidigt war, dass sie sich vor ein paar Tagen einfach so auf die Seite zu Amber's neu gebildeten "Ermittlerteam" geschlagen hat. Jade? - Lieber würde ich sterben, als mich mit dieser Nervensäge mit dem Gehirn in Größe einer Erbse abzugeben.

Amber stöhnte, gab aber dann nach und rief die anderen nicht an.

Zu dritt liefen wir zu dem Bootshaus, das am Hauptstrand von Cliffstone in der Nähe von der bekannten Eisdiele lag. Der Verleih war nicht allzu groß. Der Betreiber verlieh ein Segelboot, drei Motorboote und ein paar Tretboote. Der Hafen allerdings war etwas größer - ungewöhnlich für eine Kleinstadt wie Cliffstone. Hier luden mittelgroße Schiffe ihre Güter ab und zwei Mal in der Woche legte eine Fähre am Hafen an. Keine Ahnung wieso, aber es existierten wohl Menschen, die sich für so eine alte langweilige Stadt wie Cliffstone interessierten, besonders für die Altstadt oder das historische Herrenhaus der Stones.

"Lasst uns zuerst beim Verleih nachfragen, bevor wir am Hafen fragen", schlug Joe vor.

Wir liefen zu der blau angestrichenen Hütte, wo vor den Fenstern selbstgemachte Ketten mit Muscheln im Wind wehten. Eines der Fenster wurde zur Kasse umfunktioniert. Dort standen alle Angebote und Preise. Wir traten an das Fenster und lugten hinein - niemand war da. Ich entdeckte eine Glocke, die am Fensterrahmen baumelte und läutete sie.

Ein paar Sekunden später erschien ein alter Mann. Ich hatte vergessen, wie der Besitzer des Bootsverleihs aussieht. Ich vermute, dass ich das letzte Mal wo ich hier war, sieben gewesen sein musste. Mom und Dad hatten sich an einem Wochenende mal freigenommen und wir hatten uns an einem warmen Sommertag ein Tretboot ausgeliehen.

"Welches Boot wollt ihr?", fragte der alte Mann, ohne jegliche Begrüßung.

"Ähm, wir - " Ich stoppte, als ich den Blick vom dem Mann bemerkte, der an mir vorbei gerichtet war.

"Amber, Liebes", sagte er.

Ich drehte mich um. Ich hatte gedacht, dass Amber die ganze Zeit neben mir stehen würde. Stattdessen hatte sie sich hinter Joe und mir eher versteckt. Wieso? Sie starrte zu Boden und versteckte ihr Gesicht mit ihrem Lockenkopf.

Amber sah auf. "Hi, Mr W", zwang sie sich ein Grinsen auf und quetschte sich dann zwischen Joe und mich zu dem Fenster.

Ich sah sie verwirrt an. W - so wie Damian Wayne? Verdammt! Warum wusste ich das nicht? War der Mann etwa Damian's Grandpa oder bildete ich mir das jetzt nur ein? Schließlich gab es viele Nachnamen mit W.

"Ich hab dich lang nicht mehr gesehen", sagte Mr Wayne. "Schön dich zu sehen."

Amber nickte und fragte direkt: "Ist dir irgendetwas aufgefallen am Tag des Mordes?"

Mr Wayne schüttelte entschieden den Kopf. "Du weißt doch wie Cliffstone tickt - hier ist tote Hose."

"Denk nach", beharrte Amber. "War irgendwas am Tag davor oder danach?"

Wieder schüttelte er den Kopf.

"Okay danke, Mr W", bedankte sich Amber und wir liefen weiter.

"War das Damian Wayne's Grandpa?", fragte Joe neugierig weiter.

"Ja", antwortete Amber kalt.

"Woher kennst denn du den?"

Amber drehte sich ruckartig um und sah Joe fest in die Augen. "Hör mir mal zu. Es ist nicht immer von Vorteil so neugierig wie du zu sein", fauchte sie.

Joe antwortete nichts. Amber's Blick streifte kurz mich, dann liefen wir weiter zum Hafen.

"Bist du dir sicher, dass er nichts weiß?", hakte ich nach.

"Mr W ist sauber. Vertrau mir", antwortete Amber über ihre Schulter.

Kannte Amber eigentlich die ganze Stadt? Wenn ich gewusst hätte, dass mir das später noch zum Verhängnis werden würde, hätte ich Amber niemals angerufen...

Continue Reading

You'll Also Like

1.6M 62.8K 48
»Der Kotzbrocken hier«, er deutet auf sich, »wird nun diesen Raum verlassen. Dann wir er in sein Haus spazieren und die vielen Überwachungskameras an...
16.7K 433 17
++++Fortsetzung von "Erste Liebe"++++ Jason und Luisa haben schon einiges in ihrem Leben erlebt und haben mit ihren jungen Jahren schon eine eigene F...
ELAIA By Feitjet

Teen Fiction

788K 25.7K 71
„Eine entzückende Verlobte hat sich mein Enkel da ausgesucht." Sprach der Herr mich lächelnd an, bevor er mir seine Hand anbot und ich ihn mit riesig...
stay or go By Josy

Teen Fiction

541K 15.2K 54
Ganze zwei Jahre schon, erlebte Lou ihren reinsten Albtraum. Sie verlor ihre Mutter, ihre Freunde und ihre Lebensfreude. Seid ihre Mutter sie und ihr...