Woodkiss

By waterlily65

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Du hattest du schon immer mal den Traum, zwei Monate ganz alleine und ohne deine Eltern mit sieben anderen Ju... More

Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73. (Jaydens Sicht)
Kapitel 74. (Lauras Sicht)
Kapitel 75. (Jaydens Sicht)
Kapitel 76. (Lauras Sicht)
Kapitel 77. (Jaydens Sicht)
Kapitel 78. (Lauras Sicht)
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87. (Lauras Sicht)
Prolog
Nachwort

Kapitel 56.

55 7 3
By waterlily65

Und zeitgleich mit den anderen fällt die Videokamera zu Boden. Das scheppernde Geräusch vermischt sich mit dem Platschen. Doch es ist immer noch laut genug, damit Jackson darauf aufmerksam wird.

„Du da!“, brüllt er mich an. „Pass auf die Kamera auf! Wenn du etwas kaputt machst, musst du dafür aufkommen.“ Ich beachte ihn einfach gar nicht, sondern hebe sie nur wortlos vom Boden auf und hoffe, dass nichts passiert ist. Entsetzt entdecke ich die Furche im Boden. Auf jeden Fall ist der Bildschirm schwarz. Nervös drücke ich auf dem Knopf, der für das Anmachen der Kamera ist, herum. Ich beobachte das schwarz-weiße Flackern, das auftaucht. Ob ich es will oder nicht – die ist nicht mehr brauchbar. Leise fluche ich vor mich her und schiebe unauffällig den einen Schuh über die Delle im Holzboden der Floßes. Schlimm genug, dass ich Ärger von Jackson bekomme, weil ich die Kamera kaputt gemacht habe. Aber für den Schaden auf einem seiner Boote möchte ich nicht verantwortlich sein. Er kommt mit großen Schritten näher und ich tue so, als würde ich mich weiterhin mit der Kamera beschäftigen. Als er nah genug an mir ist, entreißt er sie mir so schnell, dass ich kaum noch aufschauen kann. Er untersucht sie kurz, dann drückt er sie mir zurück in die Hände und meint: „Ich sage den Veranstaltern Bescheid, dass du die Rechnung bezahlst und ihnen eine schriftliche Entschuldigung zukommen lässt!“ Ich beiße meine Zähne so fest zusammen, dass es weh tut. Wortlos lasse ich meine Hand mit der Kamera sinken und mache mich auf eine fette Rechnung von der Firma gefasst. Ich weiß, dass es eine sehr hochwertige Kamera gewesen war, weshalb sie bestimmt nicht billig war. Ich weiß, dass mein Dad nicht einsehen wird, dass er es zahlt. Dafür werde ich selbst aufkommen müssen.

Seufzend wende ich mich wieder den anderen zu, die jetzt bibbernd und zitternd aus dem Wasser steigen. Ich hoffe für sie, dass Avery sie komplett aufgenommen hat. Jackson stellt ihr genau diese Frage.

Sie drückt ein paar Knöpfe auf ihrer Kamera, dann ruft sie zurück: „Es tut mir Leid, ich habe die Landung nicht komplett drauf!“ Ein Stöhnen geht durch die gesamte Gruppe. Die Landung im Wasser war nämlich meine Aufgabe gewesen.

Schlotternd geht Daniel über den nassen Holzboden und schaut mich vernichtend an. Es ist klar, dass er mich dafür verantwortlich macht.

Jackson gibt ein weiteres Mal das Kommando und ich sehe an ihren Gesichtern, die eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und ein verzerrtes Lächeln zeigen, dass sie sich anstrengen, es jetzt perfekt zu machen. Denn wir wissen alle, dass Jackson uns erst aufhören lässt, wenn sie Aufnahme perfekt ist. Ich bin mir nicht sicher, warum Jackson so streng mit uns ist. Entweder er hasst uns oder er hat irgendein anderes Problem, das wir jetzt ausbaden müssen.

Ich setze mich auf einen Stuhl, der an der Hütte lehnt und sehe den anderen zu. Heather strengt sich an, zu lachen, doch es hört sich unecht und verkrampft an. Carter versucht, einen Salto ins Wasser hinein zu machen, doch er rutscht auf dem nassen Holz aus. Seine Füße werden weggezogen. Er fliegt nicht genug hoch, um einen perfekten Salto zu machen. Wie in Zeitlupe fällt er vom höchsten Punkt wieder zu Boden und ich sehe schon fast, wie sein Kopf auf dem harten Holz aufschlägt. Ich muss den Blick abwenden. Meine Ohren stellen sich schon das Geräusch vor und eine Schauer läuft über meinen Rücken.

Doch es bleibt aus! Alles was ich höre, ist ein lautes Platschen und danach ein Stöhnen, das fast genauso laut ist. Ich höre Heather, Kim und Avery heraus, die laut schreien, vor Schreck. Langsam drehe ich meinen Kopf in die Richtung, aus der das platschende Geräusch gekommen ist und sehe mit Erleichterung, dass Carters Kopf das Holz verfehlt hat. Alle stöhnen erleichtert auf. Außer einer. Jackson. Der hat nichts besseres zu tun, als uns weiter herumzukommandieren: „Alles auf Anfang! Und strengt euch bitte mehr an!“ Er verdreht die Augen und verschränkt die Arme genervt.

Noch mehr zitternd klettern alle wieder heraus. Irgendwie erinnert es mich an den Tag, als wir uns nach dem Schwimmen in dem See im Wald verlaufen haben. Damals habe ich eine Unterkühlung bekommen, bei der ich sogar bewusstlos wurde. Ich finde es immer noch seltsam, wie mein Körper so schnell abkühlen konnte, und den anderen, wie Jayden, fast nichts zugestoßen ist. Das hat sogar die Ärztin gesagt.

Jayden wirft kurz einen Blick zu mir und ich erwidere ihn mitleidig.

Nachdem alle wieder auf Position stehen, gibt Jackson erneut den Startschuss und ich sehe die Verzweiflung in allen Augen. Wenn Jackson so weiter macht, werden sie sich erkälten, und das kann wirklich nicht im Sinne der Veranstalter sein. Ich finde sein Verhalten fast schon unmenschlich. Man könnte denken, es würde Jackson Spaß machen, sie so Leiden zu sehen. Und mindestens genauso beängstigend finde ich das Lachen seiner Mitarbeiter, die daneben stehen und die anderen auslachen. Ich würde sie gerne selbst einmal so sehen. Ich weiß genau, wie es ist, sich kaum noch bewegen zu können, weil man so sehr friert.

Es scheint, als würde diese Aufnahme endlich mal perfekt werden, denn es geschieht nichts Außergewöhnliches. Das Lachen und das Grinsen auf den Gesichtern der anderen sieht zwar verkrampft und angestrengt aus, aber wenn Jackson das nicht durchgehen lässt, dann werde ich im selbstständig meine Meinung sagen.

Wieder klettern die anderen aus dem eiskalten Wasser und ich sehe, wie Avery die Aufnahme beendet. Jackson kommt mit langen Schritten auf sie zu und beginnt ganz plötzlich zu schreien: „Das ist jetzt nicht euer Ernst oder? Könnt ihr euch nicht einmal anstrengen? Das sah nicht annähernd so aus, wie es sein sollte! Aber mir kann das ja egal sein. Es schadet ja nicht mir, sondern euch, wenn ihr euch nicht bemüht, dass die Aufnahme gut wird! Aber das eins klar ist: Ich werde das so lange mit euch machen, bis sie perfekt ist! Ist es so schwer, ein echtes Lächeln aufzusetzen und in einen Fluss zu springen?“ Seine Stimme wurde immer lauter, während er sprach. Jetzt verdreht er nur wieder die Augen, verschränkt die Arme und schnaubt gleichgültig. Er dreht sich um, um die Bahn frei zu machen, für eine weitere Aufnahme.

Doch ich mache ein paar große Schritte und packe ihn fest am Arm. Jetzt bin ich mit Anschreien an der Reihe: „Was soll das? Wollen sie so lange weiter machen, bis sie vor Frieren zusammenbrechen? Was soll das denn bringen? Eine gute Aufnahme bekommen sie jetzt garantiert nicht mehr, und schon gar keine perfekte! Das ist bestimmt nicht der Sinn, den die Firma verfolgt! Lassen sie sie eine Pause machen und versuchen sie es danach nochmal!“ In mir kocht die Wut.

Jackson reißt seinen Arm aus meinem Griff und zieht verachtend die Augenbrauen hoch. Instinktiv ziehe ich meine Schultern nach innen. Es ist unheimlich, wie er mich durch seinen bloßen Blick einschüchtert! Er packt jetzt mein Handgelenk an dem gesunden Arm, um zu verhindern, dass ich abhauen kann. Drohend zieht er mich näher an sich. Ich versuche, so stark wie möglich zu scheinen. Seine Stimme ist jetzt bedeutend leiser, sodass nur ich ihn hören kann: „Was willst du mir schon befehlen, Kleine? Denkst du etwa, ich würde auf dich hören? Es ist meine Entscheidung, was geschieht, und du hast dabei nichts zu sagen!“ Seine Augen verengen sich zu Schlitzen, dann flüstert er eindringlich: „Und jetzt halte deine Klappe!“ Wütend stößt er mich kräftig von sich weg, sodass ich nach hinten stolpere und fast auf den Boden falle. An der Stelle, wo Jackson mich festgehalten hat, ist die Haut rot geworden.

„Macht euch bereit!“, brüllt er und ich drehe mich nur um, und gehe zu dem Stuhl, auf dem ich gesessen bin. Die anderen starren mich auf dem Weg dort hin entgeistert an, doch ich ignoriere es einfach. Erst als ich mich hinsetze, schauen sie wieder nach vorne. Nein, falsch. Drei nicht. Logan, Jayden und Daniel. Jayden schaut mir direkt in die Augen und hat einen Blick aufgesetzt, der so viel bedeuten soll, wie: Danke, dass du es versucht hast. Ich weiß das zu schätzen. Und dann ändert er es in mitleidig. Logan sieht mich ungefähr genauso an, doch trotzdem blitzt tief in seine blauen Augen noch etwas anderes auf. Ich deute das als eine Mischung aus Schmerz und Frustration. Das sehe ich immer in seinem Blick, wenn er mich ansieht. Geht es um den Fast-Kuss vor vielen Tagen? Als ich ihn weggestoßen habe, weil ich nicht wollte, dass er mich küsst? Ich wusste nicht, dass ihn das so belastet. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Schnell wendet er seinen Blick ab. Und dann starrt auch noch Daniel her. Er sieht belustigt aus, als würde es ihn amüsieren, dass Jackson meine Meinung praktisch ignoriert hat. Sein Blick sagt mir so viel wie: Du warst erbärmlich. Lass es doch einfach, uns zu helfen. Bringt doch eh nichts. Ich halte es für das Beste, wenn ich seinem Blick einfach standhalte.

Als Jackson wieder von drei runterzählt, sieht auch Daniel endlich weg.

Zwei weitere Male lässt Jackson sie aus dem Wasser klettern, ohne auch nur ein bisschen Rücksicht zu zeigen. Ich sehe die zusammengebissenen Zähne der anderen und wie Kim und Heather sich vor Zittern kaum noch auf den Bienen halten können. Ich kann nicht fassen, dass Jackson das entweder nicht sieht, oder es einfach ignoriert.

Ich beobachte Daniels vernichtende Blicke, die er Jackson zuwirft. Ich erwarte beinahe, dass er gleich zu ihm geht und ihm genauso seine Meinung sagt wie ich es getan habe.

Wieder drehen sie diese eine Szene, bis Jackson erneut unzufrieden ist und gerade ein weiteres Mal befehlen möchte, nochmal von vorne anzufangen. Das erinnert mich an diese Sage aus der griechischen Mythologie über Sisyphos, der zur Strafe immer wieder einen Stein einen Berg hinauf schieben musste, bis er kurz vor dem Gipfel wieder ins Tal hinunter rollte.

Jackson kommandiert sie ein weiteres Mal herum, er schreit, sie sollen sich wieder aufstellen. Doch Daniel kommt ihm dazwischen: Er geht Jackson entgegen, und hält direkt vor ihm an, sodass er ihm den Weg versperrt. Sie stehen nur ungefähr einen Meter von mir entfernt, sodass ich verstehen kann, was Daniel ihm zuflüstert: „Ich hoffe sie wissen, wer mein Dad ist. Nein? Dann wird es wohl Zeit: Er leitet die Tour. Er kann über alles entscheiden, was wir tun werden. Und er kann genauso gut auch veranlassen, dass sie gefeuert werden. Ich weiß, dass sie zwar der 'Chef' über diese Flöße hier sind. Aber ich weiß genauso, dass sie einen Vorgesetzten haben, dem diese Boote gehören. Wenn ich meinem Vater erzähle, wie sie uns hier quälen, wird er es ihrem Chef erzählen und ich bin mir sicher, dass er sie feuern wird! Also nehmen sie sich in Acht, mit dem was sie tun!“

Das scheint gezogen zu haben. Jacksons Augen verengen sich genauso wie bei mir vorhin zu Schlitzen. Aber es scheint, als würde er tatsächlich darüber nachdenken! Er bleibt noch einen Augenblick starr stehen, dann ruft er laut, und ich kann deutlich den wütenden Unterton in seiner Stimme hören: „Wir machen Schluss für heute!“

Ein Stöhnen geht durch die Gruppe und Heather und Kim kämpfen sich mit letzter Kraft auf das Floß. Ich springe auf und halte ihnen eine Hand hin, um sie aus dem Wasser zu ziehen. Die anderen verschwinden in ihrer jeweiligen Hütte. Nur ich bleibe auf meinem Stuhl sitzen. Während ich so dasitze, schaue ich einfach nur der Sonne zu, die immer wieder hinter den Wolken verschwindet, nur um dann wieder aufzutauchen. Ich sehe dem Strom des Wassers nach, auf dem das Floß gleitet. Die Symmetrie der Wellen, die davon ausgehen, fasziniert mich.

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